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NBA: Golden State Warriors patzen trotz Curry-Comeback gegen Detroit

Von Lennart Gens
Blake Griffin erzielte gegen die Warriors 26 Punkte.
© getty

Die Golden State Warriors befinden sich endgültig in der schwierigsten Phase seit einigen Jahren! Gegen Detroit half auch die Rückkehr von Stephen Curry nicht, um die neunte Saisonniederlage zu verhindern. Bei den Pistons überzeugten vor allem die Big Men.

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Stephen Curry stand das erste Mal seit dem 8. November wieder in der Starting Five der Warriors, weshalb sich Quin Cook mit dem Platz auf der Bank begnügen musste. Auch Andre Iguodala kam im Gegensatz zum Overtime-Krimi in Toronto von der Bank - dafür ließ Steve Kerr Jonas Jerebko gemeinsam mit Damian Jones starten, um eine Antwort auf das Duo Griffin/Drummond zu haben. Die Pistons hatten ihrerseits eine Serie von fünf gewonnenen Heimspielen in Folge zu verteidigen.

Beide Teams taten sich in der Offensive zu Beginn schwer und trafen jeweils nur einen ihrer ersten fünf Würfe. Als die Pistons durch einen Drummond-Putback mit 6:5 in Führung gingen, waren schon fünf Minuten gespielt. Drummond griff sich alleine im ersten Viertel neun Rebounds, fünf davon in der Offensive. Durch zwei schnelle Dreier von Stanley Johnson und Reggie Bullock baute Detroit die Führung sogar auf sechs Punkte aus (18:12). Weil Klay Thompson allerdings sechs Punkte folgen ließ, ging es mit einem 24:24-Unentschieden in das zweite Viertel.

Dort setzte sich das Bild aus dem ersten Abschnitt fort. Detroit dominierte die Warriors am offensiven Brett (7:2 in Halbzeit eins) und zwang Steve Kerr zu einer schnellen Auszeit (32:27). Besonders die Second Unit der Pistons gab dem amtierenden Champion alle Hände voll zu tun. In der ersten Halbzeit outscorte die Pistons-Bank, angeführt von Stanley Johnson (13 Punkte), die Warriors-Bank um 20 Punkte und sorgte für eine zweistellige Führung (45:35). Bei Golden State wollte hingegen der Wurf nicht fallen - nur einer der zehn Versuche von Downtown fand das Ziel. Einzig und allein Kevin Durant (13) war es zu verdanken, dass der Rückstand zur Halbzeit im einstelligen Bereich blieb (54:46).

Pistons halten die Warriors auf Distanz

Wer nun eine Leistungsexplosion der Warriors erwartete sah sich allerdings getäuscht. Durch einen weiteren Bullock-Dreier und einen Jackson-And-One konnten die Pistons ihre Führung sogar ausbauen (69:55). Offenbar ein Signal an Stephen Curry nun das Spiel in die eigene Hand zu nehmen. Nachdem die erste Halbzeit seines Comebacks noch verhalten verlief, verkürzte er die Führung durch zwei Dreier, einen Layup und einen Assist für Durant auf 76:71. Per Buzzer-Beater aus der Ecke holte Stanley Johnson das Momentum allerdings wieder auf Seite der Pistons (85:78).

Die letzten 12 Minuten der Partie eröffnete Ish Smith mit sieben Punkten für Motor City, wobei Curry auf der Gegenseite die Antwort fand und seinen dritten Wurf von jenseits des Perimeters traf. Dennoch fanden die Dubs nicht wirklich in ihr System und liefen fast ausschließlich Iso-Plays über Durant, die nicht zwingend von Erfolg gekrönt waren. Dreieinhalb Minuten vor Schluss traf Stanley Johnson abermals einen Dreier und schraubte die Pistons-Führung bis auf 14 Punkte hoch (101:87). Von diesem Rückstand erholten sich die Warriors nicht mehr, weshalb die neunte Saisonniederlage des amtierenden Meisters feststand.

Bester Werfer des Spiels war Kevin Durant (28 Punkte, 9/19 FG), gefolgt von Stephen Curry (27, 10/21 FG). Bei den Pistons scorte neben Blake Griffin (26, 9/22 FG) vor allem Stanley Johnson von der Bank (19, 8/16 FG). Insgesamt kamen bei Motor City sechs Spieler in Double Figures, bei den Warriors schaffte das neben Durant und Curry lediglich noch Klay Thompson (21).

Die wichtigsten Statistiken

Detroit Pistons (13-7) vs. Golden State Warriors (15-9) 111:102 (BOXSCORE)

  • Dass die Detroit Pistons eines der besten Rebounding-Teams der Liga sind, ist mittlerweile keine Neuheit mehr. Dennoch war die Dominanz vor allem am offensiven Brett überaus beeindruckend. Insgesamt 14 Offensiv-Rebounds angelte sich Motor City, wobei alleine Andre Drummond acht holte.

  • Vielleicht lag es an Insider-Tipps von Zaza Pachulia oder aber einfach an der hervorragenden Einstellung Dwayne Caseys. Die Secound Unit der Pistons machte über die komplette Spielzeit eine hervorragende Figur und sorgte für jede Menge Entlastung. Am Ende der Partie standen 42 Bench-Punkte auf dem Statsheet, denen lediglich 13 bei den Warriors gegenüberstehen.

  • Auch wenn es bei Golden State in letzter Zeit nicht mehr ganz so leicht und locker läuft wie in der Vergangenheit, eine solch schlechte Dreierquote sieht man von den Dubs nur ganz selten. Gerade einmal 6 der 26 Versuche von Downtown fanden ihr Ziel - das sind 23 Prozent!

Der Star des Spiels

Andre Drummond. Auch wenn insgesamt Griffin, Bullock und Johnson mehr Punkte erzielten als der Big Man (15) - die Dominanz Drummonds unter dem Korb war der entscheidende Faktor des Spiels. 19 Rebounds, davon 8 (!!) offensiv sprechen eine deutliche Sprache. Hinzu kam, dass er sogar bei der allseits bekannten Hack-A-Drummond-Taktik nicht mitspielte und genau im richtigen Moment einen Freiwurf traf, ehe er sich mit einem dicken Grinsen in Richtung Bank verabschiedete.

Der Flop des Spiels

Kevon Looney. Kam früh in der Partie für Damian Jones, da er von den physischen Fähigkeiten am ehesten für die Mammut-Aufgabe Drummond gewachsen war. Doch anstatt zu helfen leistete er sich einige Fehler beim Ausboxen und sammelte zudem schnell unnötige Fouls. Sein Plus/Minus-Rating von -12 wurde nur von Jordan Bell und Shaun Livingston unterboten.

Coaching Move des Spiels

Kaum ein Team hat den Small Ball in den letzten Jahren so geprägt wie die Warriors - heute sah die Welt allerdings ganz anders aus. Drummond, Griffin und Co. zeigten dem amtierenden Champion, dass ein Spiel auch mit Hustle-Plays unter dem Korb entschieden werden kann. Dwayne Casey ließ seine beiden Bigs folgerichtig oft gemeinsam spielen, weshalb sich Steve Kerr schon früh in der Begegnung gezwungen sah, ungewöhnlich große Lineups zu spielen, die wiederum den eigenen Spielfluss in der Offensive hemmten.

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