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NBA Playoffs: 5 Fragen zum Aus der Portland Trail Blazers: Von der Lawine erwischt

Damian Lillard konnte sich gegen die New Orleans Pelicans nicht wie gewohnt behaupten.
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Seite 2: Wie haben die Pelicans Damian Lillard den Zahn gezogen?

26,9 Punkte, 43,9 Prozent aus dem Feld und 36,1 Prozent von der Dreierlinie sowie 6,6 Assists (2,8 Turnover) hatte Damian Lillard in der Regular Season aufgelegt und sich zumindest in die Konversation um einen Platz im All-NBA First Team gespielt. Gegen die Pelicans kam Dame auf 18,5 Punkte bei 35,2 Prozent aus dem Feld und 30 Prozent von der Dreierlinie, dazu spielte er 4,8 Assists bei 4 Ballverlusten im Schnitt. Bisweilen schien es, als sei hier ein völlig anderer Spieler am Werk.

Natürlich ließ Lillard auch die eine oder andere gute Möglichkeit liegen. Das primäre Problem war aber nicht, dass Lillard auf einmal kein Playoff-Performer mehr ist (dieses Gerede ist so albern wie vorhersehbar), sondern dass er von den Pelicans absolut sensationell verteidigt wurde. In erster Linie natürlich von Jrue Holiday.

Der defensivstarke Pels-Guard ließ Lillard kaum Raum zum Atmen. Spielte er "Eins-gegen-Eins" gegen Dame, zwang er diesen immer wieder zu schlechten Abschlüssen - Zahlen von Second Spectrum zufolge traf Lillard bloß 25,8 Prozent seiner Würfe, wenn Holiday der primäre Verteidiger war. Und das bei 150 Possessions, die beide gegeneinander bestritten, die Stichprobe war also nicht gerade winzig.

Damian Lillards Splits gegen die Pelicans

MatchupPoss.PunkteAssistsTurnoverFG%
Jrue Holiday150229825,8
Rajon Rondo71183563,6
E'Twaun Moore46162245,5
Ian Clark3261133,3
Anthony Davis1422014,3
Nikola Mirotic921025

Noch übler war es jedoch, wenn Lillard seine normalerweise größte und liebste Waffe - das Pick'n'Roll - aufziehen wollte. Und hier kam vor allem die unglaubliche Vielseitigkeit von Anthony Davis zum Tragen. Die Braue ist mobil genug, um nach einem Switch vor Lillard zu bleiben, und gleichzeitig so schnell und athletisch, dass er nach einem entsprechenden Pass sofort wieder beim Korb ist, um den Wurf zu erschweren.

Portland: Das Pick'n'Roll war keine Waffe mehr

Hier zeigte sich auch das schlechte Spacing der Blazers. NOLA konnte Lillard mit seinen Big Men immer wieder doppeln und den Pass (oder den Ballverlust) forcieren, ohne fürchten zu müssen, dass die Blazers-Rollenspieler dies konsequent bestrafen. C.J. McCollum und Al-Farouq Aminu trafen ihre Würfe, als Team traf Portland aber nur 33,3 Prozent von Downtown und so legte sich eine Zwangsjacke um Lillard, der den Ozean vor lauter Krakenarmen nicht mehr sehen konnte und dann auch entsprechend verwirrt agierte.

In der Regular Season war das Pick'n'Roll mit Lillard als Ballführer eins der verlässlichsten Plays der Blazers und quasi das Fundament ihrer Offense - Lillard lief das Play 11,9 Mal pro Spiel und generierte daraus 1,05 Punkte pro Possession. Gegen die Pelicans generierten die Blazers aus 40 Pick'n'Rolls, in denen Lillard der ballführende Spieler war, traurige 0,32 Punkte pro Possession.

Den Blazers - und hier stehen vor allem Lillard selbst und Coach Terry Stotts in der Kritik - fanden über vier Spiele kein Gegenmittel für diese aggressive Defense, keine Möglichkeit, Lillard dauerhaft gute Wurfmöglichkeiten zu verschaffen oder ihn wenigstens als Decoy einzusetzen. New Orleans setzte alles auf die Karte, Lillard aus dem Spiel zu nehmen und die restlichen Blazers dazu zu zwingen, sie zu schlagen - das konnten diese aber nicht.