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NBA Playoffs - Kyrie Irving führt die Boston Celtics zum Sieg: "Das macht ihn besonders"

Von Philipp Jakob
Kyrie Irving führt die Boston Celtics mit einer spektakulären Performance zum Sieg in Spiel 2 gegen die Pacers.
© getty

Die Boston Celtics feiern in Spiel 2 gegen die Indiana Pacers einen knappen 99:91-Erfolg und liegen nun mit 2-0 in Führung. Den Sieg haben die Kelten in erster Linie Kyrie Irving zu verdanken, der sein Team über weite Strecken im Alleingang im Spiel hält. Dabei ist Irving genau das, was den Pacers fehlt.

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Die Pacers wussten gar nicht so recht, wie ihnen geschah. Mit 12 Punkten lagen die Gäste Anfang des vierten Viertels in Front, gute Aussichten also, Spiel 2 für sich zu entscheiden und die Erstrundenserie mit den Celtics auszugleichen.

Doch im Schlussabschnitt lief irgendwie nicht mehr allzu viel zusammen, stattdessen war überall dieser Kyrie Irving. Wieder und immer wieder setzte der Celtics-Guard einen Nadelstich nach dem anderen.

So auch fünfeinhalb Minuten vor dem Ende, als Irving in Transition den Ball am linken Flügel serviert bekam. Die noch unsortierte Pacers-Defense ließ ihm viel Platz, zu viel. Der 27-Jährige drückte ab und: Nothing but Net! Der Höhepunkt einer durchweg spektakulären Leistung.

Irving: Playoff-Momente mit den Celtics etwas Besonderes

Schon nach 24 Minuten hatte Irving 18 Punkte und 5 Assists auf dem Konto, am Ende waren es 37 Zähler, 7 Assists, 6 Rebounds, 2 Blocks und 2 Turnover bei 15 von 26 aus dem Feld (6/10 Dreier). Über vereinzelte Phasen des Spiels war es allein Irving, der die Kelten in Schlagdistanz hielt.

"Ich bin einfach glücklich, in einer Linie mit großartigen Spielern zu stehen, die hier im TD Garden oder im alten Garden eine unglaubliche Performance abgeliefert haben", zeigte sich Irving nach der Partie stolz auf das Geleistete.

"Es war ein langer Weg nach zwei Knieoperationen und nachdem ich dem Team im vergangenen Jahr zusehen musste", so Irving. "Und jetzt eine Chance zu bekommen, meine Schuhe in den Playoffs für die Boston Celtics zu schnüren? Es gibt nichts Vergleichbares."

Kyrie Irving hält die Celtics mehrfach im Spiel

Dabei fehlte nicht viel und dieser besondere Moment hätte für Irving einen bitteren Beigeschmack bekommen. Nachdem in Spiel 1 noch die Pacers ein drittes Viertel aus der Hölle erwischt hatten, waren dieses Mal die Celtics an der Reihe (16 Punkte, 35 Prozent FG). Nach dem Seitenwechsel lief bei Boston zunächst wenig bis gar nichts zusammen - außer bei Irving.

Der Point Guard erzielte 10 der insgesamt 16 Celtics-Punkte in diesem Abschnitt. Als sich Indiana abzusetzen drohte, war Irving zur Stelle. "Einfach zurücklehnen und genießen", kommentierte Jaylen Brown die Leistung seines Teamkollegen. "Kyrie hat die Fähigkeit, Spiele zu übernehmen. Das macht ihn besonders."

Und genau das macht ihn auch so wichtig für die Celtics. Uncle Drew hielt sein Team nicht nur in der ersten Halbzeit und im dritten Viertel, sondern auch im Schlussabschnitt in der Partie. Sein Dreier zur Führung war Teil eines persönliches 8:0-Runs. Dennoch benötigten die Hausherren in der Schlussphase ein wenig Glück, um das zweite Spiel der Serie für sich zu entscheiden.

Celtics-Coach Brad Stevens lobt Kyrie Irving

Die Pacers leisteten sich einige krasse Fehler, mit denen sie ihre letzten Chancen im wahrsten Sinne des Wortes wegwarfen. Schließlich waren es der ebenfalls starke Jayson Tatum (26 Punkte) und Gordon Hayward (13), die den Sieg für Boston in trockene Tücher packten.

"Kyrie war unglaublich beim Comeback", fokussierte Celtics-Coach Brad Stevens seinen Lob dennoch auf seinen Anführer. Die Erklärung lieferte er direkt mit: "Wenn er so einen Lauf hat, dann zieht er noch mehr Aufmerksamkeit auf sich als ohnehin schon. In den letzten paar Minuten hat er dann die richtigen Plays gemacht."

"Mich hat wirklich ermutigt, wie wir den Ball geteilt haben und einfach die richtigen Plays gemacht haben", zeigte sich Stevens aber auch mit der Mannschaftsleistung durchaus zufrieden. "Und dann war Kyrie einfach außergewöhnlich."

NBA Playoffs: Den Indiana Pacers fehlt ein Kyrie Irving

Für die Pacers war es ein entsprechend bitteres Ende, trotz guter Leistungen mit leeren Händen dazustehen. Auch ohne den mit Abstand besten Mann Victor Oladipo war Indy auf Augenhöhe, teilweise sogar mehr als das. Doch trotz guter Defense und trotz Bojan Bogdanovic, der sich nach seinem schwachen Auftritt in Spiel 1 mit 23 Punkten und vier Dreiern zurückmeldete, reichte es am Ende nicht zum Sieg.

"Wir müssen es zu Ende bringen", sagte Pacers-Coach Nate McMillan. "Wir müssen einen besseren Job machen, die Spiele nach Hause zu bringen." Letztlich fehlte den Pacers in den entscheidenden Situationen ein echter Closer. Ein Kyrie Irving im Playoff-Modus zum Beispiel.

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