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NBA: Golden State Warriors vs. Rockets - Gigantentreffen mit taumelnden Boxern

Kevin Durant und James Harden standen sich zuletzt im Mai unter ganz anderen Vorzeichen gegenüber.
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Thompson: Wir können uns nur selbst schlagen

Bis zum Juli bleibt aber noch jede Menge Zeit. Dass es hin und wieder krachen wird, ist nicht auszuschließen, aber gerade Curry und Thompson hielten das Team zumeist zusammen. "Wir wollen alle gewinnen", machte Thompson nach dem Hawks-Spiel deutlich. "Darum gibt es auch mal Streitigkeiten, weil wir besessen vom Gewinnen sind. Wir sind, glaube ich, das einzige Team, das uns schlagen kann."

Dies mag arrogant klingen (und ist es gewiss auch), doch es steckt viel Wahrheit dahinter. Die Warriors spielen in ihrer eigenen Liga, wenn sie fokussiert auftreten. Untermauern kann Golden State dies bereits in den kommenden Tagen, wenn der schwere Texas-Trip ansteht. Das Spiel gegen die Rockets, das Team, das vor einigen Monaten beinahe die Warriors-Dynastie beendet hätte, ist dabei für beide beteiligten Teams ein Gradmesser.

Rockets: Zurück zu den Wurzeln

Auch Houston hat seine Probleme - und diese gehen weit über die unsägliche Saga um Carmelo Anthony hinaus. Allerdings ist in Clutch City ein Aufwärtstrend zu verzeichnen, fünf der vergangenen sieben Spiele konnten gewonnen werden, wobei nur eines davon im heimischen Toyota Center ausgetragen wurde.

Der Stil erinnert wieder viel mehr an die vergangene Saison, was ein kurzer Blick auf die Zahlen untermauert. Die Rockets spielen die langsamste Pace, laufen die meisten Isolations und nur die Boston Celtics nehmen im Schnitt mehr Dreier als die D'Antoni-Truppe.

Noch wichtiger ist jedoch, dass Houston wieder eine Top-10-Defense stellt, obwohl Trevor Ariza oder Luc Mbah a Moute weiterhin vermisst werden. Die Rückkehr von Defensiv-Koordinator Jeff Bzdelik trägt indes bereits erste Früchte. Das Spiel gegen die Warriors dürften viele in Texas als Chance zur Rehabilitation sehen, setzte man doch die ersten vier Heimspiele teilweise recht peinlich in den Sand.

Melo ist nicht an allem Schuld

Natürlich macht sich weiterhin die alles andere als optimale Offseason bemerkbar, wodurch der Kader noch dünner als im Vorjahr ist und so Rookies wie Isaiah Hartenstein oder Gary Clark plötzlich Teil der Rotation sind. Hinzu kamen Blessuren (James Harden, Chris Paul, James Ennis, Gerald Green, Nene, Marquese Chriss), die den Rockets zu schaffen machten, zumal abgesehen von Ennis (mit Abstrichen) keiner der Neuen auch nur ansatzweise zu überzeugen wusste.

Dies alles wurde durch das Drama um Melo ein wenig in den Schatten gestellt, der natürlich alles andere als gut spielte (-9,0 Net-Rating mit ihm, +3,1 ohne ihn), letztendlich aber auch ein wenig als Blitzableiter benutzt wurde, ob bewusst oder unbewusst. Gerade Paul dürfte nicht unglücklich über die "Ablenkung" Melo gewesen, schließlich ist er bislang ein gutes Stück von seiner Normalform entfernt.

41 Prozent aus dem Feld sind wie die 3,0 Turnover pro Partie ein Karrieretiefstwert und auch knapp 35 Prozent von Downtown sind wahrlich kein Ruhmesblatt für den Point God. Dies ist natürlich nur eine Momentaufnahme, zumal CP3 auch mit Problemen am Ellbogen zu kämpfen hatte, aber es ist auch eine Warnung. Paul ist eben auch schon 33 Jahre alt und im ersten Jahr seines Vierjahresvertrags über knapp 160 Millionen Dollar.

Houston glaubt weiterhin an die eigene Stärke

Denken will daran aber noch niemand - zumal die Rockets bekanntlich noch viel Zeit haben. Trotz der Bilanz von 6-7 herrscht weiter Glauben in die eigene Stärke, zumal sich im Westen bisher noch kein echter neuer Herausforderer für die beiden besten Teams der letzten Saison herauskristallisiert hat.

Die Nuggets starteten zwar stark, haben nun aber auch vier Niederlagen in Serie kassiert, unter anderem gegen Houston im heimischen Pepsi Center. "In der Zukunft werden sie sicher besser sein", verteilte Eric Gordon zumindest ein kleines Lob, um aber auch noch noch einmal die eigene (wiedergewonnene) Stärke zu unterstreichen: "Wenn wir unser Spiel durchziehen, wird es verdammt hart, uns zu schlagen."

Das Matchup mit dem Champion dürfte als guter Gradmesser für die Stichhaltigkeit dieser These herhalten.

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