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NBA - Fünf Fragen zum Trade von Russell Westbrook zu den Rockets: Die Risiko-Freundschaft

Von Philipp Jakob
Russell Westbrook und Chris Paul sind gut miteinander befreundet.
© getty
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3. Was bedeutet der Deal für die Oklahoma City Thunder?

Als sich die Meldung des Westbrook-Trades rasend schnell über die sozialen Netzwerke verbreitete, dürften bei dem ein oder anderen Thunder-Fan eine Träne über die Wange gekullert sein. In seinen Anfangsjahren stand Westbrook gemeinsam mit KD und Harden für eine glorreiche Thunder-Zukunft, nach dem Abgang von Durant Richtung Bay Area war er das unangefochtene Gesicht der Franchise.

Nach insgesamt elf Jahren im Dress der Thunder ist dieses Kapitel für Westbrook nun aber beendet. Und damit beginnt auch eine neue Ära in Oklahoma City. Nach dem George-Trade war klar, dass ein Rebuild anstehen würde. Der Abgang von Westbrook war nun der nächste Schritt, aber noch lange nicht der finale.

Dennoch gelang Presti in gut einer Woche das, womit sich manche Teams über Jahre hinweg abmühen: Der nahtlose Übergang von einem Team mit Titelambitionen in den Rebuild. Das Front Office der Thunder hat mit den Deals für George, Westbrook und Jerami Grant (zu den Nuggets) zusätzliche acht Erstrundenpicks angehäuft.

Damit könnte OKC in den kommenden sieben Drafts 15 (!) Erstrundenpicks im Köcher haben (inklusive Tausch-Rechte in vier Drafts). Nur wenn sie in der kommenden Saison außerhalb der Top 20 oder 2022 außerhalb der Lottery landen, müssten sie eigene Picks abgeben. Dies erscheint derzeit aber eher unwahrscheinlich. Dazu kommen verschiedene, eher lasche Protections.

Thunder: Höherer Gegenwert für George statt für Westbrook

Dass die Thunder in dem Deal um PG-13 einen deutlich höheren Gegenwert (zur Erinnerung: OKC erhielt Shai Gilgeous-Alexander, Danilo Gallinari plus fünf Erstrundenpicks von LAC und Heat) im Vergleich zum Westbrook-Trade erhielten, lässt sich recht leicht erklären. Zum einen ist da der angesprochene Vertrag von Westbrook, der den Trade-Wert etwas eingeschränkt haben dürfte.

Zum anderen haben die Clippers mit diesem Deal nicht nur die Verpflichtung von George, sondern gleichzeitig auch die von Kawhi in trockene Tücher gepackt. Die Klaue wollte sich Berichten zufolge nur LAC anschließen, wenn diese einen zweiten Star an seine Seite stellen. Dementsprechend waren die Clippers scheinbar gezwungen, eine Menge abzugeben, um das Duo an Land zu ziehen.

Ein klares Trade-Ziel auf dem Weg in den Wiederaufbau haben die Thunder jedoch mit dem Westbrook-Deal verpasst. In den vergangenen Tagen kursierten mehrere Spekulationen, dass Presti mit einem Trade auf alle Fälle unter die Luxussteuergrenze kommen möchte. Das gelang dem Team mit Chris Paul als Gegenwert nicht. Vorerst zumindest.