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NBA - 5 Fragen zum Trade-Wunsch von Anthony Davis: Ein Power Play der besonderen Art

Anthony Davis forciert offenbar seinen vorzeitigen Abschied von den New Orleans Pelicans.
© getty
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Warum wurde der Trade ausgerechnet jetzt gefordert?

Man könnte wohlwollend vermuten, dass Davis seine jüngste Verletzungspause dazu genutzt hat, um in sich zu gehen, und dann realisiert hat, dass die Situation in New Orleans einfach nicht die richtige war. Es gibt wie oben angeführt jede Menge Gründe dafür, zu diesem Schluss zu kommen. Das soll an dieser Stelle auch gar nicht in Frage gestellt werden, es ist Davis' gutes Recht.

Etwas amüsant kam es dennoch daher, als Rich Paul gegenüber Wojnarowski äußerte, dass es "im besten Interesse" sowohl vom Spieler als auch von den Pelicans sei, jetzt für Klarheit zu sorgen und das Team nicht bis zum Sommer und zur möglichen Supermax-Extension zappeln zu lassen. Das klingt vielleicht nobel, ist so aber schlichtweg nicht richtig.

Im besten Interesse des Teams wäre es gewesen, die Trade-Forderung zu hören, den Markt dann zu sondieren und die interessierten Teams gegeneinander auszuspielen - mit etwas mehr Zeit als rund anderthalb Wochen bis zur Deadline.

In dieser kurzen Zeit setzt es die Pels einfach nur unter Druck, zumal der Wunsch eben öffentlich gemacht wurde; akzeptieren sie keins der jetzt herein flatternden Angebote, riskieren sie, dass die restliche Saison endgültig zur Farce verkommt. Aber wie viele Teams könnten aktuell ein richtig spektakuläres Angebot machen?

Das Timing ist ein Power Play von Davis und von Pauls Agentur Klutch Sports. Paul hat gegenüber mehreren US-Medien geäußert, dass er und Davis dem Team keine Liste von Teams gegeben haben, die sie als Trade-Destinationen akzeptieren würden. Es gehe einzig darum, dass Davis dort Chancen auf eine Meisterschaft haben will. Nur bei einem solchen Team würde er 2020 als Free Agent dann einen neuen Vertrag unterzeichnen.

Jeder kann sich zusammenreimen, welche Teams sich dafür qualifizieren. Vielleicht noch interessanter als die Kandidaten ist aber das eine Team, das seit über einem Jahr als vielleicht beste Trade-Option für Davis gehandelt wird und das durch dieses Timing wissentlich von Davis & Co. (vorerst) eliminiert wurde: Die Celtics. Aufgrund einer Eigenheit des CBA können diese nämlich erst im Sommer in den Poker um die Braue einsteigen.