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NBA Playoffs - 5 Fragen zum Aus der OKC Thunder: Ist Russell Westbrook das Problem?

Russell Westbrook ist mit OKC zum dritten Mal in Folge in der ersten Runde gescheitert.
© getty
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Wie ist die Saison der Thunder zu bewerten?

Wie man es dreht und wendet, die Spielzeit darf als eine einzige Enttäuschung gesehen werden. Mit dem zweitteuersten Team der Liga und Ausgaben weit über 200 Millionen Dollar (inklusive Luxussteuer) sind die Thunder zum dritten Mal in Folge in der ersten Playoff-Runde gescheitert und haben seit dem Abgang von Kevin Durant gerade einmal vier Spiele in der Postseason für sich entschieden.

Statt die Golden State Warriors und die Houston Rockets zu kitzeln, reichte es schon gegen ein geschwächtes Blazers-Team nicht. Die Art und Weise, wie sich das Team präsentierte (auf und neben dem Feld) war stellenweise eine einzige Katastrophe. Dabei lief während der Saison vieles sehr gut und die Experten rätselten tatsächlich, ob OKC nicht doch ein Contender sein könnte.

Der Bruch folgte kurz nach dem All-Star Game, als die Schulter von George zu schmerzen begann. Von Platz zwei im Westen stürzten die Thunder zwischenzeitlich auf Platz acht ab und holten sich erst in einem Kopf-an-Kopf-Rennen doch noch Rang sechs und damit das vermeintlich leichte Los Portland. Dass die Thunder seit dem ASG aber mehr Spiele verloren als gewonnen hatten (12-13), wurde dabei leicht vergessen.

Es war George, der mit seiner teils MVP-würdigen Saison viele Probleme der Thunder - zum Beispiel der schwächer werdende Westbrook oder aber die allgemeinen Wurf-Probleme der Rollenspieler - kaschierte. Dieser Fakt war zwar vielen bewusst, doch OKCs meist überragende Defense galt als Faustpfand für die Playoffs.

Die Quoten der Thunder-Spieler in den Playoffs

SpielerPunkteFG%3P%
Paul George28,643,631,9
Russell Westbrook22,836,032,4
Dennis Schröder13,845,530,0
Jerami Grant11,650,045,0
Terrence Ferguson5,036,038,9

Diese vielgepriesene Defense erreichte nach dem All-Star Game aber nicht mehr das Top-5-Niveau der ersten Monate und auch in der Postseason kristallisierte sich schnell heraus, dass OKC mit Ausnahme von George keinen vernünftigen Verteidiger hatte, der den starken Backcourt aus Lillard und McCollum einbremsen konnte.

"Das wird uns unser komplettes Leben nachhängen", bilanzierte auch Schröder, der im Gegensatz zu Westbrook und George ein reflektiertes Statement abgab. "Wir hatten mit dieser Gruppe die Chance, etwas Besonderes zu erreichen. Es ist traurig, wer weiß, ob wir noch einmal eine solche Möglichkeit bekommen."

Unrecht hat Schröder damit nicht und unterstreicht noch einmal, wie fatal diese Serie war. Denver und San Antonio sind ebenfalls keine Übermannschaften, weswegen die Conference Finals mehr als möglich waren. Ein solch tiefes Vordringen wäre sicherlich als Erfolg verbucht worden, so aber war es die zweite riesige Enttäuschung in Folge.