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NBA - Harrison Barnes: Warum die Kings und Mavs vom Trade profitieren

Von Philipp Jakob
Harrison Barnes soll ein wichtiges Puzzleteil der Playoff-Hoffnungen der Sacramento Kings werden.
© getty
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Barnes-Trade: Ein Gewinn für die Mavs-Finanzen

Der einzige Knackpunkt ist also Barnes' Vertrag. Der 26-Jährige bekommt in der aktuellen Spielzeit 24,1 Millionen Dollar, für 2019/20 hat er eine Spieleroption in Höhe von 25,1 Mio. Es steht außer Frage, dass Barnes zu diesen Konditionen überbezahlt ist. In gewisser Weise kann das den Kings - ganz im Gegensatz zu den Mavs - aber egal sein.

Für Dallas lag der Fokus bei diesem Trade darin, den Kontrakt loszuwerden, um sich im Sommer eine bessere Ausgangslage in der Free Agency zu verschaffen. Der Gegenwert spielte nur eine untergeordnete Rolle.

Jackson kann sich im Idealfall zu einem fähigen 3-and-D-Spieler entwickeln. Randolph wurde kurz nach dem Deal entlassen. Dafür könnte Dallas im Sommer 30 Millionen Dollar Cap Space haben, eventuell sogar noch mehr, abhängig davon, ob Dwight Powell seine Spieleroption (10,3 Mio. Dollar) zieht und wie sich die Vertragsverhältnisse von Porzingis (und Maxi Kleber) entwickeln.

Kings wollen Barnes langfristig in Sacramento halten

Die Kings dagegen liegen auch mit Barnes in der aktuellen Spielzeit unter dem Salary Cap und selbst wenn er seine Option ziehen sollte, wird Sacramento im Sommer noch Spielraum haben. Dennoch hoffen die Verantwortlichen, dass Barnes aus seinem Vertrag aussteigt.

Ziel ist es, den Forward langfristig an die Franchise zu binden - zu etwas günstigeren Konditionen. Das haben Divac und Co. direkt nach dem Deal so verlauten lassen. Ob sich Barnes darauf einlässt, steht noch in den Sternen.

Auch wenn er es nich tut, kann man den Kings aber wenig vorwerfen. Schließlich hat sich die Franchise in den vergangenen Jahren nicht unbedingt einen Namen als Free-Agent-Destination gemacht. Ein Upgrade mit einem Kaliber wie Barnes ist - trotz seiner Schwächen - für die Kings unter normalen Umständen nur per Trade möglich.

LeBron James kritisiert Timing des Barnes-Trades

Bei dem Deal zuzuschlagen war für Divac also die einzig richtige Entscheidung. Barnes wird dem Team sportlich weiterhelfen, passt mit seinen 26 Jahren in den langfristigen Entwicklungsplan und ist ganz nebenbei auch charakterlich ein echter Gewinn.

Viel wurde nach Bekanntwerden des Trades über die Art und Weise und vor allem das Timing diskutiert. Barnes erfuhr von dem Deal mitten im Spiel gegen die Hornets, den Schlussabschnitt verfolgte er noch von der Bank aus. Daran störte sich vor allem LeBron James.

Auf Instagram kritisierte der King die Mavs und prangerte unter anderem an, dass Spieler angegangen werden, wenn sie ihr Team verlassen wollen, das Front Office allerdings mit den Spielern tun könne, was es wolle. "Lasst mich raten, wahrscheinlich ist es völlig in Ordnung, was sie getan haben, weil es das Beste für die Franchise war, richtig???", schrieb LeBron in einem Post, der passenderweise von Anthony Davis gelikt wurde.

Mavericks-Spieler trauern Harrison Barnes hinterher

Allerdings kam diese Kritik etwas verfrüht. Später sickerte in den Medien durch, dass Barnes sehr wohl vor dem Spiel von Trade-Gesprächen informiert wurde. Dennoch wollte er unbedingt für die Mavs und für seine Teamkollegen auflaufen.

"Er ist wirklich ein guter Junge", zeigte sich Dirk Nowitzki beeindruckt von der Reaktion des Forwards. "Viele andere wären wahrscheinlich abgehauen, aber er hat eine solch starke Freundschaft zu uns. Das ist schon beeindruckend."

Auch Head Coach Rick Carlisle zeigte sich angetan von Barnes' Charakter: "Ich werde ihn sehr vermissen. Wir alle werden ihn sehr vermissen, aber er wird in Sacramento eine gute Rolle spielen, die ihn nur nach vorne bringen kann."

Ihn und die Kings. Nach dem Abgang von Shumpert, der offenbar ein hohes Ansehen im Locker Room genoss, sollte Barnes diese charakterliche Lücke problemlos füllen können. Und sportlich gesehen ist er ohnehin ein Upgrade. Dank Harrison Barnes ist der große Playoff-Traum der Kings ein Stückchen realistischer geworden.

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