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NBA: Pelicans nach dem Trade-Wunsch von Anthony Davis: Super-GAU mit Ansage

Anthony Davis hat einen Trade aus New Orleans gefordert.
© getty
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Die vertrackte Cap-Situation und Horror-Deals

Neben Cousins verließ auch Rajon Rondo als Free Agent den Big Easy. Dies hatte vor allem monetäre Hintergründe. Sowohl Cousins als auch Rondo haben beteuert, dass sie gerne geblieben wären, auch Pelicans-GM Dell Demps sagte nach dem Playoff-Aus gegen die Warriors, dass man die beiden Free Agents gerne gehalten hätte.

Am Ende war es wohl auch eine Frage des Geldes - und das hatten die Pelicans eben nicht zur Verfügung. Natürlich hätte man mit Cousins verlängern und über den Cap gehen können, die Besitzerschaft hat sich dagegen aber wohl gesträubt. Bei Rondo waren die Möglichkeiten mangels Bird-Rechten noch stärker eingeschränkt, so schlugen eben die Lakers zu.

Es ist die Konsequenz einiger schlechter Entscheidungen aus der Vergangenheit, was schon mit dem unfassbar schlechten Deal für Ömer Asik begann. Im Sommer 2015, also noch bevor der Cap explodierte, unterschrieb der Türke für 5 Jahre und 58 Millionen. Ein echter Horror-Deal, der die Pels in deren Flexibilität massiv einschränkte. Der Center absolvierte nach seiner Verlängerung nur noch 113 Spiele, in denen er in 15,7 Minuten absolut stattliche 3,3 Punkte und 5,4 Rebounds im Schnitt auflegte.

Das ist aber nur ein Fall, hier noch ein paar andere "Perlen" an Verträgen, welche die Pelicans in der Ära Davis aushändigten.

SpielerJahrLaufzeitVolumen
Ömer Asik20155 Jahre58 Mio.
Alexis Ajinca20154 Jahre19,2 Mio.
Solomon Hill20164 Jahre48 Mio.
Jrue Holiday20175 Jahre131,8 Mio.

Bei Holiday muss natürlich eine Ausnahme gemacht werden. Einerseits bestätigte der Guard mit starken Leistungen den zunächst zweifelhaften Vertrag, auf der anderen Seite hatte New Orleans 2017 keine andere Alternative, als dem Spielmacher einen Maximal-Vertrag anzubieten. Es war aber definitiv ein Risiko, da Holiday die Jahre zuvor extrem verletzungsanfällig war. Dass der Guard nun schon seit über zwei Jahren konstant fit ist, ist eine glückliche Fügung, die zu diesem Zeitpunkt so nicht abzusehen war.

Dennoch beschneidet der Vertrag die Pels auch in Cap-Fragen. Nach dieser Saison sind schon jetzt (Davis noch mit eingerechnet) 89 Millionen Dollar für gerade einmal acht Spieler, darunter Frank Jackson und Kenrich Willams (Wer? Genau!) verplant. Mit Elfrid Payton (3 Mio.), Darius Miller (2,2 Mio.), Nikola Mirotic (12 Mio.) und Julius Randle (9,1 Mio.) werden gleich fünf Rotationsspieler Free Agents, die sicherlich alle bessere Verträge haben wollen.

Es wäre also beinahe unmöglich, sie alle zu halten, sich weiter zu verstärken und gleichzeitig nicht in die Luxus-Steuer abzudriften. Das ist wichtig zu verstehen, denn New Orleans hat die Luxury Tax noch nie bezahlt und wird dies mit großer Sicherheit auch in Zukunft nicht tun.