NBA

Das letzte Hurra des CP3?

Chris Paul und James Harden spielen nun gemeinsam für die Houston Rockets
© getty
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Was bedeutet der Trade für die Houston Rockets?

Rockets-GM Daryl Morey ist nicht nur bekannt für seinen Hang zum Analytics-Basketball - sondern auch dafür, in Personalentscheidungen großes Risiko einzugehen. Das ging in den letzten paar Jahren oft gut (Harden-Trade, Verpflichtung von Mike D'Antoni), hin und wieder waren aber auch Griffe ins Klo dabei (Dwight Howard).

Nun geht er mit dem Blockbuster-Deal für Chris Paul erneut All-in - wobei der Ausgang selbstverständlich noch offen ist. Fakt ist jedoch, dass die Rockets plötzlich einen der drei besten Backcourts der Liga haben (siehe auch Frage 5) sowie die Ambition, Titel zu gewinnen. Nur: Schaut man sich den aktuellen Kader an, werden die Warriors noch nicht vor Ehrfurcht erstarren.

Und genau dort liegt die Krux begraben: Ähnlich wie im Osten seit Jahren die Frage im Raum steht, ob es sich überhaupt lohnt, in der LeBron-Ära gut zu sein, gilt es seit der Ankunft Durants in der Bay Area auch im Westen als wenig lohnenswert, die ganz großen Win-Now-Moves einzufädeln - schließlich scheinen die Dubs noch ein paar Jahre ganz gut zu sein.

Da Zurückstecken aber in Texas auch keine Option ist (Hardens Prime ist genau jetzt!), bläst man also zur Attacke. Und diese ist noch längst nicht abgeschlossen: Dadurch, dass die Rockets am gestrigen Tag des Trades noch von überall nicht garantierte Verträge eingesammelt haben (Tim Quarterman, Shawn Long, Isaiah Taylor, Ryan Kelly) sind sie - Stand jetzt - mit einem Gehaltsvolumen von 102 Millionen Dollar für nächsten Saison zwar über dem Cap, haben aber trotzdem Spielraum. Dieser wird noch einmal enorm vergrößert, da das Team eine 8,2 Millionen Dollar schwere Midlevel Exception besitzt sowie eine 3,3 Millionen wertvolle Bi-annual Exception (Begriffserklärungen gibt es hier).

Heißt: Sie können werdenden Free Agents mehr Geld anbieten als andere Contender und dürften entsprechend wenig Probleme haben, ihren Kader um den bestehenden Kern aus Paul, Harden, Anderson, Ariza, Capela und Gordon brauchbar aufzufüllen. Die Offseason der Rockets hat also gerade erst angefangen.