NBA

Mit Darkwing Duck gegen die Dubs

Superstar-Duos im Westen: George und Westbrook, Paul und Harden, Curry und Durant
© getty
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Boston Celtics - Politik der kleinen Schritte: Fast hätten es die Grünen nicht in diese Liste geschafft, schließlich ist die Konkurrenz enorm und der ganz große Splash ist es dann doch nicht geworden. Aber immerhin hat man aus dem Trio Jimmy Butler/Paul George/Gordon Hayward einen Kracher verpflichten können, und das auch noch als Free Agent, also ohne massive Trade-Verluste.

Ja, ein bisschen Platz musste für Hayward schon gemacht werden. Deshalb wird es in der kommenden Postseason keine Kelly-Olynyk-Heldentaten mehr in Boston geben, und Publikumsliebling Avery Bradley musste für Marcus Morris weichen. Aber der Kader ist immer noch tief, und die Schatzkiste von GM weiter zum Bersten gefüllt: Durch den Draft-Trade von eins auf drei ist sogar noch ein Pick dazugekommen - und es ist jetzt auch nicht so, als hätte Jayson Tatum in der Summer League einen schlechten Eindruck gemacht.

Ainge könnte also jederzeit den Abzug drücken und weitere Deals einfädeln, sollten beispielsweise die Cavs unerwartet schwächeln. Nicht unterschätzt werden darf übrigens, dass man durch den Verzicht auf Markelle Fultz oder Lonzo Ball im Draft eine Konkurrenzsituation auf der Point-Guard-Position vermieden hat. So kann Isaiah Thomas noch einmal zeigen, wie es um die Gesundheit seiner Hüfte bestellt ist und wie gut er mit Hayward harmoniert. Danach kann Ainge immer noch entscheiden, ob man Thomas den Max Contract anbietet - oder ihn vielleicht sogar für Draft Picks verscherbelt.

(In Vegas stehen übrigens die Quoten darauf, dass Ainge spätestens im Jahr 2028 die kompletten 30 First-Round-Picks aller NBA-Teams hält, bei 3-1. True Story.)

Die NBA-Offseason: Jap, jetzt wird es konfus. Der große Gewinner der NBA-Offseason ist die NBA-Offseason. Ich weiß, oben schrieb ich noch von einem verbesserten Krösus aus Golden State und drohender Langeweile. Aber ist es nicht erstaunlich, wie schnell der Titel der Warriors in den Schlagzeilen abgelöst wurde von einer unglaublichen Fülle an Deals und Trades und Gerüchten und und und. Butler, George, Hayward, Paul Millsap, CP3 ... Wann wechselten das letzte Mal so viele Superstars innerhalb weniger Wochen ihr Team?

Klar, es ist nicht das erste Mal, dass im Sommer die Hütte brennt. Vor einem Jahr wechselte Kevin Durant und der Cap Spike ließ die Teams mit Dollars nur so um sich werfen . Und anno 2015 verhinderten die Clippers den Wechsel von DeAndre Jordan zu den Mavericks, indem Blake Griffin mal eben die Tür verrammelte.

Aber es zeigte sich erneut: Die NBA dominiert medial in der Offseason, wie es vor einigen Jahren noch undenkbar war. Football ist nur noch ein paar Wochen weg, aber über die NFL spricht auch in den USA derzeit fast niemand. Die Warriors haben nicht dazu geführt, dass sich die Konkurrenz in ihre Keller zurückzieht und den Dreierregen aus der Bay Area einfach aussitzt. Im Gegenteil - es geht richtig rund.

Außerdem hat die neue Supermax-Klausel nicht den Effekt gehabt, dass die großen Stars ihrem Team auf jeden Fall treu bleiben - denn diese massiven Deals will auch nicht jeder GM bezahlen. Umgekehrt ist auch mit Zwei- oder Dreijahresverträgen mittlerweile so viel Geld zu verdienen, dass Stars wie Kyle Lowry oder Paul Millsap mit kürzeren Laufzeiten zufrieden sind. Oder man denke an die berüchtigten One-plus-one-Varianten. Die Folge: mehr Free Agents, mehr Trades, mehr Action. Mehr NBA.

Weitere Gewinner:

  • Klay Thompsons China-Reise: Kein Zweifel, Klay Thompsons China-Reise macht uns alle zu Gewinnern.
  • Irgendwie könnte man von den 30 Teams gefühlt 20 zu den Gewinnern rechnen. Die Wolves haben aufgerüstet, die Lakers laben sich an Lonzo, die Kings haben gut gedraftet, die Nuggets Millsap geholt. Die Clippers starten Lob City 2.0 mit Milos Teodosic, Toronto spielt im Osten weiter oben mit, Philly beschleunigt mit J.J. Redick den Prozess, der Rest hat gut gedraftet ... Dafür, dass der Titel vergeben auf absehbare Zeit vergeben scheint, könnte die Stimmung schlechter sein.
  • Dallas Mavericks: Die Mavs haben mal wieder keinen Superstar in der Free Agency geholt, Besitzer Mark Cuban offiziell den Rebuild ausgerufen. Aber wenn die Summer League nicht trügt, hat man in Dennis Smith Jr. eine potenzielle Granate gedraftet. Nerlens Noel schaut als Restricted Free Agent noch in die Röhre, könnte also um einiges billiger sein als erwartet. Mit ihm, DSJ, Harrison Barnes und Seth Curry hat man den Kern der Zukunft vielleicht schon zusammen, und Dirk Nowitzki hat mal wieder für die sprichwörtliche Appel-Ei-Kombination unterschrieben. Dazu kommt: Das Pulver ist für 2018 trocken geblieben - und Cap Space wird wieder mehr und mehr zum Premium-Produkt.
  • Die Free-Agency-Klasse 2016: Erinnert sich noch jemand an die 64 Millionen für Timofey Mozgov? 120 Millionen für Nicolas Batum? 94 Millionen für Chandler Parsons? 70 Millionen für Evan Turner? 72 Millionen für Bismack Biyombo? Diese Liste ließe sich fast beliebig weiterführen. Im Nachhinein würde sich so mancher GM sicherlich gerne noch einmal umentscheiden. Und Patrick Patterson verdient fünf Millionen Dollar im Jahr. Die goldenen Zeiten sind wohl vorbei.
  • Andererseits ...
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