NBA

Boston erkämpft Sieg in Philly

Von Robert Arndt
Kyrie Irving war mit 21 Punkten Topscorer der Boston Celtics
© getty

Die Boston Celtics haben im dritten Anlauf ihren ersten Sieg eingefahren. Bei den Philadelphia 76ers gewann das Team von Head Coach Brad Stevens mit 102:92. Al Horford und Kyrie Irving drehten im Schlussviertel auf und bogen die Partie noch um. Joel Embiid und Ben Simmons erwischten einen durchwachsenen Abend.

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Es war eine teils zähe Angelegenheit. Beide Teams blieben weit unter 50 Prozent aus dem Feld. Einerseits fehlte es noch an den Automatismen, auf der anderen Seite wurde auch starke Defense gespielt. Es herrschte eine aufgeheizte Atmosphäre, die Philly-Fans zweifelten jeden Pfiff an und peitschten ihr Team nach vorne - spätestens als Ben Simmons kurz vor der Pause für die erste Führung der Sixers sorgte (48:46).

Auch nach dem Wechsel gehörte das Spiel zunächst Philly. J.J. Redick (19 Punkte, 4/7 Dreier) und Jerryd Bayless (16, 4/6) trafen weiter ihre Dreier, während bei Boston jeder Punkt hart erkämpft werden musste. Die Celtics blieben teils mehrere Minuten ohne Field Goal, kamen aber wenigstens an die Charity Stripe.

Im Schlussabschnitt schaltete Boston dann einen Gang höher. Angeführt von Al Horford (17 Punkte, 5/16 FG, 9 Rebounds) und Kyrie Irving (21 Punkte, 6 Assists) drehten die Celtics die Partie, Philly konnte nicht mehr reagieren. Joel Embiid stand zwar auf dem Court, konnte der Partie aber nicht seinen Stempel aufdrücken (11 Punkte, 4/16 FG, 14 Rebounds, 2 Blocks). Ben Simmons (11 Zähler, 4/11 FG, 11 Rebounds) spielte eine starke erste Halbzeit, tauchte dann aber ab.

Bei Boston verpasste Jayson Tatum das Double-Double (15 Punkte, 8 Rebounds, 3 Blocks), machte aber dennoch ein gutes Spiel. Daniel Theis war erster Sub von der Bank und kam in gut 10 Minuten auf 3 Rebounds, 1 Assist und 1 Block. Seinen einzigen Wurfversuch setzte er von Downtown an den Ring.

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Sixers vs. Celtics: Die wichtigsten Statistiken

  • Die Partie kippte zunächst zugunsten von Philly, als Boston begann, Ballverluste zu produzieren. Satte 13 waren es bis zur Pause (am Ende 19). Dazu mussten alle Punkte hart erarbeitet werden. In Transition machten die Sixers einen starken Job und ließen keinen einzigen Zähler in den ersten 24 Minuten zu.

  • Eine weitere besorgniserregende Zahl für die Celtics waren zehn vergebene Freiwürfe (22/32 FT, 68,8 Prozent). Jaylen Brown und Terry Rozier konnten jeweils keiner ihrer drei Freebies versenken. Vor allem in der ersten Halbzeit verpassten es die Celtics sich so weiter abzusetzen. Gegen Ende schönten Tatum und Irving diese Zahlen noch ein wenig.

  • Philly drehte in Durchgang eins die Partie, weil Redick und Bayless von draußen erfolgreich waren. Im Schlussviertel ging dann nichts mehr (1/6 Dreier). Am Ende standen zehn verwandelte Distanzwürfe bei einer Quote von 31,3 Prozent. Es fehlte ein Plan B, wobei auch erwähnt werden muss, dass Boston in Ringnähe in Person von Horford stark verteidigte, wenn die Sixers doch den Weg in die Zone suchten. Dazu ließ die Defense deutlich nach. Die Celtics scorten gleich 33 Punkte (11/17 FG) im vierten Viertel.

  • Allgemein war das Spiel von schwachen Quoten geprägt. Boston knackte zwar 100 Punkte, traf aber nur 41,7 Prozent aus dem Feld. Die Sixers unterboten dies gar mit 38 Prozent. 90,2 Punkte auf 100 Ballbesitze sind kein Rezept für erfolgreichen Basketball.
  • Sixers-Coach Brett Brown setzte fast auf die identische Rotation wie gegen die Wizards. Somit kassierten Jahlil Okafor und Nik Stauskas erneut ein DNP. Justin Anderson durfte zumindest drei Minuten ran.

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Sixers vs. Celtics: Die Stimmen zum Spiel

Brad Stevens (Head Coach Celtics): Manchmal fallen die Würfe, manchmal eben nicht. Wir haben dennoch viel zielgerichteter gespielt als noch in den ersten beiden Spielen."

Joel Embiid (Sixers) über die Celtics-Defense: "An ihnen lag es nicht, dass ich so schlecht aus dem Feld getroffen habe. Alle Dreier, die ich genommen habe, waren völlig frei."

Der Star des Spiels

Al Horford. Drei Viertel war das rabenschwarz, was der Center anbot. Offensiv wollte sein Wurf nicht fallen, dazu gesellten sich schlimme Turnover. Im Schlussabschnitt aber mit 9 Punkten (3/4 FG) voll auf der Höhe und endlich aggressiv im Post. Seine Defense war dagegen das komplette Spiel elitär. Simmons kam kaum zur Entfaltung, dazu machte der Dominikaner auch zahlreiche andere Würfe schwer. Selbst Embiid konnte am Brett trotz Größenvorteilen nicht beständig punkten.

Der Flop des Spiels

Markelle Fultz. Es war ein harter Abend für den ersten Pick der Draft 2017. Bei seinen ersten beiden Drives wurde er von Theis und Tatum abgeräumt, dann foulte er Rozier beim Dreier. Danach sichtlich mit Respekt und weniger aggressiv. Am Ende standen nach 17 Minuten Spielzeit 6 Punkte (2/9 FG), 3 Rebounds und 4 Fouls im Boxscore. Immerhin: Seine viel kritisierten Freiwürfe waren diesmal alle drin.

Coaching Move des Spiels

Ohne Marcus Smart entschied sich Celtics-Coach Brad Stevens für die große Aufstellung mit Horford und Baynes. Horford bekam es dadurch zumeist mit Simmons zu tun und machte dabei eine gute Figur. Durch die zwei Bigs dominierte Boston die Zone. War das Rebounding in der vergangenen Saison eine große Schwäche, gewannen die Celtics dieses Duell gegen die langen Sixers recht deutlich mit 53:45. Auch der mobile Theis hatte dabei seinen Anteil und hielt auch kleinere Gegenspieler hervorragend vor sich.

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