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"Es gibt einem viel, wenn man Gutes tun kann" - Nowitzki im Interview vor seiner 20. Saison

Von Tobias Rochau
Dirk Nowitzki
© getty
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SPOX: Die Situation um Nerlens Noel beschäftigte die Mavs fast den kompletten Sommer. Wie haben Sie das aufgenommen und wie wird das Team reagieren, nachdem er jetzt für die Qualifying Offer geblieben ist?

Nowitzki: Ich habe über den Sommer nicht wirklich mit ihm gesprochen. Es ist seine Sache und die Sache seines Agenten. Wir sind froh, dass er sich jetzt für uns entschieden hat, natürlich hoffen wir aber darauf, dass er auch über die Saison hinaus in Dallas bleibt. Wenn er gesund bleibt, kann er für uns eine wichtige Rolle spielen. Er ist nächstes Jahr Free Agent, da bin ich mir sicher, dass er voll motiviert ist und ein gutes Jahr haben will.

SPOX: Mit Maxi Kleber ist nun ein zweiter Würzburger in Dallas, haben Sie ihn schon herumgeführt?

Nowitzki: Die Stadt konnte ich ihm noch nicht wirklich zeigen, aber er war schon bei mir Zuhause mit seinem älteren Bruder. Er hat meine Kids und meine Frau kennengelernt und mit ein paar Freunden waren wir auch schon einige Male gemeinsam essen. Ich mag ihn wirklich gerne, Maxi ist für sein Alter super aufgestellt. Er ist sehr intelligent und es macht wirklich Spaß, sich mit ihm zu unterhalten. Ich hoffe, dass er eine tolle Saison spielt.

SPOX: Wie bewerten Sie seine Chancen im jungen Kader?

Nowitzki: Nun, wir haben natürlich schon ein bisschen über die Saison gesprochen. Er weiß, dass das erste Jahr manchmal nicht so einfach ist, da habe ich ihm auch ein wenig von meinen Erfahrungen erzählt. Er hat allerdings den Vorteil, dass er viel besser Englisch kann als ich damals, etwas älter ist er auch schon, und er hat ja bereits in Spanien gespielt. Maxi wird das schon machen. Aber wenn er einen Rat braucht oder sonst irgendwas, bin ich natürlich der erste, der ihm hilft.

SPOX: Wie haben Sie die zahlreichen Moves in der Western Conference wahrgenommen? Wo ordnen sich die Mavs da ein?

Nowitzki: Der Westen ist sicher nicht einfacher geworden. Die Trades im Sommer waren schon interessant, vor allem die Tatsache, dass so viele gute Spieler vom Osten in den Westen geschickt wurden - dabei war das ohnehin schon die tiefer besetzte Conference. Wir müssen einfach probieren, konstanter zu spielen und vor allem einen guten Start in die Saison hinzulegen. Letztes Jahr sind wir mit einer 4-17-Bilanz gestartet und dann war es schon extrem schwer, das ganze Jahr über hinterherzulaufen. Das sollten wir vermeiden, dann sehen wir weiter.

SPOX: Sie sagten in der Vergangenheit, dass Sie sich auch eine Rolle als Sixth Man vorstellen könnten. Jetzt sind Sie 39 Jahre und starten noch immer, spielen 26 Minuten im Schnitt. Werden wir Sie von der Bank noch erleben?

Nowitzki: Das wird der Trainer entscheiden. Letztes Jahr habe ich vorher auch nicht gewusst, dass ich einen Großteil der Saison auf der Fünf spielen würde. Es kommt mir nur darauf an, wie ich dem Team am besten helfen kann.

SPOX: Sie und Vince Carter sind die einzigen noch aktiven Spieler aus dem 98er-Draft. Wer hält länger durch?

Nowitzki: Gute Frage! Vince ist mittlerweile 40 Jahre alt, es ist schon Wahnsinn, dass er auch noch spielt und die 20 Jahre gepackt hat. Das ist schon eine Menge Holz. Vince war ja auch ein paar Jahre hier in Dallas und ist ein super cooler Typ. Was der mit 40 noch für Dunks macht, ist unglaublich! So eine Athletik haben nur die allerwenigsten 20-Jährigen. Aber schauen wir einfach mal, wie es läuft in der kommenden Saison, ob der Körper noch mitspielt. Vielleicht geht es ja für uns beide noch länger weiter.

SPOX: Abschließend vervollständigen Sie bitte diesen Satz: Die NBA-Saison 2017/18 ist für mich und die Mavs ein Erfolg, wenn ...

Nowitzki: ... wir in die Playoffs kommen. Das wird im Westen aber nicht leicht. Für mich persönlich habe ich keine Ziele mehr, das ist schon lange so. Ich will effizient sein, gesund bleiben und dem Team helfen. Dann bin ich zufrieden.

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