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NBA - Dennis Schröder von den OKC Thunder im Interview: "Dirk Nowitzki hat noch ein Jahr in sich"

Von DAZN/SPOX
Die Oklahoma City Thunder könnten in der ersten Playoff-Runde auf die Golden State Warriors treffen.
© getty
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Die Championship geht auch in diesem Jahr wahrscheinlich nur über die Warriors, die aktuell auf Platz eins im Westen liegen. Sie stehen derzeit auf Platz acht. Wie wichtig ist es, noch Rang sieben zu erreichen?

Schröder: Wie gesagt, keiner aus der Kabine hat Angst, gegen die Warriors zu spielen. Wir haben sie auch öfters schon geschlagen. Um eine Meisterschaft zu gewinnen, musst du so oder so gegen die Besten gewinnen. Im Endeffekt ist es also egal, ob wir jetzt gegen sie spielen müssen oder in der zweiten Runde oder in den Western Conference Finals. Wenn wir sie jetzt bekommen, dann ist das natürlich auch gut.

LeBron James ist zum ersten Mal seit der Saison 2004/05 nicht in den Playoffs. Wer sind aus Ihrer Sicht die Favoriten und wer füllt dieses Machtvakuum nach LeBron im Osten aus?

Schröder: Natürlich war LeBron in den letzten Jahren der beste Spieler der Welt, darüber brauchen wir gar nicht zu sprechen. Er hat sein Ding gemacht und sehr, sehr viele Teams, die eigentlich kein Potenzial hatten, in die Finals zu kommen, doch in die Finals gebracht. Deswegen ist er einer der besten Spieler, die jemals Basketball gespielt haben. Dass er jetzt nicht in den Playoffs ist, tut natürlich weh, auch für ihn persönlich. Aber das ist eine Chance für andere, einen Titel zu holen. Ich will aber nicht sagen, wer Favorit ist und wer nicht. Ich glaube, schon die erste Runde im Westen wird sehr, sehr stark. Da werden sich ein paar erschrecken. Ob es ein Siebter ist, der gegen den Zweiten gewinnt oder der Sechste gegen den Dritten. Das wird sehr schwierig.

Es gab eine ganz interessante Phase rund um die Trade Deadline, in der die Gerüchteküche um LeBron und die Lakers tagtäglich brodelte. Wie haben Sie das als Außenstehender gesehen?

Schröder: Eigentlich will ich mich dazu gar nicht äußern, aber was ich sagen kann ist, dass man das von der Seite von New Orleans auf jeden Fall nicht so macht. Das hat der Teamchemie der Lakers natürlich ein bisschen geschadet. Ich glaube nicht, dass du das einfach so machen solltest. Das war ein schlechter Businessmove. [Die Lakers] haben sehr spezielle Spieler, die sehr viel Potenzial haben, haben den besten Spieler der Welt. Ich mache mir keine Sorgen um die Franchise.

Bei den Lakers sind zwei Deutsche mit dabei, Moritz Wagner steht immerhin 9,8 Minuten pro Partie auf dem Parkett und durfte zuletzt einige Mal starten. Wie sehen Sie ihn?

Schröder: Er ist ein junger Spieler, er redet sehr viel. Ich habe gehört von Leuten bei den Lakers, mit denen ich sehr gut bin, dass er ein harter Arbeiter ist, dass er besser werden will und selbstbewusst ist. Das brauchst du natürlich in der Liga. Ich hoffe, dass er weiter so macht, weiter trainiert, dass er besser wird und jedes Jahr einen Schritt nach vorn macht.

An anderer Stelle tritt wahrscheinlich bald ein ganz Großer zurück: Dirk Nowitzki. Bitte fassen Sie seine Karriere in zwei, drei Worten zusammen, wenn das möglich ist.

Schröder: Wahnsinn. Was er gemacht hat, ist unglaublich. Er hat den deutschen Basketball natürlich komplett verändert und auch den Basketball in der NBA verändert. Er ist einer der besten Vierer, die je gespielt haben. Dass er aus Würzburg nach Dallas gekommen ist, 20 Jahre in der NBA auf dem höchsten Niveau gespielt und auch die Meisterschaft gewonnen hat, das ist Wahnsinn. Es ist traurig, dass er wahrscheinlich abtritt. Natürlich verstehen wir ihn auch. Aber ich glaube, er hat noch ein Jahr in sich. Ich hoffe, dass er sich noch einmal zusammenreißt und noch eine Saison durchmacht.

Sie sind vor Kurzem Vater geworden, wie ist die Rolle für Sie?

Schröder: Das ist das beste Gefühl, das ich je gehabt habe. Basketball und Arbeit sind natürlich wichtig, aber ein Kind zu bekommen, das ist das Wahre. So ein Gefühl hatte ich noch nie in meinem Leben. Auch wenn du schlecht gespielt hast, du kommst nach Hause und siehst das Baby - das ist Wahnsinn. Ich bin gesegnet, dass ich so ein wundervolles Kind habe und eine Frau, die alles für mich macht, und eine Familie, die hinter mir steht. Mir geht es auf jeden Fall gut.

Sie haben jetzt ein Kind, kommt damit automatisch das Gefühl: 'Ich will jetzt ankommen und auch lange in Oklahoma City bleiben'?

Schröder: Wie gesagt, die Situation jetzt gerade ist sehr, sehr gut. Natürlich will ich irgendwann wieder ein Starter werden, das weiß auch jeder hier in der Organisation. Aber aktuell passt die Situation, deswegen mache ich mir jetzt auch keine Sorgen. Die Playoffs fangen bald an, da muss ich fokussiert bleiben und abliefern. Alles andere wird dann entschieden. Aber gerade ist das die beste Situation für mich.

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