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NBA Finals - Fünf Fragen zu den Golden State Warriors und Klay Thompson: Das Ende einer Dynastie?

Von Philipp Jakob
Stephen Curry und die Golden State Warriors müssen sich nach sechs Spielen den Raptors geschlagen geben.
© getty

Die Hoffnungen der Golden State Warriors auf den dritten Titel sind zerschlagen, ein Splash Brother ist schwer verletzt. Was bedeutet der Kreuzbandriss von Klay Thompson für dessen Zukunft und die der Warriors? Ist die Dubs-Dynastie nun womöglich vorbei? SPOX beantwortet die wichtigsten Fragen nach den Finals.

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1. Was ist passiert?

"Wenn das ein Film wäre, ich würde es nicht glauben." Kopfschüttelnd stand Kevon Looney kurz nach der 110:114-Pleite der Golden State Warriors in Spiel 6 der Finals in der Kabine der Hausherren, während sich die Larry O'Brien-Trophy an anderer Stelle in den Katakomben der altehrwürdigen Oracle Arena eine Champagner-Dusche nach der anderen gefallen lassen musste. Nur eben nicht von den Warriors.

Der Traum vom Threepeat ist ausgeträumt, nach sechs Spielen verwandelten die Raptors den zweiten Matchball im Kampf um den ersten Titel der Franchise-Geschichte. Die Kanadier stürzten damit den ehemaligen Champion von dem Thron, den die Dubs seit 2017 in Beschlag genommen hatten.

Vor der Saison 2018/19 hatten viele Fans ihr Geld darauf verwettet, dass dieses Bild der Warriors an der Spitze der NBA auch weiterhin bestehen bleiben würde. Doch es kam anders. Der haushohe Favorit ging zwar als Nr.1-Seed der Western Conference in die Playoffs, musste zum Start der Postseason aber mehr zittern, als es den Warriors lieb war.

In der Erstrunden-Serie gegen die Clippers verletzte sich DeMarcus Cousins, in Runde zwei gegen die Rockets traf es dann Kevin Durant mit einer Wadenzerrung.

Warriors vs. Raptors: Die Finals 2019 im Überblick

TagDatumSpielTeam 1Team 2Ergebnis
Freitag31. Mai1TorontoGolden State118:109
Montag3. Juni2TorontoGolden State104:109
Donnerstag6. Juni3Golden StateToronto109:123
Samstag8. Juni4Golden StateToronto92:105
Dienstag11. Juni5TorontoGolden State105:106
Freitag14. Juni6Golden StateToronto110:114

Golden State Warriors: Bitteres Ende der Achterbahnfahrt

Trotz aller Widrigkeiten setzte sich Golden State gegen die als Herausforderer Nummer eins gehandelten Rockets in sechs Spielen durch. Per Sweep gegen die Trail Blazers stürmten Stephen Curry und Co. dann zum fünften Mal in Folge in die Finals - das hatte seit den Celtics in den 50ern und 60ern kein Team mehr geschafft.

Dann kam die Oberschenkelzerrung von Klay Thompson, der Spiel 3 aussetzen musste. In Spiel 4 war Curry nach seiner mittlerweile fast in Vergessenheit geratenen 47-Punkte-Explosion außer Puste. Toronto sicherte sich beide Partien und die 3-1-Führung. Dann kam der Achillessehnenriss von Durant bei dessen heiß ersehnten Comeback und in Spiel 6 nun der Kreuzbandriss von Killa Klay. Und das Aus aller Championship-Träume.

Kann eine Franchise binnen einer Postseason mehr Verletzungspech haben als die Warriors? Wahrscheinlich lautet die Antwort Nein. Doch trotz der vielen Rückschläge haben sich die Dubs nie aufgegeben. Stattdessen wurde gekämpft bis zum Umfallen, leider in manchen Fällen im wahrsten Sinne des Wortes.

"Es ist brutal", versuchte Head Coach Steve Kerr nach Spiel 6 die Situation der Warriors in den vergangenen Wochen zu beschreiben, die Looney eine "emotionale Achterbahnfahrt" nannte. "Es ist einfach brutal, mit was unsere Jungs umgehen mussten."