"Jeder hat mir gesagt, dass ich dranbleiben soll", erklärte Murray im Anschluss an den 114:105-Erfolg der Nuggets. "Ich glaube, ich habe bis zum vierten Viertel kein Field Goal getroffen. Ich habe aber einfach weitergemacht. Alle haben an mich geglaubt."
Das galt vor allem für Nuggets-Coach Mike Malone, der nach der 0/8-Performance seines Guards über die ersten 36 Minuten genug Gründe gehabt hätte, Murray vom Parkett zu holen. Aber: "Ich habe zu keinem Zeitpunkt daran gedacht, ihn aus der Aufstellung zu nehmen", so Malone.
"Er war zur Halbzeit sehr frustriert, ich habe ihn mir genommen und gesagt: 'Atme tief durch. Du setzt dich zu sehr unter Druck. Jeder Wurf ist wie das Ende der Welt. Ich glaube an dich. Ich liebe dich. Geh' einfach raus und spiel", beschrieb der 47-Jährige seine Motivationsansprache. "Ich habe nicht mit diesem vierten Viertel gerechnet, aber ich musste ihm zeigen, dass ich an ihn glaube. Er ist unser Junge."
NBA Playoffs: Jamal Murray führt Denver Nuggets zum Sieg
Die zeigte ganz offenbar Wirkung. Murray schenkte den Spurs allein im Schlussabschnitt 21 Zähler ein (8/9 FG, 2/3 Dreier) und führte sein Team damit zum immens wichtigen Sieg in Spiel 2 vor eigenem Publikum.
Die Fans waren zuvor nicht unbedingt erfreut über die Leistung der Nuggets, zwischendurch hagelte es sogar Buhrufe für das eigene Team. Dennoch gab sich Denver nicht geschlagen. "Coach hat gesagt, dass wir ein Team sind, das niemals aufgibt. Das stimmt", sagte Nikola Jokic.
"Wir haben das erste Spiel verloren. Wir lagen mit 19 hinten. Das sind alles Entschuldigungen, aber wir geben niemals auf", so der Big Man, der 21 Punkte, 13 Rebounds und 8 Assists beisteuerte. "Wir haben Herz. Wir lassen niemanden so einfach gewinnen."
Spurs-Coach Gregg Popovich nach Niederlage angefressen
Lange Zeit sah es wirklich nach einem leichten Sieg für San Antonio aus, denen bereits in Spiel 1 eine Überraschung gegen den 2-Seed im Westen gelang. Doch dank Murray drehte Denver die Partie im vierten Viertel und ließ Spurs-Coach Gregg Popovich äußerst angefressen zurück.
"Wir haben 38 Punkte (es waren sogar 39, Anm. d. Red.) im vierten Viertel abgegeben. Ende der Geschichte", schäumte Pop. In Spiel 3 in der Nacht von Donnerstag auf Freitag haben die Spurs die Möglichkeit, das verkorkste vierte Viertel wieder gut zu machen, wenn die Serie nach San Antonio wechselt.