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NBA Power Ranking nach dem All-Star Break: Die Conference, die nicht verzeiht

LeBron James und die Los Angeles Lakers müssen um den Einzug in die Playoffs kämpfen.
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Von 12 auf 10: Portland Trail Blazers (34-23).

Die Blazers bleiben eins der besten Heim-Teams der Liga (24-8) und haben unmittelbar vor der Pause nochmal einen emotional wertvollen Sieg gegen die Warriors eingefahren. Seit dem letzten Ranking haben sie nach Golden State sogar das zweitbeste Offensiv-Rating und das drittbeste Net-Rating, die Neuzugänge Enes Kanter und vor allem Rodney Hood können jetzt noch etwas zusätzlichen Punch verleihen. Der ist aber auch nötig: Unmittelbar nach der Pause hat Portland sieben Auswärtsspiele vor der Brust, unter anderem in PHI, BOS und TOR. Auswärts sind die Blazers bisher dürftig (10-15).

Von 7 auf 9: Houston Rockets (33-24).

Im Lauf seines 30-Punkte-Streaks hat James Harden im Alleingang viele Probleme der Rockets kaschiert, unter anderem die ohne Clint Capela schwache Defense. Dank Harden gewann Houston seit dem letzten Ranking trotzdem 10 von 17 Spielen und nimmt jetzt, wo Chris Paul endlich zurück ist, auch wieder den Heimvorteil ins Visier. Die billigen Buyout-Spieler a la Austin Rivers und Kenneth Faried haben Houston ein Stück weit die Saison gerettet. So gut wie letztes Jahr sind die Rockets nicht, ein Kandidat für die Conference Finals dürften sie trotzdem auch in dieser Saison sein.

Zwei Kandidaten für den MVP-Award: Paul George und James Harden.
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Zwei Kandidaten für den MVP-Award: Paul George und James Harden.

Von 6 auf 8: Indiana Pacers (38-20).

Man redet stets von den großen Vier im Osten und ignoriert dabei die Pacers, diese weigern sich aber weiterhin beharrlich, das Feld zu räumen: Nach der Verletzung von Victor Oladipo strauchelte man kurz, um dann gleich wieder auf Dominanz zu schalten. Seit dem Ausfall hat Indiana die drittbeste Defense der NBA und profitiert vorne davon, dass die gesamte Rotation unfassbar solide ist und Fehler gering hält. Gerade in engen Spielen fehlt der All-Star trotzdem merklich - und die Upside der Pacers ist viel geringer als bei den anderen vier. Das müsste ihnen aber erstmal jemand sagen ...

Von 8 auf 7: Boston Celtics (37-21).

Die Saison der Celtics ist weiter von bizarren Aufs und Abs geprägt. Trotz einer 12-6-Bilanz seit dem letzten Ranking und dem insgesamt drittbesten Net-Rating der NBA scheint es in Boston immer wieder zu knistern, glücklich wirkt niemand. Vielleicht kommt nun endlich etwas Ruhe rein, nachdem die Deadline durch ist und es keinen In-Season-Trade mehr geben kann? Das Potenzial der Celtics ist immer noch groß und über die letzten Spiele erinnerte auch Gordon Hayward endlich mehr an sein altes Ich (bevor er sich prompt verletzte). Die Celtics müssen sich aber zusammenraufen, sonst ist nach Runde zwei Endstation.

Von 9 auf 6: Philadelphia 76ers (37-21).

Kein Team war rund um die Trade Deadline aktiver als Philly, kein Team muss jetzt binnen kurzer Zeit so viele neue Teile integrieren - aber das Potenzial der Sixers ist durch die Verpflichtung von Tobias Harris natürlich enorm. Die ersten Spiele mit der neuen Starting Five machten Lust auf mehr, seit dem letzten Ranking hat Philly das dritthöchste Net-Rating der NBA. Nun muss sich noch die Bank finden und Joel Embiid muss wieder gesund werden, dann scheinen die Conference Finals möglich - auch wenn die Niederlage gegen Boston zeigte, dass ein gewisser Angstgegner immer noch da ist.

Von 3 auf 5: Denver Nuggets (39-18).

Frei von Verletzungen waren die Nuggets über die gesamte Saison noch nicht und das galt auch für die vergangenen Wochen. Vielleicht erklärt das die negative Entwicklung in der Defense, die mittlerweile wieder unterdurchschnittlich ist. Seit dem letzten Ranking gewann Denver trotzdem 12 von 18, nur vier der Siege erfolgten aber gegen +.500-Teams (POR, PHI, HOU, SAC). Gerade die Abschlachtungen seitens der Warriors (-31) und in Detroit (-26) ließen Denver nicht wie "Herausforderer Nr. 1" aussehen. Positiv: Die monströse Entwicklung von Malik Beasley eröffnet Denver neue Möglichkeiten.

Von 4 auf 4: Toronto Raptors (43-16).

Wie gut ist Marc Gasol wirklich noch, wenn er nicht wie in Memphis das ganze Team tragen muss, sondern dosiert eingesetzt werden kann? An dieser Frage könnte sich das Schicksal der Raptors entscheiden. Obwohl Toronto weiter viele Spiele gewinnt (6 am Stück vor der Pause), sah man gegen die Top-Teams nicht immer gut aus. Die Trade-Gerüchte um Kyle Lowry brachten neuerliche Unruhe. Obwohl die Raptors in fast jeder Hinsicht aussehen wie ein Contender, scheinen sie selbst nicht vollends davon überzeugt zu sein, dass sie einer sind. Jeremy Lin könnte sich als Steal herausstellen.

Von 5 auf 3: OKC Thunder (37-20).

Die Defense der Thunder ist seit Jahresbeginn etwas eingebrochen, derzeit performt OKC hier nur mittelmäßig. Die Offense hat sich dafür merklich gesteigert und so fährt OKC trotzdem weiter Sieg um Sieg ein - auch gegen die richtig guten Gegner (u.a. gegen GSW, HOU, MIL, PHI). Russell Westbrook produziert weiter keine NBA-würdigen Quoten, blüht als Ballverteiler aber immer mehr auf (12,5 APG über die letzten 15 Spiele!). Paul George gehört auf jeden MVP-Wahlzettel. Durch die Verpflichtung von Markieff Morris ist dieses ohnehin sehr unangenehme Team noch etwas gefährlicher geworden.

Von 2 auf 2: Milwaukee Bucks (43-14).

In einer Welt ohne die Warriors müssten die Bucks als Top-Favorit auf den Titel gelten, obwohl dem Kader Playoff-Erfahrung fehlt. Milwaukee lässt einfach nicht locker und gehört schon die ganze Saison über zu den besten Teams in Defense (Platz 1) und Offense (4), das Net-Rating ist weit vor den Dubs das beste der NBA. Der Trade für Nikola Mirotic macht die Bucks sogar noch gefährlicher - und Jon Horst endgültig zum Executive of the Year-Kandidaten. Die Bucks sind tief, haben eine klar definierte Identität und die dominanteste Figur der Conference in Giannis Antetokounmpo.

Von 1 auf 1: Golden State Warriors (41-16).

Bei der letzten Ausgabe wurde meine Devise, die Warriors nur im Fall diverser Verletzungen von der 1 zu entfernen, noch (verständlicherweise) kritisiert, seither hat das mit Abstand beste Team der Liga aber eine große Schippe draufgelegt und die Entscheidung bestätigt: Seit dem letzten Ranking hat Golden State nur zweimal verloren und das beste Net-Rating (+12). Wenn sie fit sind und "wollen", sind die Dubs eine Klasse für sich. Auch deshalb wird mehr über Kevin Durants Zukunft gesprochen als über die größte Bedrohung in den Playoffs, so ermüdend das (nicht zuletzt für ihn) sein mag.

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