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NBA: Frust bei den Los Angeles Lakers nach schwachem Saisonstart: Was fordert Magic?

Von SPOX
Lakers-Präsident Magic Johnson hat sich in der vergangenen Woche offenbar mit Coach Luke Walton zu einem Krisengespräch getroffen.
© getty

Die neue Saison begann für die Los Angeles Lakers alles andere als berauschend. Nach dem enttäuschenden Start mit drei Siegen und fünf Niederlagen hat Magic Johnson Head Coach Luke Walton wohl zum Rapport gebeten. Was fordert der Team-Präsident der Lakers von seinem Mann an der Seitenlinie?

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Geduld. Das war das große Stichwort, das bei den Lakers vor dem Beginn der neuen Spielzeit in aller Munde war. Es werde eine Weile dauern, bis sich das neu formierte Team um LeBron James gefunden habe. Man benötige noch etwas Zeit, bis die heiß ersehnte Championship wieder in greifbare Nähe rückt.

Diese oder ähnliche Äußerungen predigten die Verantwortlichen der Lakers und auch der King höchstpersönlich in den Wochen vor dem Saisonstart und selbst nach den ersten Niederlagen immer wieder gegenüber den Medien. Doch nun, nach gerade einmal zweieinhalb Wochen, scheint damit Schluss zu sein.

Nur drei Siege aus acht Spielen stehen aktuell auf der Habenseite, vergangene Woche hagelte es auf einem Zwei-Spiele-Auswärtstrip zwei Pleiten gegen die Spurs und Timberwolves. Um den eigenen hohen Erwartungen gerecht zu werden, ist das natürlich viel zu wenig. Vor allem, wenn es nach Team-Präsident Magic Johnson geht.

Wie nun in den Medien durchsickerte, habe dieser Head Coach Luke Walton bereits am vergangenen Dienstag, im Anschluss an eben jene Pleitenserie, zu einem Krisentreffen geladen und im Gespräch den 38-Jährigen offenbar eindringlich ermahnt, möglichst bald bessere Resultate abzuliefern.

Job von L.A. Lakers-Coach Luke Walton offenbar sicher

Doch wenn das nicht gelingt? Dauert es womöglich gar nicht mehr lange, bis Walton abgesägt wird? Im Internet machten wilde Spekulationen die Runde, doch fest steht aktuell scheinbar nur eines: Es hat gerade einmal zwei Wochen gedauert, bis sich die Geduld bei den Lakers in ein neuerliches Drama verwandelt hat. Typisch Hollywood eben.

Nüchtern betrachtet muss Walton aber vorerst nicht um seinen Job an der Seitenlinie bangen. Das berichtete nach dem ersten Beben unter anderem Tania Ganguli von der Los Angeles Times. Zudem genieße Walton weiterhin das Vertrauen von Lakers-Besitzerin Jeanie Buss.

So weitergehen wie bisher darf es allerdings nicht. Laut Brad Turner, ebenfalls von der L.A. Times, erwarten Magic und General Manager Rob Pelinka einige Veränderungen. Eine Quelle aus dem Umfeld der Lakers-Legende habe dem Journalisten verraten, dass Johnson in erster Linie ein klares System von seinem Head Coach vermisse - besonders in der Offense.

Offense der Los Angeles Lakers: Top oder Flop?

Magics Kritik an der Lakers-Offensive, die er offenbar sehr lautstark und fluchend deutlich machte, kommt dabei etwas überraschend. Eigentlich startete L.A. gerade defensiv mit erheblichen Problemen in die neue Saison. Die gegnerischen Teams schenkten den Lakers 121,1 Punkte pro Partie ein - der drittschlechteste Wert in der gesamten Association. Gerade das schwache Rebounding und das Fehlen eines echten Rim-Protectors machte sich dabei schmerzhaft bemerkbar.

Offensiv lesen sich die Statistiken dagegen gar nicht mal so schlecht. LeBron und Co. belegen in Sachen Offensiv-Rating den achten Platz (112,3). Das Angriffsspiel der Lakers profitiert dabei vor allem von der enormen Pace, mit der sie es schaffen, den Gegner im Fastbreak immer wieder zu überrumpeln. Doch genau das ist offenbar der Knackpunkt.

Im Halbfeld stagniert die Offense der Lakers enorm. Schafft es LAL nicht, in der Transition zu einem guten Abschluss zu kommen, wirken die Spieler in purple and gold teils ideenlos und uninspiriert. Magic forderte Walton den Berichten der Times zufolge deshalb dazu auf, ein ordentliches Offensiv-System zu installieren.

L.A. Lakers: Es fehlt das Shooting um LeBron James

Fragwürdig ist allerdings noch, wie dieses System aussehen kann. Immerhin ist der Kader der Lakers vor allem beim Shooting enorm beschränkt - siehe Rajon Rondo, Lance Stephenson oder Kentavious Caldwell-Pope. In dieser Hinsicht könnte Moritz Wagner helfen, wenn er wieder komplett fit ist.

In der heutigen NBA sind das jedoch keine besonders guten Voraussetzungen für eine funktionierende Offense. Speziell, wenn diese um einen Spieler wie LeBron James aufgebaut ist, der in der Vergangenheit vor allem in Teams mit gutem Spacing aufblühte.

Es wird also interessant sein zu sehen, was sich Walton ausdenkt und wie - oder ob überhaupt - sich die Offense der Lakers in den nächsten Partien verändert. Er selbst präsentierte sich nach dem Bekanntwerden des emotionalen Meetings mit Magic betont gelassen.

"Ich habe eine gute Beziehung mit dem Management", sagte Walton. "Was wir in diesen Meetings besprechen, bleibt aber zwischen uns. Wir müssen immer noch einige Dinge herausfinden, aber daran arbeite ich." Mit der anfänglichen Ruhe scheint es bei den Lakers aber dennoch erst einmal vorbei zu sein.

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