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NBA - 5 Fragen zu den San Antonio Spurs: Beispiellos gut und ziemlich festgefahren

Derrick White und Gregg Popovich verabschiedeten sich nach der ersten Playoff-Runde.
© getty
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Wie ist die Saison der Spurs zu bewerten?

Wie so oft in solchen Fällen kommt es auf den Maßstab an. Ein Erstrundenaus ist auf dem Papier kein Erfolg für die seit zwei Jahrzehnten kompetenteste Franchise der NBA, die in der Zwischenzeit fünf Titel gewonnen hat. Blickt man jedoch auf die Vorzeichen für diese Saison, verschiebt sich der Maßstab ein wenig.

Auch wenn die Serie gegen Denver gewinnbar war, war es für sich genommen schon eine Überraschung und ein Erfolg, dass die Spurs überhaupt so weit gekommen sind. Schließlich verlor die Franchise im Sommer ihre letzten beiden Ikonen (Tony Parker und Manu Ginobili) und den einstigen Fackelträger Kawhi Leonard, der für unter anderem DeRozan nach Toronto geschickt wurde.

Nun soll hier nicht (erneut) über DeRozans Spiel referiert werden und auch Jakob Pöltl entwickelte sich in San Antonio zum Starter, aber: Besser geworden sind die Spurs durch den Trade natürlich nicht, zumal sie auch noch Danny Green letztendlich verschenkten (nach wie vor kaum zu erklären). Als dann vor der Saison auch noch bekannt wurde, dass der große Hoffnungsträger Dejounte Murray diese komplett verpassen würde, flog die Hoffnung in die Spurs generell bei Vielen aus dem Fenster.

Die Spurs 18/19 hatten keinen klassischen Playmaker, keinen "modernen" Scorer, vor allem in der Starting Five kaum Shooting und mehrere individuell schlechte Verteidiger. Der wohl wichtigste Guard war in White jemand, der zuvor ganze 17 NBA-Spiele auf dem Buckel gehabt hatte.

Popovich formte trotzdem auch aus diesem Team einen Gewinner, auch wenn für Spurs-Verhältnisse ungewöhnlich schlecht verteidigt wurde (nur Platz 20 ligaweit). Die gute Offense (Platz 6) führte dennoch zu einer 48-Siege-Bilanz und damit der 22. Playoff-Teilnahme in Folge, was in der Geschichte der NBA bisher nur die Syracuse Nationals/Philadelphia 76ers mal geschafft hatten.

So konstant gut ist sonst niemand, es kommt auch kein Team in die Nähe der Spurs. Während San Antonio nie wie ein echter Contender aussah, beeindruckte die Entwicklung vieler individueller Spieler durchaus, neben White machten beispielsweise auch Bryn Forbes oder Davis Bertans riesige Fortschritte.

"Es war eine meiner angenehmeren Saisons, weil man sehen konnte, wie sich Leute entwickelt haben", sagte Popovich selbst. "Wenn wir alle ein Fazit ziehen, können wir sehen, dass wir mehr erreicht haben, als es uns die meisten Leute zugetraut hätten."