NBA

Fünf Fragen zu den Trades der Cleveland Cavaliers: Und in L.A. knallen die Korken

Von Philipp Jakob
lakers-600
© getty
Cookie-Einstellungen

Was bedeutet der Trade für Thomas?

Von einem Seuchenjahr zu sprechen, wäre in Anbetracht der Situation von Isaiah Thomas fast noch untertrieben. Fakt ist: In den letzten acht Monaten musste der 29-Jährige den Verlust seiner Schwester verkraften, spielte sich trotz Verletzung in den Playoffs für die Boston Celtics die Seele aus dem Leib, nur um einige Wochen später für Kyrie Irving nach Cleveland verscherbelt zu werden.

Was folgte war eine monatelange Verletzungspause aufgrund anhaltender Hüftprobleme. Nach seinem Comeback am 2. Januar fand IT nie zu alter Stärke zurück, in 15 Spielen für die Cavs legte er 14,7 Punkte sowie 4,5 Assists bei miserablen Quoten aus dem Feld (36,1 Prozent FG, 25,3 Prozent Dreier) auf. Zudem machten Gerüchte die Runde, er sei unter seinen neuen Teamkollegen sehr unbeliebt. Und nun also der Trade zu den Lakers ...

In Los Angeles wird er nach der Rückkehr des aktuell noch mit Knieproblemen aussetzenden Balls aller Voraussicht nach auf die Bank rücken und als Backup-Point-Guard agieren müssen. Thomas zählte in der vergangenen Saison noch zum erweiterten Kreis der MVP-Favoriten, wie er mit dieser Degradierung umgeht, bleibt abzuwarten.

Es hilft außerdem nicht unbedingt, dass die Lakers ihre Zukunft ohne IT planen. Head Coach Luke Walton verspürt keinen Zwang, Thomas mit viel Spielzeit glücklich zu halten. Wenn es nicht läuft, schmort der Neuzugang auf der Bank und sucht sich im Sommer ein neues Team - für die Lakers bringt das eher keinen Nachteil, nur für Thomas selbst.

Der 1,75-Meter-Mann wird sich in den restlichen Spielen im Trikot der Lakers beweisen müssen, um sich den anderen Teams für einen neuen Vertrag anzubieten. Die Verletzung von Ball könnte ihm dabei entgegenkommen. Solange der zukünftige Franchise-Player der Lakers ausfällt wird für Thomas einiges an Spielzeit abfallen, als Ball-dominanter Scoring-Guard füllt er damit in seinem neuen Team eine Lücke.

Im Idealfall nutzt Thomas diese Gelegenheit, um sich aus der Krise zu ballern und sich einen lukrativen Vertrag zu erspielen. Im schlimmsten Fall kann er sich nicht aus seinem aktuellen Tief befreien und bekommt im Sommer nur einen Minimal-Vertrag angeboten. Dies würde irgendwie zu seinem Seuchenjahr passen.