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Dominanz pur bei LeBrons Rekord-Show

LeBron James
© getty

Die Cleveland Cavaliers haben auch das zweite Spiel der East Semis gegen die Toronto Raptors gewonnen. Beim dominanten 125:103-Sieg (BOXSCORE) erreichte LeBron James den nächsten beeindruckenden Meilenstein. DeMar DeRozan war dagegen ein Totalausfall.

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James, der immer wieder lautstark mit MVP-Sprechchören gefeiert wurde, dominierte das Geschehen mit 39 Punkten (10/14 FG), 6 Rebounds und 4 Assists. Damit zog er in der All-Time Scoring List der Playoffs an Kareem Abdul-Jabbar vorbei und steht mit insgesamt 5.777 Punkten auf Rang zwei. Erster ist Michael Jordan mit 5.987 Punkten.

Unterstützung erhielt James an diesem Abend von Kyrie Irving (22 Punkte, 11 Assists) und Channing Frye (18 Punkte, 5/6 Dreier). Insgesamt traf der Titelverteidiger 54,7 Prozent aus dem Feld und 54,5 Prozent von der Dreierlinie (18/33). Mit den erzielten 125 Punkten haben sie den Franchise-Rekord für Punkte in einem Playoff-Spiel eingestellt.

Die Raptors rannten schon im ersten Viertel einem zweistelligen Rückstand hinterher und erholten sich davon nicht mehr. DeMar DeRozan erwischte einen gebrauchten Abend mit nur 5 Punkten und 2/11 aus dem Feld, Kyle Lowry kam auf 20 Zähler. Er musste mit einer Knöchelverletzung aber vorzeitig in die Kabine. Jakob Pöltl stand in der Garbage Time auf dem Feld und erzielte 2 Punkte bei 3 Rebounds.

Die Reaktionen:

LeBron James (über sein Überholmanöver gegen Kareem): "Kareem ist jemand, der das Spiel geprägt hat. Leider hatte ich nicht die Möglichkeit, ihn live spielen zu sehen, aber natürlich habe ich alles über ihn gelesen. Es ist unglaublich, was er erreicht hat und ziemlich cool für mich, ihn überholt zu haben."

Kyle Lowry (Raptors, über LeBron James): "Er spielt unglaublich. Er spielt wie LeBron James. Wir müssen irgendwie herausfinden, wie wir ihn davon abhalten können, uns zu schlagen. Das sagt sich allerdings deutlich einfacher daher, als es tatsächlich ist."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Raptors nahmen nach der Niederlage aus Spiel 1 zwei Änderungen an der Starting Five vor: Jonas Valanciunas und DeMarre Carroll nahmen auf der Bank Platz, Patrick Patterson und Norman Powell rotierten dafür rein. Dazu: Kyle Lowry, DeMar DeRozan und Serge Ibaka. Bei den Cavs gab es keine Änderungen. Es starteten Kyrie Irving, J.R. Smith, LeBron James, Kevin Love und Tristan Thompson.

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1. Viertel: Munterer Beginn auf beiden Seiten, der Wurfthythmus war da. Powell und Patterson betrieben offensive Eigenwerbung, doch bei den Cavs fiel der Dreier mit beängstigender Sicherheit rein. Als die Gäste ihre erste Durststrecke durchlebten, war der Champ sofort mit einem 12:0-Run zur Stelle. Eine Casey-Auszeit sowie die Hereinnahme von Valanciunas schafften etwas Abhilfe. Nach einem kleinen Zwischenlauf lunzte Frye allerdings zwei Triples rein: 34:22 Cleveland.

2. Viertel: LeBron! Zu Beginn des Durchgangs traf er zwei Dreier hintereinander über den armen Ibaka - die Cavs standen bei 8/8 von draußen. Kurze Zeit später gab es dann den ersten Fehlwurf von jenseits der Dreierlinie. Die Raptors strahlten derweil offensiv überhaupt keine Gefahr aus, DeRozan wartete immer noch auf sein erstes Field Goal. 62:48 zur Halbzeit für den Champ.

3. Viertel: Unschöner Start in die zweite Halbzeit: Powell stürzte beim Rebound-Versuch in die Beine von Lowry, der lange am Boden liegen blieb und dann in den Locker Room humpelte. Zum Glück kam er kurze Zeit später wieder - und holte sich ein Technical ab. Bittere Sache. LeBron traf den nächsten Dreier und schon waren es 18 Punkte Differenz. Das Spiel war in dieser Phase sehr zerfahren, doch Irving weckte das Publikum mit einem Dreier wieder auf. Spannung? Fehlanzeige. Dafür gab's einen LeBron-Dunk. 99:73.

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4. Viertel: DeRozan traf endlich seinen ersten Wurf aus dem Feld - was natürlich ein bisschen zu spät war. Die Antwort der Cavs? Ein langer Korver-Dreier. Das Ding war durch, Willkommen in der Garbage Time. LeBron blockte Corey Joseph noch einmal gegens Brett, ansonsten wurde noch etwas rumgedaddelt. Am Ende hieß es 125:103.

Cavaliers vs. Raptors: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: LeBron James. Dieser Mann ist furchteinflößend. Mit stoischer Ruhe zog er in der Offensive die Fäden und hatte sichtlich Spaß daran, seine oft wechselnden Verteidiger wissen zu lassen, wer der King auf dem Court ist. Sein Zug zum Korb war von den Raptors nicht zu verhindern - höchstens mit Fouls (15/21 FT). Wenn dann auch noch der Dreier so hochprozentig reinfällt (4/6), ist es schlichtweg unmöglich, ihn zu verteidigen.

Der Flop des Spiels: DeMar DeRozan. Als er im vierten Viertel endlich seinen ersten Feldwurf traf, war es längt zu spät. Schon nach seinen ersten Fehlwürfen wirkte die Nummer 10 frustriert. Schließlich war er nicht der Einzige, bei dem nicht viel ging. Wenn ihm mal ein Drive mit Kickout-Pass gelang, hagelte es Fahrkarten seiner Kollegen.

Das fiel auf:

  • Die Cavs blieben bei ihrer erfolgreichen Taktik aus Spiel 1: Lowry und DeRozan wurden im Pick-and-Roll konsequent gedoppelt oder mit einem aggressiven Hedge empfangen. Wenn die Gefahr gebannt war, hieß es für die Defense, sich schnell neu zu ordnen. Es sollte immer der "passende" Verteidiger bei einem der beiden bleiben. Das sah teilweise etwas wild aus, wenn beispielsweise ein Big Man quer übers Feld rannte, um seinen alten Gegenspieler wiederzufinden. Erfolgreich war es trotzdem.
  • Casey wollte mit seiner Änderung am Starting Lineup wohl für mehr Spacing und Tempo sorgen. Eigentlich eine gute Idee: Denn wenn DeRozan oder Lowry sich mal aus der Umklammerung befreiten, standen vier Schützen parat, von denen rein mathematisch einer frei stehen musste. Allerdings ließen sie selbst offenste Dreier liegen. Zur Halbzeit standen erst 3 erfolgreiche Triples auf der Habenseite, bei den Cavs waren es schon 10.
  • Da DeRozan ein Total-Ausfall war, hatten die Raptors in der Offensive absolut keine Waffen. Lowrys Pick-and-Roll wurde von den Cavs verhindert, die besagten Dreier fielen nicht rein. Ab und an ging es mal runter in den Lowpost, wo Valanciunas recht erfolgreich wühlte. Cleveland ließ ihm - wohl bewusst - Freiräume, frei nach dem Motto: Soll er doch machen, solange er der einzige ist, der was auf die Kette bekommt. Und da den Raptors auch defensiv nicht viel einfiel, packten sie aus Jux und Dollerei die Hack-a-Thompson-Taktik aus. Da lagen sie aber schon mit 20 Punkten hinten.

Das Playoff-Bracket im Überblick

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