NBA

Wer soll das alles bezahlen?

Von Ole Frerks
Gute Teams - und Titel - sind teuer. Stephen Curry weiß Bescheid
© getty
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... Stephen Curry?

Die Zeit, in der Curry der am schlechtesten bezahlte Superstar der NBA war, ist am 1. Juli offiziell vorbei. Bisher hat der zweifache MVP jährlich "nur" 11 Millionen Dollar verdient, nun wird es mehr: Man werde bezahlen, "was auch immer nötig ist", um Curry in der Bay zu halten, wie Besitzer Joe Lacob bereits verkündete.

Bleibt die Frage: Was ist nötig? Curry ist dank seiner Awards für die neue Designated Player Extension qualifiziert, daher betrüge sein Max dank der aktuellsten Cap-Schätzung etwa 205 Millionen Dollar über fünf Jahre. Auch er hat allerdings schon angedeutet, dass er nicht zwingend das allerhöchste Gehalt verdienen muss.

"Man will eigentlich nicht, dass irgendjemand in dem Sinne Opfer bringen muss", sagte Curry nach Spiel 5 über einen Gehaltsverzicht. "Man will niemanden dazu zwingen, aber am Ende des Tages wissen wir natürlich auch, was für uns als Gruppe am besten ist und wir werden alles tun, um unsere Gruppe zusammenzuhalten. Das ist meine Einstellung und das ist auch die Einstellung von KD."

Soll heißen: "Was auch immer nötig ist", wird vermutlich keine Designated Player Extension sein.

Was passiert mit den restlichen Free Agents?

Auch wenn Stand jetzt tatsächlich nur Klay Thompson, Draymond Green, Kevon Looney, Damian Jones und Patrick McCaw fix unter Vertrag stehen, werden die Dubs garantiert wieder im Luxussteuer-Bereich operieren. Das bedeutet: Wer neben Durant, Curry, Iguodala und eventuell Livingston noch geholt beziehungsweise gehalten werden soll, darf nicht viel Geld verdienen.

James Michael McAdoo ist dabei Restricted, dürfte in den Planungen aber keine Hauptrolle einnehmen. Die Dubs haben dieses Jahr weder einen Erst- noch einen Zweitrundenpick und nur die Mid-Level Exception zur Verfügung, um einem potenziellen Free Agent mehr als das Veteranenminimum anbieten zu können.

Wahrscheinlich wird die MLE für einen Center eingesetzt: JaVale McGee, David West und Zaza Pachulia werden allesamt Free Agents, bisher steht also nur Damian Jones als Center für die kommende Saison bereit. Die Dubs werden vermutlich versuchen, Pachulia zu halten, da er sich als Mann für die Drecksarbeit (cc: Gregg Popovich) bereits bewiesen hat, aber auch West und McGee könnten zum Veteranenminimum durchaus zurückkehren.

Ian Clark hat sich mit seinen Leistungen in der Saison vermutlich für mehr Geld empfohlen, als die Dubs ihm zahlen können, sie werden sich also wieder nach einem vergleichbaren Backup-Guard umsehen müssen.

Das sollte allerdings alles nicht so schwierig sein, solange sie ihre Top 5 halten können. Schon vergangene Saison haben einige Spieler auf Geld verzichtet, um für die Dubs zu spielen, nun sollte es sogar noch mehr sogenannte "Ringchaser" geben.

Warum auch nicht: Jeder Dubs-Spieler schwärmt seit Jahren von der Franchise, man hat die besten Aussichten auf Erfolg und Spaß bei der Arbeit. Wer im Rampenlicht eine gute Saison für das Veteranenminimum hinlegt, bekommt im nächsten Sommer umso bessere Angebote. Wenn er überhaupt wieder weg will.

Um die Lage also zusammenzufassen: Die Warriors werden in ein paar Jahren überlegen müssen, ob sie ihre Superstars tatsächlich alle halten können, spätestens wenn Thompson (2019) und Green (2020) erneut Free Agents werden. Cap-Experte Bobby Marks von The Vertical hat ausgerechnet, dass sich die Gehaltskosten in den nächsten vier Jahren auf 1,4 Milliarden Dollar belaufen könnten, wenn die Dubs alles zusammenhalten.

In der Zwischenzeit muss sich allerdings niemand Sorgen machen - wenn nichts Verrücktes passiert, eröffnen sie auch die kommende Saison als überwältigender Favorit.

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