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NBA: Die Dallas Mavericks vor der Trade Deadline: Kommt noch ein Smith-Trade?

Smith, Matthews und Barnes gelten als potenzielle Trade-Kandidaten bei den Dallas Mavericks.
© getty

Die Dallas Mavericks haben nach einem guten Start in die Saison ein wenig zu den Playoff-Plätzen abreißen lassen müssen. Im Hinblick auf die Trade Deadline stellt sich die Frage: "Wo soll es für die Mavs eigentlich hingehen?" SPOX zeigt die Trade-Kandidaten der Mavs und blickt auf die Möglichkeiten, die sich Dallas bieten könnten.

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Es war verdächtig ruhig die letzten Tage rund um die Mavs. Nach dem ganzen Hickhack um Dennis Smith Jr. drangen kaum noch Gerüchte um Dallas an die Öffentlichkeit. Muss dies bedeuten, dass die Mavs ihre Füße zur Trade Deadline still halten? Sicherlich nicht, aber Dallas befindet sich in der schwierigen Position, man baumelt mehr oder weniger zwischen den Stühlen herum.

Auf Platz acht beträgt der Rückstand bereits 4,5 Spiele, bis zur Trade Deadline geht es noch zu den Cavs und gegen Charlotte. Das sind im Prinzip zwei Pflichtsiege, wenn die Texaner wirklich noch an eine Teilnahme in der Postseason glauben. Dass man versucht, diese zu erreichen, ergibt auf jeden Fall Sinn. Durch den Draft-Trade für Luka Doncic bekommt Atlanta den Erstrundenpick der Mavs, wenn dieser nicht in den Top 5 landet.

Das ist für Dallas ohnehin kaum mehr möglich, da Stand jetzt jedes Ost-Team, welches außerhalb der Playoff-Plätze liegt, eine schlechtere Bilanz als die Mavericks vorzuweisen hat. Würde Dallas also im Osten spielen, müsste man wohl gar über mögliche Trades spekulieren. Viel anzubieten haben die Mavs eigentlich auch nicht, im Prinzip hat man aber auch nur vier Kandidaten, die realistisch gesehen noch verschifft werden könnten.

Wesley Matthews, Vertrag bis 2019, Gehalt 2018/19: 18,6 Millionen Dollar

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4329,913,041,037,42,32,3

Wie lange wollen die Mavs jetzt eigentlich schon den Shooting Guard traden? Wahrscheinlich viel zu lange, aber Matthews' Vertrag ist eben auch eine gewaltige Hypothek. Sicherlich kann der Iron Man für einen Contender wertvolle Minuten von der Bank spielen, doch die 18,6 Millionen Dollar sind schon ein gewaltiges Brett.

Die Rockets oder auch die Sixers wären sicherlich an einem Trade interessiert, doch viel bekommen würden die Mavs wahrscheinlich nicht, außer sie wären bereit, Geld für die kommende Saison aufzunehmen. Das ist eigentlich keine schlechte Strategie, denn Dallas ist fast schon traditionell kein echter Free Agent-Magnet und im kommenden Sommer hat so ziemlich jedes Team Platz unter dem Cap.

Dwight Powell, Vertrag bis 2019, 9,6 Mio, Spieleroption für 2020 (10,3 Mio.)

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4516,28,558,019,44,11,0

Bei Powell gibt es wahrscheinlich weniger Bedarf. Gesprächsbereit dürften die Mavs aber sein, da der Frontcourt ohnehin ein wenig überfüllt scheint. Da Powell aber wohl seine Spieleroption ziehen wird, dürfte es weniger Interesse an ihm geben. Dallas wird aber bei Anrufen sicherlich genau hinhören.

Auf der anderen Seite wäre Dallas aber auch nicht traurig, wenn Powell auch in der kommenden Saison im Kader steht. Durch das wahrscheinliche Karriereende von Dirk Nowitzki löst sich der Frontcourt-Stau ohnehin, dazu hätten die Mavs weniger Druck wegen der bevorstehenden Free Agency von Maxi Kleber, der Restricted ist und bestimmt einige valide Angebote bekommen wird.

Harrison Barnes, Vertrag bis 2019, 24,1 Mio., Spieleroption für 2020 (25,1 Mio.)

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4532,317,640,439,54,21,2

Sein starker Start in die Saison entpuppte sich als Strohfeuer. Die Hoffnung, dass er nun als zweite oder dritte Option im Angriff effizienter agieren würde, wurde nicht bestätigt. Im Gegenteil: Barnes trifft so schlecht aus dem Feld wie seit seiner Sophomore-Saison nicht mehr und behindert das Spiel der Mavs mehr, als dass er hilft.

Als Spotup-Schütze aus den Ecken ist er zwar durchaus wertvoll, doch ansonsten hält er oft zu lange den Ball und bleibt ein schwarzes Loch. 1,2 Assists pro Partie sind für einen Spieler mit seiner Usage Rate ein absolut unterirdischer Wert und rechtfertigen nicht sein üppiges Gehalt.

Als 3-and-D-Spieler wird er sicherlich immer ein interessanter Spieler sein, doch Barnes besitzt auch noch einen Trade Kicker von 8 Prozent. Es dürfte also schwierig werden, Barnes in jeglichen Deal zu pressen, er dürfte wohl auch noch nach der Trade Deadline das Jersey der Dallas Mavericks tragen.

Dennis Smith Jr., Vertrag bis 2021, 3,8 Mio.

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3128,412,944,135,22,84,0

Bei Smith haben die Mavs ein ähnliches Problem, nur dass der Point Guard zu wenig verdient. Ihn müsste Dallas wohl in einem Paket (Matthews?) verschiffen, um gleichzeitig auch einen gewissen Gegenwert zu bekommen. Nach einigen turbulenten Tagen, in denen Smith nicht beim Team war, haben die Mavs den Point Guard wieder integriert.

Vor allem Coach Rick Carlisle wurde in den vergangenen Tagen nicht müde, Smith für seine Einstellung zu loben. "Er hat uns das geliefert, was wir gebraucht haben", lobte der Coach nach dem Sieg gegen die Clippers, als DSJ wieder in den Kader zurückkehrte. In der Vergangenheit soll es jedoch nicht so harmonisch zwischen Coach und Spielmacher gewesen sein. Tim Bontemps (ESPN) berichtete unter anderem, dass Smith Play Calls von Carlisle ignorierte, was den Coach verständlicherweise frustrierte.

Vielleicht haben sich die beiden Protagonisten auch wieder zusammenraufen können. Carlisle ist bekannt dafür, seine Point Guards kritisch zu sehen, wie die Beispiele Jason Kidd oder Rajon Rondo aus der Vergangenheit zeigen. Mit 21 Jahren ist Smith auch noch jung genug, um zu lernen wie man eine Offense anführt. Es ist kein Mythos, dass diese Position die anspruchvollste im Basketball ist.

Auch der angeblich fehlenden Fit mit Luka Doncic sollte nicht überbewertet werden. Die beiden spielen nicht einmal eine halbe Saison zusammen, blindes Verständnis entwickelt man nicht über Nacht. Sollte es hinter den Kulissen nicht komplett gekracht haben, muss Dallas Smith auf jeden Fall behalten, auch weil sein Trade-Wert im Moment komplett im Keller ist.

Es gibt zudem auch nicht wirklich Nachfrage nach einem jungen Point Guard, sieht man einmal von Orlando und Phoenix ab. Somit besteht eigentlich nicht die Gefahr, dass es einen Bieterkrieg geben würde.

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