NBA

Der beste Rookie seit LeBron

Ben Simmons spielt eine überragende Rookie-Saison
© getty
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Platz 3: Kyle Kuzma (Los Angeles Lakers), F, 27. Pick

Letztes Ranking: 7

Stats: 19 Spiele, 31,9 Minuten, 16,9 Punkte, 6,3 Rebounds, 49,8 Prozent FG

Der Titel für den Steal des Drafts geht nach einem guten Monat an die Lakers. Im Schatten des Ball-Hypes liefert der Forward beständig seine Leistungen ab. Nur in zwei Spielen punktete Kuuuz bisher nicht zweistellig. Luke Walton belohnte dies Anfang November und beförderte den 22-Jährigen zum temporären Starter. Und der dankte es dem Coach: Unter anderem legte er gegen die Suns mit 30 Punkten und 10 Rebounds ein monströses Double-Double auf. Nun kehrt allerdings Larry Nance Jr. zurück und soll laut Walton direkt wieder als Starter eingesetzt werden, weshalb Kuzma wieder in die Second Unit rücken dürfte.

Das hatte sich auch in Hollywood niemand erträumt. "Er ist viel besser, als wir es antizipiert haben", gestand Walton ein. Dabei kommt Kuzma das größere Feld in der NBA zugute. Mit mehr Platz kann er seine Schnelligkeit auf der Vier viel besser einsetzen und sein ganzes Repertoire in der Offense zeigen. Floater, Hakenwürfe, Dreier, Drives - das alles beherrscht der ehemalige Spieler der Utah Utes.

Selbst als Spielmacher kann Kuzma ein wenig liefern, weil er zu Beginn seiner High-School-Zeit noch als Point Guard eingesetzt wurde. Das wird in L.A. nicht so häufig vorkommen, denn es gibt bekanntlich noch einen anderen Rook mit der Nummer zwei in LaLa-Land. Doch wie Charles Barkley bei TNT bereits bemerkte: Der derzeit beste Rookie der Lakers hört auf den Namen Kyle Kuzma.

Platz 2: Jayson Tatum (Boston Celtics), F, 3. Pick

Letztes Ranking: 2

Stats: 21 Spiele, 30,4 Minuten, 13,9 Punkte, 5,5 Rebounds, 49,2 Prozent FG, 47,6 Prozent Dreier

Auch Tatum hatte seinen Anteil an der wahnwitzigen Siegesserie der Celtics. Coach Stevens vertraut voll auf den ehemaligen Dukie und setzte Tatum bereits mehrfach als Anführer der Second Unit ein. Gab es vor der Saison noch Zweifel an der möglichen Wurfauswahl, hat der Forward diese komplett weggewischt. Wie ein Veteran sucht er sich auf dem Feld seine Spots und trifft fast die Hälfte seiner Würfe.

Mit den Startern verändert sich dagegen seine Rolle. Tatum orientiert sich zumeist in die Ecken des Courts und verschafft Kyrie Irving und Al Horford Platz, da sein Dreier bisher traumwandlerisch sicher fällt. Vor allem aus den Ecken ist sein Jumper Money (12/20). Doch auch seine Drives sind nicht zu unterschätzen, mit denen er geschickt Fouls zieht oder auch gegen die Bigs am Korb vollendet. Tatum brachte schon den einen oder anderen Verteidiger auf Poster.

Auch in der Defense ist sein Einfluss bereits spürbar. Für seine Größe reboundet Tatum ansprechend und fügt sich auch nahtlos ins Teamkonzept der Celtics ein. Mit seinen langen Armen bekommt er seine Hände immer wieder in die Passwege und ist immer für einen Steal gut.

Vor der Saison gab Tatum zu, dass Paul George von den Oklahoma City Thunder eines seiner Vorbilder ist. Nach den ersten Spielen kann man festhalten, dass der Celtics-Rookie tatsächlich viele Elemente von PG-13 in seinem Spiel hat.

Platz 1: Ben Simmons (Philadelphia 76ers), G/F, 1. Pick (2016)

Letztes Ranking: 1

Stats: 17 Spiele, 35,1 Minuten, 18,5 Punkte, 9,1 Rebounds, 7,7 Assists, 51,3 Prozent FG

Es ist fast schon unfair, Simmons mit den anderen Rookies zu vergleichen. Der Guard im Körper eines Power Forwards spielt derzeit in einer anderen Liga als die anderen Neulinge. Der Australier ist ein wandelndes Triple-Double und Mismatch für seine Gegner. Trotz seiner Größe ist Simmons unfassbar flink auf den Beinen. Nur Dennis Schröder zieht in dieser Saison häufiger zum Korb als Simmons. Das ist ein unfassbarer Fakt, wenn man bedenkt, dass jeder Gegner gegen die Nummer 25 absinkt, da der Wurf nicht respektiert werden muss.

Beeindruckend ist auch sein Arsenal an Abschlussvarianten in der Zone. Finger Rolls, schwere Layups, Hakenwürfe und auch den fast ausgestorbenen Junior Sky Hook präsentierte Simmons bereits. Das alles im Paket begeisterte auch Warriors-Star Kevin Durant. "So jemanden wie ihn habe ich noch nie gesehen. Er vereint Größe, Schnelligkeit und Stärke wie kein Anderer", lobte KD. Seit LeBron James 2003 hat die Liga wohl nicht mehr so einen dominanten Rookie gesehen. Selbst eine Berufung ins All-Star-Team erscheint möglich.

Dazu äußerte sich sein Coach zwar noch nicht, doch Brett Brown kommt auch regelmäßig ins Schwärmen, wenn er über seinen Spielmacher spricht. "Er kann es im Halfcourt, Full Court und Open Court. Er findet immer Wege, um zu scoren oder seine Mitspieler einzusetzen - und das obwohl er noch keinen verlässlichen Jumper hat."

Wurf hin oder her - der Rookie of the Year kann im Moment nur einen Namen tragen. Den von Ben Simmons. Und wenn er sich eines Tages doch einen Jumper zulegt, kann sich die Liga auf etwas gefasst machen.