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NBA Ergebnisse: Trae Young versenkt die Sixers - Celtics brechen komplett ein

Von Philipp Jakob
Kyrie Irving kritisierte nach dem Spiel in Charlotte die Taktik der Boston Celtics
© getty

Die Atlanta Hawks beenden nach einer hart umkämpften Partie die Siegesserie der Philadelphia 76ers - für den Todesstoß sorgt Trae Young per Gamewinner in letzter Sekunde. Derweil erleben die Boston Celtics ein Debakel im vierten Viertel gegen die Hornets, während die Jazz einen Blowout-Sieg feiern. Auch Portland, Sacramento und Miami feiern Siege.

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Charlotte Hornets (33-39) - Boston Celtics (43-30) 124:117 (BOXSCORE)

Der Auftritt der Celtics in Charlotte passte sinnbildlich perfekt in das Gesamtbild, das die Kelten in dieser Saison abliefern. Genau wie die komplette Spielzeit war auch diese Partie ein einziges Auf und Ab. Schon nach wenigen Minuten lag Boston mit 8 Zählern zurück, dank 16 Punkte von Kyrie Irving im ersten Viertel drehten die Gäste aber die Partie und schienen die Kontrolle zu übernehmen.

Bis zur Halbzeitpause war die eigene, zwischenzeitliche 10-Punkte-Führung jedoch wieder Geschichte. Mit 64:63 ging es aus Celtics-Sicht in die Kabine, dann dauerte es bis zum Ende des dritten Durchgangs, bis erneut Boston den Druck erhöhte.

Angeführt von Irving und Jaylen Brown (29 Punkte, 10/13 FG, 5/6 Dreier) zogen die Gäste mit einem 10:0-Lauf davon, nach wenigen Minuten im vierten Viertel lagen die Kelten schließlich mit 18 Zählern in Front. Die Entscheidung? Mitnichten. Der Schlussabschnitt ist bekanntermaßen das Lieblingsviertel von Kemba Walker und auch an diesem Abend drehte der 28-Jährige ordentlich auf.

18 seiner 36 Zähler (dazu 11 Rebounds, 9 Assists) erzielte er im letzten Durchgang, so führte er die Hornets tatsächlich nochmal zurück. Charlotte punktete in den letzten gut acht Minuten in zwölf ihrer 19 Possessions und zauberte einen 24:5-Lauf aufs Parkett. Ein Dreier von Walker brachte den Hausherren 1:19 Minuten vor dem Ende schließlich die Führung. Boston konnte im Anschluss nicht mehr scoren und die Hornets feierten einen wichtigen Comeback-Sieg im Playoff-Rennen.

"Wir hätte ihn vielleicht mit ein paar mehr Traps verteidigen sollen, so wie jedes andere Team in der Liga es macht", kritisierte ein sichtlich angefressener Irving die Defense seines Teams gegen Walker. "Er fängt jedes Mal gegen uns Feuer. Das ist keine Überraschung."

"Wenn du eine 18-Punkte-Führung verlierst, dann laufen natürlich einige Dinge falsch", musste auch Head Coach Brad Stevens zugeben. Walker, der am meisten Unterstützung von Rookie Miles Bridges (20) erhielt, kommentierte den unerwarteten Sieg dagegen so: "In dieser Liga kann alles passieren. Sobald ein Team Momentum bekommt, kann sich vieles ziemlich schnell verändern."

Washington Wizards (30-44) - Miami Heat (36-37) 108:113 (BOXSCORE)

Die Hornets liegen im Übrigen 2,5 Spiele hinter den Miami Heat, die Platz 8 und damit den letzten Playoff-Rang in der Eastern Conference belegen. Charlotte macht sich also weiterhin berechtigte Hoffnungen auf die Postseason. Nach deren Comeback-Sieg gegen Boston war es umso wichtiger, dass Miami in Washington nachlegt.

Das gelang dank eines starken Schlussabschnitts von Dwyane Wade. Die Heat-Legende legte 11 seiner 20 Punkte im vierten Viertel auf und verhalf seinem Team so zum umkämpften Sieg gegen die Wizards, die die vierte Pleite in Folge einstecken mussten. Ein 7:0-Run, mit dem sich Miami wenige Minuten vor Schluss auf 10 Zähler absetzte, brachte die Gäste auf die Siegerstraße. In den Schlussminuten war aber noch einmal Zittern angesagt.

Washington antwortete mit einem eigenen 7:0-Lauf, doch ein relativ offener Dreierversuch von Tomas Satoransky 25 Sekunden vor dem finalen Buzzer zum möglichen Ausgleich landete nur am Ring. Miami sicherte sich den Rebound und brachte die Partie von der Freiwurflinie in trockene Tücher.

Neben Wade wussten dabei auch Dion Waiters (19), Josh Richardson (18) sowie Bam Adebayo (16, 11 Rebounds, 8 Assists) zu überzeugen. Bei den Wizards hatte Bradley Beal mit Problemen zu kämpfen (16 Punkte, 2/8 Dreier), zum Topscorer der Partie avancierte deshalb Jeff Green mit 25 Zählern (9/12 FG) von der Bank.

Atlanta Hawks (26-48) - Philadelphia 76ers (47-26) 129:127 (BOXSCORE)

In den vergangenen Wochen und Monaten blühte Trae Young im Trikot der Hawks richtig auf und machte damit seinen desolaten Saisonstart ein klein wenig vergessen. Gegen die Sixers folgte nun die nächste Heldentat des Rookies.

Nach einer Shotclock-Violation der Sixers in deren letztem Angriff bekam Atlanta mit 2,4 Sekunden auf der Uhr bei ausgeglichenem Spielstand den Ball zurück. Der ging wenig überraschend sofort in die Hände von Young. Der 20-Jährige zog gegen die enge Verteidigung von Jimmy Butler zum Korb und schickte einen Floater auf die Reise - drin!

Der Gamewinner 0,1 Sekunden vor Schluss wurde gebührend mit dem Silencer-Move von LeBron James gefeiert, die State Farm Arena in Atlanta kochte. "Das sind die Art von Plays, für die du lebst, wenn die Uhr heruntertickt", sagte Young anschließend. "Ich wollte einfach meine Stärke ausspielen, diesen Midrange-Floater, den ich habe."

Young setzte damit einen irren Schlusspunkt auf eine zuvor hart umkämpfte Partie. Zwischen den Hawks und Sixers wechselte 19-mal die Führung, am Ende konnte Atlanta dank der 32 Punkte von Young (dazu 11 Assists) die Sechs-Spiele-Siegesserie der Sixers beenden. Schon vor wenigen Tagen konnten die Hawks den Lauf der Jazz (5 Siege am Stück) beenden.

Unterstützung erhielt Young vor allem von Taurean Prince (23), auf der anderen Seite waren Joel Embiid (27 und 12 Rebounds), Jimmy Butler (25) und Ben Simmons (21 und 9 Assists) die besten Akteure.

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