NBA

Der beste Rookie seit LeBron

Ben Simmons spielt eine überragende Rookie-Saison
© getty
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Platz 6: Dennis Smith Jr. (Dallas Mavericks), PG, 9. Pick

Letztes Ranking: 5

Stats: 18 Spiele, 28,5 Minuten, 14,3 Punkte, 4,3 Assists, 38,2 Prozent FG

Smith lebt wie erwartet in den ersten Spielen fast ausschließlich von seiner Athletik. Im Eins-gegen-Eins ist er quasi nicht zu stoppen und zieht beständig zum Korb. Dort hapert es aber noch am Abschluss. Schließt Smith den Drive ab, liegt die Erfolgsquote bei mageren 37,1 Prozent. Die Mavericks können damit aber gut leben, schließlich ist der Rookie einer der wenigen Spieler, der für sich selbst kreieren kann - und das auch soll.

"Es ist ein stetiges Lernen", sagte Mavs-Coach Rick Carlisle und erinnerte noch einmal daran, wie hart der Guard arbeitet. "Er macht viel vor und nach unserem Training. Es geht dabei vor allem darum, ein Gespür dafür zu entwickeln, in schwierigen Situationen zu kreieren." In Dallas hält man also unverändert große Stücke auf den explosiven Einser.

Nach einigen schweren Spielen für Smith war zuletzt aber, wie beim ganzen Team, ein Aufwärtstrend zu erkennen. Sowohl als Playmaker als auch als Scorer hatte er bereits seine Momente. Dabei hängt ähnlich wie bei Fox und Ball viel vom Sprungwurf ab. Fällt dieser, öffnen sich Türen (in dem Fall der Weg in die Zone) für den Modellathleten. Sollte er dies eines Tages konstant vereinen, ist es möglich, dass Smith der beste Spielmacher der diesjährigen Rookie Class wird.

Platz 5: Lauri Markkanen (Chicago Bulls), PF/C, 7. Pick

Letztes Ranking: 6

Stats: 17 Spiele, 30,3 Minuten, 14,6 Punkte, 8,2 Rebounds, 40,1 Prozent FG, 34,5 Prozent Dreierquote

An Markkanen wurde vor der Saison noch hefig gezweifelt, doch der Finne konnte seine Kritiker bisher wiederlegen. Jedem war klar, dass der Big ein exzellenter Schütze ist, doch darauf lässt sich sein Spiel nicht beschränken. Der 20-Jährige hat gleich mehrere Dimensionen, um seine Würfe abzufeuern. Bevorzugt läuft er das Pick'n'Pop, doch Coach Fred Hoiberg lässt seinen Seven-Footer auch um Screens jagen. Kaum ein Big in der Liga kann dabei an Markkanen dranbleiben.

Pro Spiel ballert der Finne rund siebenmal aus der Distanz auf den Korb. Die Quote von 34,5 Prozent ist natürlich ausbaufähig, doch wenn man bedenkt, dass Markkanen beim schlechtesten Offensivteam der Liga spielt, ist es verständlich, dass die Gegner Markkanen die meiste Aufmerksamkeit schenken. "Was wir an Lauri lieben, ist, dass er nicht aufhört zu werfen", lobte Hoiberg seinen Rookie, nachdem Markkanen gegen Utah nur 3 Punkte (1/9 FG) erzielt hatte.

Mitspieler Justin Holiday glaubt derweil, dass Markkanen ein ähnliches Niveau wie Kristaps Porzingis, ehemaliger Mitspieler Holidays bei den Knicks, erreichen kann. "Er ist auf jeden Fall auf dem richtigen Weg. Er gibt uns jede Nacht genau das, was wir brauchen." Dennoch ist Markkanen offensiv im Moment fast ausschließlich ein Scorer, da er vorne weder ans Brett geht noch besonders gut im Passing Game agiert. Defensiv hat er große Probleme gegen kräftige Bigs und auch dann, wenn er gegen flinke Guards geswitcht wird.

Platz 4: Donovan Mitchell (Utah Jazz), SG, 13. Pick

Letztes Ranking: Honorable Mention

Stats: 20 Spiele, 28,2 Minuten, 14,8 Punkte, 38,2 Prozent FG, 34,2 Prozent Dreierquote

Man kann die Jazz nur dafür beglückwünschen, dass sie in der Draftnacht nach oben tradeten und sich Mitchell sicherten. So verrückt es klingen mag: Der Frischling aus Louisville hat den Jazz schon einige Spiele gewonnen und gibt Utah genau das, was am Salzsee benötigt wird. Schon vergangene Saison fehlte auf den Guard-Positionen Athletik und Explosivität - Mitchell vereint diese Komponenten.

Entsprechend hat der Combo-Guard sich bereits in die Herzen der Fans in Salt Lake City gespielt. Allein für seine blitzartigen Drives und teils waghalsigen Zuspiele lohnt sich das Eintrittsgeld. Dass dabei nicht alles funktioniert, ist ebenfalls klar. Mitchell ist anfällig für Ballverluste und auch seine Quoten sind aufgrund teils fragwürdiger Wurfauswahl im Keller.

Doch das nehmen die Jazz gerne in Kauf. Neben Ricky Rubio ist er es, der die Jazz-Offense erst ins Laufen bringt, welche darauf fußt, nach Drives den Spalding nach außen zu spielen, um dann die gegnerische Defensive kollabieren zu lassen. So war Quin Snyder auch wenig besorgt, als Mitchell zu Saisonbeginn katastrophal warf. "Er nimmt schwere Würfe. Wenn er nicht den Korb attackiert, haben wir kaum einen Spieler, der es bis tief in die Zone schafft."