NBA

Der Kampf um den ersten Pick im Check: Wer erspielt die meisten Ping-Pong-Kugeln?

Von SPOX
Dirk Nowitzki und Vince Carter stehen mit ihren Teams im Keller der Tabelle
© getty
Cookie-Einstellungen

Die Favoriten

Sacramento Kings (18-39)

Stats: OffRtg: 100,9 (30.), DefRtg: 109,9 (29.), NetRtg: -9,0 (29.)

Strength of Schedule: .504 (Leichteste Gegner: Suns, Hawks, Mavs, Magic, Grizzlies, Nets)

Seit nun über zehn Jahren sind die Kings ein beständiger Gast in der Lottery (seit 2007: Spencer Hawes, 10. Pick), doch so unglaublich es klingt, hat Sacramento noch nie unter den ersten Drei wählen dürfen. Das könnte sich in dieser Saison ändern. Fast die komplette Saison hatten die Kings das schlechteste Netrating der Liga und waren sogar auf Kurs, das seltene Minus-Triple (Letzter OffRtg, DefRtg, NetRtg) zu vollbringen.

Dafür stehen die Kings mit 18 Siegen eigentlich viel zu gut da. Hohe Niederlagen wechselten sich mit knappen Siegen teils auch gegen die direkte Konkurrenz ab (Mavs, Bulls, Magic). Allerdings pausieren die Kings neuerdings im Wechsel ihre Veteranen und lassen die zahlreichen Youngster sich austoben. So kam es nicht selten vor, dass im vierten Viertel der Ofen aus war und das Team von Dave Joerger nur noch wenig auf die Anzeigetafel brachte.

So gesehen sind die Kings ein sehr heißer Anwärter auf die meisten Ping-Pong-Bälle in der Lottery, aber es sind eben doch die Kings. Ein Platz unter den "besten" Drei sollte aber diesmal mehr als möglich sein.

Prognose: Zwischen 1 und 3

Orlando Magic (18-39)

Stats: OffRtg: 104,6 (19.), DefRtg: 108,6 (27.), NetRtg: -4,0 (24.)

Strength of Schedule: .486 (Leichteste Gegner: Suns, Hawks, Mavs, Kings, Grizzlies, Nets)

Hätte man die Magic vor der Saison nach den Zielen gefragt, hätten wohl viele mit Kampf um die Playoffs geantwortet. Und es ging auch vielversprechend los, weil Aaron Gordon und auch Nic Vucevic ihren inneren Steph Curry auslebten und die Lichter ausschossen. Wie wir nun wissen, war dies nur eine Anomalie, dazu verletzten sich beide Akteure im Verlaufe der Saison.

Trotzdem verloren die Magic nur fünf der vergangenen neun Partien, was durchaus erstaunlich ist. Dazu verscherbelte man zur Trade Deadline den Starter auf der Eins, Elfrid Payton, und besitzt nun mit Shelvin Mack und D.J. Augustin die wahrscheinlich schlechteste Point-Guard-Rotation der Liga (Ausnahme: Knicks).

Es wird interessant zu sehen sein, ob Coach Frank Vogel Gordon und Vucevic zum Ende der Saison noch einsetzen wird, oder ob er doch den absoluten Tankmodus aktiviert. Vielleicht macht dem auch Mario Hezonja einen Strich durch die Rechnung, der auf der Vier wie der Phoenix aus der Asche aufgestiegen ist und ein 20-Punkte-Spiel an das Nächste reiht. Auch der restliche Spielplan kommt vergleichsweise leicht daher: Von den Topteams muss Orlando nur noch gegen die Toronto Raptors dreimal ran, ansonsten warten 14 Teams mit einer negativen Bilanz.

Prognose: Zwischen 3 und 6

Dallas Mavericks (18-40)

Stats: OffRtg: 104,5 (20.), DefRtg: 107,4 (21.), NetRtg: -2,9 (22.)

Strength of Schedule: .484 (Leichteste Gegner: Suns, Magic, Grizzlies, Kings, Nets, Bulls)

Zyniker würden behaupten, dass kein Team schöner tankt als die Mavs. Viele Spiele laufen nach dem gleichen Schema ab: Dallas gräbt sich ein tiefes Loch, kämpft sich dann zurück in die Partie - nur um in der Schlussphase dennoch zu verlieren. Die Mavs haben in Clutch Situations das mit Abstand schlechteste Netrating (-28,9) der Liga - und das in satten 36 Spielen. Dallas ist also in so ziemlich jedem Spiel wettbewerbsfähig, doch mit einem Rookie auf der Eins (Dennis Smith Jr.) zahlt das Team von Rick Carlisle in der Crunchtime jede Menge Lehrgeld. Dirk Nowitzki hat da seinen Arbeitstag zumeist schon lange beendet.

Zur Trade Deadline wurde dann auch noch das sogenannte "Energy Bunny Lineup" (Zitat Steve Kerr) um J.J. Barea, Devin Harris, Yogi Ferrell, Dwight Powell und Dirk Nowitzki aufgebrochen, da man Harris nach Denver verschiffte und im Gegenzug Doug McDermott aus New York holte. Die Formation mit den drei Guards zählte zu den besten Lineups der Liga (Netrating: 19,4!).

Carlisle wird in den kommenden Wochen sicher viel experimentieren, auch in der Crunchtime, wie er das schon gegen die Lakers zeigte. Dennoch scheint Dallas zu gut, um sich die höchsten Wahrscheinlichkeiten auf den ersten Pick zu erspielen. Auch wenn es noch gegen einige Playoff-Teams geht.

Prognose: Zwischen 3 und 6

Atlanta Hawks (18-41)

Stats: OffRtg: 103,9 (22.), DefRtg: 108,0 (24.), NetRtg: -4,1 (25.)

Strength of Schedule: .541 (Leichteste Gegner: Suns, Magic, Kings, Bulls, Lakers, Hornets)

Mit Marco Belinelli, Ersan Ilyasova und Dewayne Dedmon wollten die Hawks gleich drei Veteranen zur Deadline abstoßen, gegangen ist letztlich nur der Italiener - und das nach einem Buyout. Es würde dennoch verwundern, wenn Coach Mike Budenholzer in den letzten Saisonwochen hoffnungsvolle Talente wie John Collins oder Taurean Prince nicht ausgedehnte Spielzeit garantieren würde.

Dazu wartet von allen möglichen Lottery Teams der schwerste Spielplan auf Dennis Schröder und Co. Nicht nur geht es noch zweimal gegen die Warriors, sondern es steht Ende März auch noch ein langer Trip in die Western Conference an, wenn vier Playoff-Teams am Stück warten.

Viele Siege sollten da nicht mehr herausspringen, auch wenn man bedenkt, dass kaum ein Team so wenig Talent wie Atlanta besitzt. Die Hawks bleiben der Favorit auf den letzten Platz der Eastern Conference.

Prognose: Zwischen 1 und 3

Phoenix Suns (18-41)

Stats: OffRtg: 101,5 (29.), DefRtg: 110,6 (30.), NetRtg: -9,1 (30.)

Strength of Schedule: .534 (Leichteste Gegner: Hawks, Mavs, Magic, Kings, Grizzlies, Hornets)

Einen ähnlich schweren Schedule wie die Hawks, hat lediglich Phoenix, die gefüllt seit Beginn des neuen Kalenderjahres ihre Saison beendet haben. Seit Neujahr steht die Franchise bei einer Bilanz von 4-19 und es folgen nur noch sechs Spiele gegen klare Lottery Teams.

Die Entwicklung von Devin Booker, der mehr Spielmacher-Aufgaben übernimmt, ist zwar erfreulich, doch die Suns stellten nun Elfrid Payton zur Trade Deadline neben ihren designierten Franchise-Spieler. Der braucht im Idealfall den Ball und legte gegen die Warriors zwar 29 Punkte auf, doch sein Team verlor gegen den Champ, der sich selbst coachte, mit 50 Zählern.

Auch Josh Jackson war zuletzt ein Lichtblick nach einem schweren Start, mit ihm in der Starting Five tun sich aber große Spacing-Probleme auf dem Flügel auf; vor allem weil T.J. Warren fast ausschließlich innerhalb der Dreierlinie operiert. All dies sind Zutaten, die Phoenix zum aussichtsreichsten Anwärter auf die meisten Kugeln in der Draft Lottery machen.

Prognose: Zwischen 1 und 3