NBA

Ein Raum voller Elefanten

Bei den Cleveland Cavaliers könnte im Sommer einiges passieren
© getty
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Mit welchen Moves kann sich Cleveland verbessern?

Um das Team signifikant zu verbessern, müssen die Cavs daher eigentlich fast schon einen Trade einfädeln. Ihre Optionen sind aber auch hier limitiert - ihre Erstrundenpicks 2017 und 2019 haben sie bereits abgegeben, und da Teams nicht in aufeinanderfolgenden Jahren Firstrounder abgeben dürfen, könnten sie erst den 2021er Pick wieder anbieten.

Auch sonst haben sie relativ wenig Assets anzubieten. Niemand wird sich um Kay Felder oder Walter Tavares prügeln, Shumpert bietet zu wenig für sein Gehalt, J.R. Smith ist J.R. Smith (und teuer) und Thompson können sie eigentlich nicht abgeben. Sie verfügen über ein paar Trade-Exceptions, diese sind aber auch nur dann nützlich, wenn man dem aufnehmenden Team noch irgendetwas bieten kann.

Daher richteten sich die Augen schon während den Finals wieder einmal auf Love. Das ist freilich ein alter Hut, schon seit seinen ersten Wochen in Cleveland wurde regelmäßig über seine Zukunft spekuliert, sogar nach dem Titel im vergangenen Jahr. Love ist im richtigen Setting ein Star, die Finals haben aber wieder einmal gezeigt, welche Limitierungen er eben auch mit sich bringt.

Love riss sich in der Defense den Hintern auf und verteidigte für seine Verhältnisse sehr gut, aber eben auch nur für seine Verhältnisse - er ist kein guter Athlet und hat nicht die laterale Geschwindigkeit, um nach Switches gegen Golden States Guards (oder Durant) auszuhelfen. Und auch vorne konnte er sich nicht behaupten - der vermeintliche Post-Experte kam in der Serie auf 16 Punkte bei nur 38,8 Prozent aus dem Feld.

Insofern werden wie erwähnt bereits mögliche Trades diskutiert. Love für Paul George, der in sein letztes Vertragsjahr geht, nach Indiana? Love für ein Paket von Wingplayern aus Boston, die den Cavs dringend benötigte Athletik und Defense bieten würden?

Gerade die Personalie George ist interessant - er würde Cleveland sofort besser machen und ihnen eine (sehr gute) Defensiv-Option gegen Durant geben, die LeBron entlasten könnte. Den Pacers würde der Trade insofern helfen, dass sie George nicht ohne Gegenwert verlieren würden, zumal Love noch einen bis 2020 gültigen Vertrag hat.

Gleichzeitig kann es aber auch gut sein, dass Indiana ein besseres Angebot bekommt oder grundsätzlich (wie Boston) keine Lust darauf hat, den Cavaliers zu helfen. George hat bekanntlich auch schon mehrfach durchsickern lassen, dass er 2018 vermutlich in Los Angeles unterschreiben wird.

Fakt ist: Love ist die beste Option der Cavs, um sich via Trade irgendwie zu verbessern, und probieren werden sie es mit ziemlich großer Sicherheit. Der Forward ist bei weitem nicht allein schuld an der talentmäßigen Unterlegenheit der Cavs gegenüber Golden State, aber er ist der ideale Sündenbock, da er für das ewige Duell gegen die schnellen Dubs einfach nicht der richtige Spielertyp ist.