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Kyrie Irving führt Boston zum Sieg: Celtics trotzen dem "Greak Freak"

Von Philipp Jakob
Kyrie Irving führt die Celtics mit 32 Punkten zum Sieg
© getty

Der Sieg für die Boston Celtics (21-4) scheint schon kurz nach der Halbzeitpause in trockenen Tüchern zu sein. Doch trotz eines 20-Punkte-Vorsprungs kommen die Milwaukee Bucks (12-10) nochmal zurück - vor allem dank eines hervorragend aufgelegten Giannis Antetokounmpo. In den Schlussminuten setzt allerdings Kyrie Irving die entscheidenden Akzente zum insgesamt verdienten 111:100-Erfolg (BOXSCORE) der Celtics.

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Zu Beginn der Saison war noch die Defense das klare Aushängeschild der Celtics, an diesem Abend setzten die Hausherren allerdings vor allem offensiv ihre Duftmarke. Das galt vor allem für Rookie Jayson Tatum, der in den ersten 12 Minuten vier Dreier versenkte und damit die Kelten mit 8 Zählern in Front brachte.

Anschließend war es die Bank um den starken Daniel Theis, die den Vorsprung für das aktuelle Spitzenteam der Eastern Conference weiter ausbaute. Mit zwischenzeitlich 19 Punkten lag Boston vorne, bevor Milwaukee angeführt von Giannis Antetokounmpo den Rückstand bis zur Halbzeitpause etwas verkürzte (62:49 für BOS).

Die ersten Minuten der zweiten Hälfte ließen allerdings vermuten, dass Boston alles unter Kontrolle hat. Die Hausherren erarbeiteten sich eine 20-Punkte-Führung, waren sowohl in der Zone als auch aus der Distanz überlegen. Als Coach Brad Stevens allerdings ein kleines Lineup aufs Parkett schickte, kamen die Bucks zurück.

Der "Greak Freak" führte sein Team mit 40 Punkten (14/24 FG, 12/14 FT), 9 Rebounds sowie 4 Assists wieder bis auf 7 Zähler heran. Dabei blieb es allerdings bis in die Schlussminuten. Trotz des hervorragend aufgelegten Antetokounmpos konnte Milwaukee das Spiel nicht mehr drehen. Da half auch die Unterstützung von Khris Middleton (19 Punkte, 8 Rebounds, 5 Assists) oder Eric Bledsoe (18 Punkte) nicht mehr viel.

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Zwar konnte Boston im vierten Viertel nicht mehr ganz an die starke Offfensiv-Leistung aus der ersten Halbzeit anknüpfen, doch Kyrie Irving ließ nicht mehr zu, dass die Celtics dieses Spiel nochmal aus der Hand gaben. Der Point Guard erzielte 19 seiner 32 Punkte (13/24 FG, dazu 4 Rebounds und nur 1 Assist) in Hälfte zwei, in den Schlussminuten sorgte er zudem mit einem eiskalten Dreier für die Entscheidung.

Neben Irving lieferte auch Al Horford einen starken Auftritt ab. Mit 20 Punkten, 9 Rebounds sowie 8 Assists hatte der Big Man einen großen Anteil am Sieg, Jayson Tatum kühlte nach seinem heißen Start etwas ab und kam schließlich auf 17 Zähler (5/6 FG). Theis überzeugte in seinen 10 Minuten Einsatzzeit und steuerte 6 Punkte, 1 Rebound und 1 Block bei.

Boston Celtics vs. Milwaukee Bucks: Die wichtigsten Statistiken

  • Wie schon in den vergangenen beiden Partien ließ Celtics-Coach Brad Stevens Aron Baynes anstelle von Marcus Morris von Beginn an ran. Von der Präsenz des zusätzlichen Ringbeschützers ließen sich die Bucks allerdings nicht großartig beeindrucken, mit aggressiven Drives erarbeiteten sich die Gäste zahlreiche Trips an die Freiwurflinie. Allein im ersten Viertel stand Milwaukee zwöfmal an der Charity Stripe. In Anbetracht der schwachen Wurfquote aus dem Feld (35 Prozent) war das auch bitter nötig. Am Ende kamen die Bucks auf 24 Freiwürfe, von denen 21 im Korb landeten.
  • Nur so konnte Milwaukee zu Beginn mit der gut geölten Celtics-Offense mithalten. Boston versenkte in der ersten Halbzeit knapp 60 Prozent der Feldwurfversuche, von Downtown landeten beeindruckende 52,9 Prozent im Korb (9/17 Dreier). Dabei profitierte Boston vor allem von viel Bewegung abseits des Balles und dem starken Ball-Movement (15 Assists), das einige offene Würfe ermöglichte.
  • Apropos Dreier: Milwaukee nahm in den ersten 24 Minuten gerade einmal 6 Versuche aus der Distanz. In der heutigen NBA ist das extrem ungewöhnlich. Immerhin waren von diesen 6 Versuchen 3 erfolgreich, diese Effektivität aus der Distanz zog sich für Milwaukee durch den ganzen Abend (insgesamt 9/21 Dreier, 42,9 Prozent) - das galt allerdings nicht für Boston. Die Kelten trafen in der zweiten Halbzeit nur noch 1 von 5 Dreiern (insgesamt 10/22).
  • Besser lief es für die Celtics über die vollen 48 Minuten gesehen in der Zone. Sowohl in Sachen Rebounds (45:28 BOS) als auch beim Scoring zeigten die Gastgeber einen dominanten Auftritt in unmittelbarer Ringnähe. Immer wieder erarbeiteten sich die Kelten dank guter Pick & Rolls oder starker Einzelaktionen Möglichkeiten in der Zone. Insgesamt kam Boston auf 60 points in the paint (Bucks: 34).

Celtics vs. Bucks: Hier geht's zum BOXSCORE

Boston Celtics vs. Milwaukee Bucks: Die Stimmen zum Spiel

Kyrie Irving (Celtics) über das Zusammenspiel mit Al Horford: "Wir setzen einfach unsere Stärken ein - ich realisiere, dass er mich nutzen kann und ich ihn. Wenn wir gegenseitig unsere Stärken ausnutzen, können wir den anderen tolle Würfe ermöglichen."

Giannis Antetokounmpo (Bucks): "Du musst gegen [die Celtics] den Kampf annehmen, denn sie hören niemals auf, mit Härte zu spielen. Von Beginn an bis zum Ende spielen sie hart und halten zusammen."

Der Star des Spiels

Kyrie Irving. Der Point Guard war nicht einfach nur der Topscorer der Celtics, er stellte vielmehr erneut unter Beweis, warum er zu den besten Clutch-Scorer der Association zählt. In den entscheidenden Schlussminuten besiegelte der 25-Jährige mit einem starken Drive und anschließend einem eiskalten Dreier den Sieg. Auch im dritten Viertel, als sich Milwaukee zurück in die Partie kämpfte, war Irving mit einigen wichtigen Aktionen zur Stelle.

Der Flop des Spiels

Die Bank der Bucks. Schon über die gesamte Saison zählen Milwaukees Reservisten nicht unbedingt zum Besten, was die NBA zu bieten hat. Abgesehen von Malcolm Brogdon (10 Zähler) enttäuschte die Bank der Gäste auch gegen Boston. Das Duell der Reservisten ging mit 24:12 recht eindeutig an die Celtics. Insgesamt lag im Spiel der Bucks zu viel Last auf den Schultern von Antetokounmpo.

Coaching Move des Spiels

Die Celtics agierten in Lineups mit zwei Big Men am effektivsten. Besonders in der Defense hatten sie dabei Vorteile, da sie es gut verstanden, mit vielen Switches die Zone relativ dicht zu halten. So sollte Antetokounmpo mit seinen gefährlichen Drives gestoppt werden. Dass das nicht komplett gelingen kann ist klar, dennoch schaffte es Boston so, die Gäste zu vielen Würfen aus der Mitteldistanz zu zwingen, die bekanntermaßen nicht zu den effizientesten im Baskteball gehören.

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