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City Team Name - der Traum wird wahr!

Von Robert Arndt
Markelle Fultz unterlief in den sozialen Medien ein Malheur
© getty
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Knicks werden europäisch

Die Knicks lassen Spieler wie Monk oder Smith Jr. links liegen und wählen schon wieder einen Europäer. Es gab Zeiten, da kam dies im Big Apple eher semi-gut an. Ein schlaksiger Lette, später auch als Lativian Gangbanger (Langweiler, also nicht Michael Rapaport, nennen ihn KP oder Zinger) bekannt, wurde anno 2015 gnadenlos ausgebuht, Kinder begannen zu weinen, Stephen A. Smith schrie so laut , dass selbst Skip Bayless wenig später das Weite suchte und ESPN verließ.

Zwei Jahre später ist dieser Typ, also Porzingis, ein Einhorn, fast ein All-Star und in zahlreichen Trade-Gerüchten. Passt irgendwie nicht zusammen. Das Gleiche mag für die Selektion von Frank Ntilikina gelten. Jubelnde Fans in der Arena, hüpfende Kinder auf ihren Sitzen. Dass wir so etwas bei einem Euro-Pick der Knicks noch erleben dürfen. Kleine Randnotiz: Ntilikina ist Point Guard, Derrick Rose muss nun wohl woanders ein neues Superteam bilden.

Die Mavs haben einen Point Guard

Pick 9 klingt nicht wirklich cremig, aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass hier auch noch jede Menge Talent schlummern kann. Zogen die Bucks nicht im Jahr 1998 für die Mavs einen ziemlich großen und wurfgewaltigen Blonden, der einen Platz in der Hall of Fame reserviert hat? Auch Amar'e Stoudemire, Andre Iguodala, Gordon Hayward, Kemba Walker, DeMar DeRozan oder Andre Drummond klingen nicht übel, über Trey Burke und Patrick O'Bryant hüllen wir den Mantel des Schweigens.

Doch das wünschen wir den Mavs mal nicht. Mit Dennis Smith Jr. ist der vermeintliche Aufbau der Zukunft gezogen, auch wenn die Knicks mit dem Pick zuvor Ntilikina wegschnappten. Es gibt aber auch Stimmen, dass Dallas hier den besten Guard der Draft gezogen hat. Die Nummer 9 mal wieder als gutes Omen?

Hartenstein fällt

Die Draft-Parties in Deutschland mussten in die Verlängerung gehen. Unsere einzige Hoffnung Isaiah Hartenstein fiel aus der ersten Runde und musste sich dann seeeehr lange gedulden. Erst gegen 5:40 Uhr (also 220 Minuten nach Beginn der Show) erbarmten sich die Rockets und nahmen Hartenstein. Völlig unverständlich, legte dieser doch 20,2 Punkte pro Spiel in Litauen auf, wie Rockets-Beatwriter Jonathan Feigen stolz verkündete.

Es war nicht das einzige Missverständnis. Nachdem Hartenstein sein Mützchen bekommen hatte, verglich er sich mit Anthony Davis und ließ in jedem zweiten Satz das Wort "versatility" fallen. Dazu ging er davon aus, in der nächsten Saison in Houston zu spielen. Wenig später - Auftritt Rockets-GM Daryl Morey: "Hartenstein wird nächstes Jahr in Europa spielen." Immerhin, Summer League wird es dann schon. Viele der deutschen Fans mögen das zu dieser späten Stunde nicht mehr mitbekommen haben, aber egal: Wir begrüßen nach Dirk, Dennis und Paule den nächsten Deutschen. Das wird schon!

Kings nehmen keinen Center???

Es gibt so einige Konstanten in jedem Jahr. Ein oder zweien Typen aus Kentucky werden in den ersten Zehn gepickt, die Celtics traden nichts, die Spurs holen irgendwo zwischen 27 bis 30 "den Steal des Jahres" und die Kings wählen einen Center. Doch nicht so in diesem Jahr. Völlig unverständlich möchte man meinen, klafft doch ohne den Boogieman ein martialisches Loch auf der Fünf. Mit Kosta Koufos, Willie Cauley-Stein und Georgios Papagiannis (und Skal Labissiere) könnte man nicht einmal ein modernes fünf-Center-Lineup aufstellen!

Doch Vlade Divac, Sonnenbrille im Draftroom, Kippe im Mund, Nokia 3210 am Ohr, täuschte sie alle: De'Aaron Fox (No.5) und Justin Jackson (No.15) waren die Auserwählten. Orlando konnte sein Glück gar nicht fassen und schnappte sich Isaac. Immerhin: An No.20 wurde mit Harry Giles zumindest ein Power Forward geholt. Falls mal Center-Not herrscht, kann er sicher einspringen. Ansonsten gilt selbstverständlich das Motto: In Papa(giannis) we trust!

Die Lakers wählen Bryant und die Celtics Bird

Wir waren doch gerade bei Gewohnheiten, richtig? Die Lakers fädelten mit den Jazz einen Trade ein, wodurch L.A. mit dem 42. Pick Thomas Bryant verpflichtete. Ohne diesen LaVar hätte das wohl mehr Aufmerksamkeit bekommen, aber bekanntlich entgeht uns nichts. Absolut nichts, schließlich haben wir tatsächlich auch die zweite Runde bis zum bitteren Ende angeschaut. Des Weiteren haben wie investigativ gearbeitet und herausgefunden, dass dieser Thomas nicht mit Kobe verwandt oder verschwägert ist, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Kobes Töchter werden schließlich auch einmal volljährig.

Und auch die Celtics ließen noch einmal aufhorchen. Mit Pick 56 waren Ainge die Ideen ausgegangen und die Scouting-Abteilung kannte auch keine Euros mehr, für die man diesen Pick hätte verschwenden können (Ainge: "Alpha Kaba ist doch ein Raumschiff, oder?"). So wählten die Grünen einen Flügelspieler namens Bird. Da wollte wohl jemand die Sache schnell hinter sich bringen. War schließlich auch ein langer Abend!

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