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NBA Playoffs - 5 Fragen zu den Philadelphia 76ers: Unter Tränen in den Schicksalssommer

Bei den Philadelphia 76ers werden gleich drei Starter Free Agents.
© getty
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Wie ist die Saison der 76ers zu bewerten?

Genau wie im letzten Jahr war für die Sixers in Runde zwei der Eastern Conference Endstation, diesmal war die Situation allerdings etwas anders - im vergangenen Jahr gab es erstmals seit Jahren überhaupt eine Playoff-Teilnahme und weitaus weniger Erwartungen, in dieser Saison hingegen ging das Team mit gleich mehreren Blockbuster-Trades All-In und sah sich als Contender.

Die Trades für Jimmy Butler und Tobias Harris wirbelten den Kader durcheinander, weshalb es zu verschmerzen war, dass Philly nur 51 Siege und damit einen weniger als in der Vorsaison holen konnte - die neue Starting Five konnte vor dem Start der Playoffs lediglich zehn gemeinsame Spiele absolvieren. Die Upside in den Playoffs wurde durch die Moves trotzdem ohne Frage gesteigert und darum ging es.

Teilweise sah man dies auch durchaus. Das Net-Rating der Starting Five war auch in den Playoffs brachial gut: In 173 gemeinsamen Minuten schossen Embiid, Butler, Harris, Ben Simmons und J.J. Redick gegnerische Teams mit +24,9 ab, kein Heavy-Minutes-Lineup war in dieser Postseason besser. Man sah die Logik dahinter, diese vier langen, vielseitigen und physischen Spieler zusammenzubringen, vor allem in Spielen wie Game 3 gegen die Raptors.

Die Sixers sind nach wie vor von Joel Embiid abhängig

Trotzdem zeigte gerade diese Serie aber auch wieder: Die Sixers sind bei aller vermeintlichen Starpower sehr abhängig von Embiid, ohne dominante Vorstellungen des Kameruners sind sie zwar immer noch gut, aber kein überragendes Team, und tief sind sie erst recht nicht. Allein in den Playoffs reihten sich bei Embiid mindestens drei Leiden aneinander (Magen-Darm, Knie, Atemwegserkrankung), gegen Toronto blieb Game 3 seine einzige überragende Vorstellung.

Man kann hier schlechtes Timing monieren, man kann sich auch fragen, ob die Sixers Embiid in der Regular Season mehr hätten schonen müssen, um zumindest das Knie und den Rücken zu entlasten (gegen Magen-Darm hilft freilich kein Load Management). Dass Verletzungsanfälligkeit bei ihm ein Thema ist, war ja nicht erst seit dieser Postseason bekannt.

Gerade deshalb ist festzuhalten: Die Saison war unterm Strich eine Enttäuschung. Philly ist ein hohes Risiko gegangen, de facto aber keinen Schritt weitergekommen, auch wenn das nicht primär an den Transaktionen lag. Es wurden viele Assets und Tiefe geopfert, ohne dass sich dies in zusätzlichen Playoff-Erfolg umgesetzt hätte.

Hinzu kommt, dass gleich drei Fünftel der Starting Five das Team im Sommer theoretisch wieder verlassen könnten.