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NBA Power Ranking im November: Die Rückkehr des Königs (und der Aufstieg seiner Thronfolger)

Draymond Green ist der letzte verbleibende All-Star der Warriors.
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Die Statistiken in diesem Artikel kommen von nba.com/stats, Second Spectrum und basketball-reference.com. Das "Offensiv-Rating" bezeichnet die Anzahl der erzielten Punkte pro 100 Ballbesitze, "Defensiv-Rating" die Anzahl der kassierten Punkte pro 100 Ballbesitze. "Net-Rating" rechnet beides gegeneinander auf.

Von 7 auf 10: Utah Jazz (8-5).

Das andere Ende des Spektrums besetzen die Utah Jazz, deren Defensive über jeden Zweifel erhaben ist und ihnen an jedem Tag eine Siegchance gibt - die offensiv bisher aber eine einzige Enttäuschung sind. Donovan Mitchell hat einen sehr guten Saisonstart hingelegt, Mike Conley trifft aber bisher kein Scheunentor (36 Prozent FG), ähnlich wie Joe Ingles. Von der Bank kommt zu wenig. Insgesamt haben die Jazz Stand jetzt die fünftschlechteste Offense, was eigentlich nicht sein darf. Schmaler Trost: Das Auftaktprogramm war schwer - und die Jazz starten fast schon traditionell langsam.

Von 8 auf 9: Toronto Raptors (9-4).

Wenn sich Kyle Lowry und Serge Ibaka nicht verletzt hätten, stünde der Champion mindestens drei Plätze höher. Die Raptors haben ihr Selbstbewusstsein nicht verloren und wissen an beiden Enden des Courts, was sie zu tun haben. Die Defense ist weiter stark, Toronto bewegt sich aber auch offensiv in der Top 10 - was auch an O.G. Anunoby liegt, der viele Kawhi-Minuten übernommen hat und 53,2 Prozent (!) seiner Dreier trifft. Die wahre Geschichte ist aber Pascal Siakam: Innerhalb von zwei Jahren vom Bank-Energizer zum Fringe-MVP-Kandidaten (Zahlen checken!) - wo soll das enden?

Von 3 auf 8: Philadelphia 76ers (8-5).

Dass die Offense gerade zum Saisonstart etwas wacklig sein könnte (derzeit Platz 18), war irgendwie zu erwarten, und wenn Tobias Harris seinen Wurf irgendwann wiederfindet (25,5 Prozent Dreier?!), sollte es hier ein wenig bergaufgehen. Dass Philly mit diesem Personal beim Defensiv-Rating "nur" den zehnten Platz belegt, ist eher verwunderlich. Will Philly um den Titel mitspielen, müsste man defensiv komplett dominieren, denn offensiv gibt es ein gewisses Limit, solange Ben Simmons sich weiter weigert, außerhalb der Zone zu werfen. Es passt noch nicht richtig zusammen bei den Sixers.

Von 12 auf 7: Miami Heat (9-3).

Platz vier beim Defensiv-Rating und eine erfreulich variable Offensive haben die Heat zu einer der positiven Überraschungen der jungen Saison gemacht. Jimmy Butler kann die Hauptlast übernehmen, er muss es aber bei weitem nicht in jeder Nacht, weil Kendrick Nunn und Tyler Herro jede Menge Spaß machen, Goran Dragic durch seine Bank-Rolle verjüngt wirkt und Bam Adebayo sich bereits in die viel zu frühe MIP-Konversation gespielt hat. Es gab zwar erst zwei Siege gegen Top-Teams (gegen MIL & HOU), die Heat sind aber auch noch nicht am Ende ihrer Entwicklung angekommen.

Von 4 auf 6: Denver Nuggets (9-3).

Denver reißt zum Saisonstart keine Bäume aus, gerade gemessen an den Erwartungen. Die Offense ist bisher erschreckend mittelmäßig und wurde durch 131 Punkte gegen Memphis noch geschönt. "Schuld" ist daran vor allem Nikola Jokic, der zum Saisonstart keineswegs in Bestform war und sich erst langsam steigert, dazu hat Denver die viertniedrigste Dreierrate. Head Coach Mike Malone muss die Rotation noch ein wenig ausbalancieren und insbesondere Jerami Grant besser integrieren. Die Defense ist aber gut (Platz 7) und der Hauptgrund dafür, warum Denver trotzdem sehr gut dasteht.

Von 1 auf 5: L.A. Clippers (9-5).

Die Clippers erreichen zwar teilweise extreme Höhen, richtig konstant sind sie bisher aber nicht - kein Wunder, zumal die beiden besten Spieler bisher noch kein einziges Mal zusammen auf dem Court standen. L.A. lässt es ruhig angehen, das Ziel ist, in den Playoffs fit zu sein. Von daher wird man sich insbesondere bei Kawhi Leonard wohl noch auf viele Load/Injury/Boredom/Robot Management-Spiele einstellen müssen. Vielleicht ist das unbedeutend, wenn Paul George weiter so aufdreht wie in seinen ersten drei Spielen. Die Clippers haben weiter das vielleicht größte Potenzial aller Teams.

Von 9 auf 4: Boston Celtics (11-2).

Der Spielplan hat die Bilanz der Celtics ein wenig geschönt, ohne Gordon Hayward (und mit Enes Kanter) entblößten sich zuletzt doch ein paar mehr Schwächen in ihrem Spiel. Trotzdem: Boston hat einen beeindruckenden Saisonstart hingelegt, defensiv wie offensiv gehören die Celtics bisher zu den stärksten Teams. Entwickeln sich Jaylen Brown und Jayson Tatum derart weiter, könnte das vermeintliche Zwei-Team-Rennen im Osten doch Zuwachs bekommen (auch Toronto und Miami melden Ansprüche an). Die Bank ist bisher noch eine Schwachstelle. Kommt noch ein Big Man?

Von 5 auf 3: Houston Rockets (11-3).

James Harden ist der beste Offensiv-Spieler der NBA. Oder, besser gesagt: Er ist die beste Offensive. Es ist nahezu allein ihm zu verdanken, dass die Rockets Platz 1 beim Rating belegen und acht Spiele in Folge gewonnen haben. Nach einem katastrophalen Start hat nun auch die Defense zugelegt, im November belegen die Rockets hier sogar den siebten Platz. Zweifel an der Playoff-Tauglichkeit ihrer Spielweise sollten nicht darüber hinwegtäuschen, wie stark die Rockets dank Harden momentan aussehen. Aus deutscher Sicht erfreulich: Isaiah Hartenstein knackt wohl endlich die Rotation.

Russell Westbrook (l.) ist begeistert von den Leistungen von James Harden.
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Russell Westbrook (l.) ist begeistert von den Leistungen von James Harden.

Von 2 auf 2: Milwaukee Bucks (9-3).

Die drittbeste Defense der Liga, die siebtbeste Offense - das beste Team der letztjährigen Regular Season sieht nach einem etwas schlappen 2-2-Start mittlerweile wieder richtig dominant aus, und das gegen den bisher schwersten Schedule und derzeit ohne All-Star Khris Middleton. Der Hauptgrund dafür ist natürlich Giannis Antetokounmpo, dessen 30-14-6-Statline fast schon erwartet werden durfte - der mittlerweile aber auch über 37 Prozent seiner Pullup-Dreier trifft. Ist das haltbar? Für den Titeltraum braucht es auf dem Flügel wahrscheinlich aber noch ein Upgrade.

Von 6 auf 1: Los Angeles Lakers (12-2).

Die größten Prüfungen stehen den Lakers noch bevor, denn ihr Opening Schedule war traditionell ein leichter - trotzdem: Bisher macht dieses Team extrem viel richtig. Um den Output von LeBron James und Anthony Davis hatten sich ja ohnehin nicht viele Leute Sorgen gemacht, die Lakers gewinnen ihre Spiele oft aber defensiv; tatsächlich belegen sie hier derzeit Platz 2, nicht zuletzt dank Dwight Howard! Bleibt aus Lakers-Perspektive zu hoffen, dass Davis seine Schulterprobleme hinter sich lässt. Und dass den Lakers noch der eine oder andere Wing (hust ... Andre Iguodala ...) in den Schoß fällt.

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