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NBA Rookie Watch: Ja Morant begeistert - R.J. Barrett im Kampf gegen die Kultur in New York

Die Miami Heat haben in Tyler Herro und Kendrick Nunn gleich zwei vielversprechende Rookies.
© getty
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Platz 7: Rui Hachimura (Washington Wizards), PF, 9. Pick

SpieleMinutenPunkteFG%3P%ReboundsBlocks
928,014,451,823,55,90,1

Es ist selten, dass ein Rookie so gut aus der Mitteldistanz wirft wie Rui Hachimura, nicht zuletzt auch, weil diese Option inzwischen fast nur noch den Stars vorbehalten ist. Aber wer trifft, hat recht und Hachimura tut dies. 52,9 Prozent bei fast vier Versuchen pro Spiel sind richtig stark und nur drei Spieler haben bei ähnlichem Volumen eine bessere Ausbeute (Donovan Mitchell, T.J. Warren, D'Angelo Russell).

Das Ganze geschieht sehr selbstbewusst, Zögerlichkeit scheint keine von Hachimuras Eigenschaften zu sein. In Washington hofft man dennoch, dass der Konkurrent von Moritz Wagner mit der Zeit seine Range ein wenig ausbauen kann. Dafür wird Hachimura Zeit bekommen, im neuen Ökösystem der Wizards wird viel experimentiert, davon werden die Youngster in der Hauptstadt profitieren.

Narrenfreiheit bedeutet das aber nicht. Nachdem der Japaner beim Gastspiel in Indiana einige Male in der Transition-Defense pennte, fand er sich schnell auf der Bank wieder. Dass er Defizite am defensiven Ende hat, weiß jeder, doch der Einsatz muss stimmen. Dank seiner Mobilität und flinken lateralen Schritten könnte Hachimura mindestens ein solider Verteidiger werden.

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© NBA

Platz 6: P.J. Washington (Charlotte Hornets), PF/C, 12. Pick

SpieleMinutenPunkteFG%3P%ReboundsBlocks
1131,112,749,546,25,90,8

Washington ist wie Paschall und Hachimura ebenfalls auf der Vier zu verorten, sein Spiel ist aber etwas filigraner und ausgereifter. Bei Kentucky war er der Anführer und blühte aus der Mitteldistanz auf, in der NBA hat er nun auch das grüne Licht von weiter draußen. Seine sieben Dreier zum Auftakt stehen heraus, aber eine Eintagsfliege war das nicht, wie immer noch über 46 Prozent von Downtown belegen.

Diese Gefahr von draußen eröffnet den Hornets viele Möglichkeiten, auch weil Washington durchaus in der Lage ist, von der Dreierlinie zu ziehen. Der Hornets-Rookie kann aber auch aufposten (1,05 Punkte pro Play, Platz 14) und glänzt auch als abrollender Spieler nach dem Block (1,28 PpP, Platz 16), er ist also alles andere als eindimensional.

Selbst defensiv schlägt sich Washington bisher erstaunlich gut. Gegen andere Forwards steht er seinen Mann, dazu deutete er gegen Boston mit 4 Blocks an, dass er auch als Ringbeschützer agieren kann. Die Hornets, oft ein Team, welches fast schon traditionell schlecht pickt, könnten hier einen kleinen Glücksgriff gelandet haben, auch wenn das Star-Potenzial von Washington limitiert ist. Für den 12. Pick ist das jedoch völlig in Ordnung.

Platz 5: Brandon Clarke (Memphis Grizzlies), PF/C, 21. Pick

SpieleMinutenPunkteFG%3P%ReboundsBlocks
1022,011,960,742,96,51,3

Fehlende Länge, zu kurze Arme, fehlender Dreier - das waren wohl die Gründe, warum Clarke trotz einer unglaublich effizienten College-Saison im Draft so tief fiel. Memphis griff zu - und bereut es bisher nicht. Der Summer-League-MVP kann auch auf dem höheren Level seine Stärken ausspielen, körperliche Defizite hin oder her.

Clarke ist über das komplette Feld effizient, auch weil er sich seine Spots klug auswählt und keine schlechten Würfe nimmt. 56 Prozent seiner Sprungwürfe fallen, dazu kann er dank überragendem Touch auch schlechte Anspiele in der Zone hochprozentig verwerten. Große Moves besitzt Clarke nicht, stattdessen bleibt er ein Zielspieler.

Das ist aber überhaupt nicht schlimm, da Memphis ohnehin Ja Morant und Jaren Jackson Jr. als die wichtigsten Waffen für die kommenden Jahre ausgemacht hat. Clarke kann beide gut ergänzen, braucht er doch kaum den Ball in der Hand und opfert sich in der Defense auf. Dabei verschwinden auch die befürchteten Größennachteile.