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NBA: Der komplette Anthony Davis-Trade mit Moritz Wagner und Isaac Bonga der Los Angeles Lakers in der Analyse

Moritz Wagner und Isaac Bonga wurden zu den Washington Wizards getradet.
© getty
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2. Der Trade aus der Sicht der Los Angeles Lakers

Die gewünschte Summe, die nun in der Free Agency reicht, einem weiteren Spieler einen Maximal-Vertrag anzubieten, wurde zudem mit einem weiteren kleinen Kniff erreicht. Anthony Davis ließ laut Woj seinen Trade-Kicker in Höhe von 4 Millionen Dollar fallen.

Einen solchen Kicker haben manche Akteure in ihrem Vertrag stehen, um bei einem Trade noch einen kleinen finanziellen Bonus zu bekommen. Auch A.D. hatte eine solche Klausel, verdient nun aber weiter nur 28,8 statt der möglichen 32,8 Millionen Dollar. Space Jam 2, der Film von LeBron in dem auch Davis dabei sein wird, könnte da der finanzielle Ausgleich sein.

Der Kader der Lakers ist nun noch übersichtlicher geworden, es sind LeBron James, Davis und Kyle Kuzma, doch das wird General Manager Rob Pelinka ganz recht sein. Die Lakers können nun einem weiteren Free Agent das ganze Boot bieten, entsprechend sprossen die Gerüchte um die Lakers wieder wie Pilze aus dem Boden.

Marc Stein von der New York Times berichtete, dass Kyrie Irving wieder ein Ziel der Franchse ist, Chris Haynes (Yahoo! Sports) berichtete bereits wenige Minuten nach dem Trade, dass Leonard auch die Lakers vorsprechen lassen wird. Dazu wurden auch Klay Thompson oder Jimmy Butler gehandelt, während der einst von Magic Johnson verschmähte D'Angelo Russell die etwas günstigere Alternative wäre.

Wie füllen die Lakers ihren Kader auf?

Sollten die Lakers tatsächlich einen der großen Namen abgreifen, dürfte dann das Auffüllen des Kaders eine Herkules-Aufgabe werden. Mit Alex Caruso und Johnathan Williams stehen noch zwei solide Two-Way-Player mit Rotations-Potenzial unter Vertrag, dazu kann Zweitrundenpick Talen Horton-Tucker ein Arbeitspapier unterschreiben.

Die zweite große Herausforderung stünde dann aber noch bevor, schließlich müssten die zahlreichen offenen Roster-Plätze gefüllt werden. Bei Kentavious Caldwell-Pope, Reggie Bullock und Mike Muscala haben die Lakers die Bird-Rechte, sie könnten bei einer Verlängerung also über den Cap gehen. Ansonsten bliebe den Lakers jedoch nur die Option von Minimal-Verträgen sowie die Mini-Midlevel-Exception von knapp sechs Millionen Dollar.

Aber selbst wenn keiner der Stars anbeißt, hat Pelinka die Lakers in eine gute Position gebracht. Die 32 Millionen können schließlich auch anderweitig verwendet werden, zum Beispiel in mehrere gestandene Rollenspieler. Das ESPN-Triumvirat aus Woj, Zach Lowe und Bobby Marks nannte dabei Danny Green (Raptors), Terrence Ross (Magic) und Seth Curry (Trail Blazers) als Kandidaten. Was sie alle vereint? Shooting! Dies ging L.A. in der vergangenen Saison ab und dieser Fehler sollte nicht wiederholt werden.

Es kann auch so argumentiert werden, dass die zweite Variante ohne dritten Star die bessere Lösung für Purple&Gold ist. LeBron zog sich in der vergangenen Saison seine erste schwerere Verletzung zu, die Braue verpasste in fünf seiner sieben NBA-Jahre mindestens 14 Spiele. Die vergangene Saison zeigte bereits, wie eine LeBron-Verletzung alle Ziele torpedierte.

Mit drei Max-Spielern könnte es sehr dünn werden, geeignete Komplementär-Spieler zu finden, auch wenn sicherlich der ein oder andere Veteran oder Ring-Jäger sich gerne anschließen würde. Die Lakers haben mit diesem Trade noch einmal unterstrichen, dass sie mit aller Macht in der kommenden Saison wieder ein Contender sein und damit das Titel-Fenster von James am Leben halten wollen, solange dieser noch ein Superstar in der NBA ist.