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NBA Playoffs: 5 Fragen zum Aus der Toronto Raptors: Ein Komplex namens LeBron James

Kyle Lowry und DeMar DeRozan scheiterten zum dritten Mal in Folge an LeBron James
© getty
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Die Ansprüche waren hoch in Toronto und das mit Recht nach der besten Regular Season der Franchisegeschichte mit 59 Siegen. Die Raptors drehten vor der Spielzeit ihre komplette Offense auf links und entwickelten sich vom Guard-orientierten Team zu einer tiefen Mannschaft, die den Spalding traumhaft laufen ließ.

Vorbei schienen die Zeiten, als Lowry und DeRozan ein Pick'n'Roll nach dem anderen liefen und die Bigs kaum einen Ball zu sehen bekamen. War Toronto 2016/17 noch eines der schlechtesten Teams in Assist Percentage und Pässen, rangierte man in dieser Saison im oberen Mittelfeld. Dies ist eine bemerkenswerte Entwicklung und darf auch Casey hoch angerechnet werden. Dazu entwickelte sich DeRozan zu einem zumindest respektablen Dreierschützen (31 Prozent), das letzte Puzzleteil, was ihm in der Offense gefehlt hatte.

Dennoch war die breite Öffentlichkeit skeptisch, ob Toronto diesen Stil auch erfolgreich in der Postseason ausüben würde. Die Zweifel bestätigten sich: Schon gegen ein zerstrittenes Team der Washington Wizards brauchten die Raptors 6 teils enge Spiele, gegen Cleveland folgte das schnelle Aus und damit das gleiche Resultat wie im Vorjahr.

"Wir möchten ein Team sein, das jedes Jahr um den Titel spielen kann", machte Casey nach dem Aus noch einmal klar. "Leider müssen wir Jahr für Jahr gegen LeBron James spielen, das ist unglücklich."

Hier beißt sich jedoch die Katze in den Schwanz. Wer um den Titel spielen will, muss im Osten eben jenes Cavs-Team beziehungsweise LeBron schlagen, das hat Toronto zum dritten Mal in Serie nicht geschafft. Auch die Art und Weise war durchaus ernüchternd. Es wirkte teilweise so, als ob Cleveland nicht einmal am Limit spielte, während James die Raptors spielerisch sezierte. Toronto hatte über die vier Spiele keinerlei Antworten auf LeBron, zum wiederholten Male.

Es zeigte auch, dass Kadertiefe hilfreich sein kann, auf dem höchsten Niveau geben aber immer noch die Stars den Ton an. Es ist natürlich ein Luxus, Spieler wie Pascal Siakam oder Delon Wright von der Bank bringen zu können, doch gerade so junge Rollenspieler sollten wohl in der Postseason nicht eine so große Verantwortung tragen, wie sie es für die Raptors zuletzt mussten, weil von der "Spitze" des Teams nicht die erhoffte Performance kam.