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Rekord-Schröder trotzt Wall bei Start-Ziel-Sieg

Dennis Schröder lieferte sich ein packendes Point-Guard-Duell mit John Wall
© getty

Die Atlanta Hawks melden sich in der Serie gegen die Washington Wizards zurück und holen sich ihren ersten Sieg, der zu keiner Zeit gefährdet war, weil bei den überraschend chancenlosen Wizards der überragende John Wall Alleinunterhalter bleibt. Dennis Schröder stellt einen Playoff-Bestwert ein und wird beim deutlichen 116:98-Erfolg am Ende geschont.

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John Wall konnte einem fast leid tun. Während der Point Guard der Wizards einen Sahnetag erwischte und sich mit 29 Punkten (10/12 FG) und 7 Assists gegen die Niederlage stemmte, enttäuschten seine Teamkollegen auf ganzer Linie. Lediglich Brandon Jennings (13 Punkte, 4/6 FG) konnte noch überzeugen.

Aufseiten der Atlanta Hawks, die gleich in den ersten Sekunden in Führung gingen und diese bis zum Schluss nicht mehr abgaben, glänzte Dennis Schröder vor allem in der ersten Hälfte, als der Deutsche 20 Punkte und 5 Assists auflegte. Am Ende kam der Hawks-Spielmacher auf 27 Zähler sowie 9 Assists und stellte damit seinen Playoff-Punkterekord aus dem letzten Jahr gegen die Cavs ein.

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Damit war Schröder einer der prägenden Spieler der Hawks. Bester Mann auf dem Feld war aber Paul Millsap, der 29 Punkte, 14 Rebounds und 5 Assists auflegte. Taurean Prince erzielte 16 Zähler (7/10 FG) und ist damit der erste Hawks-Rookie seit Pete Maravich, der in seinen ersten drei Playoffspielen mehr als drei Punkte gemacht hat.

Die Reaktionen:

Markieff Morris (Wizards): "Millsap ist eine Heulsuse. Darum hat er heute auch alle Pfiffe bekommen und deswegen ist es heute auch so schlecht gelaufen."

Paul Millsap (Hawks): "Über solche Anschuldigungen kann ich nur lachen. Es ist nun definitiv etwas Persönliches. Er soll die Niederlage mit ins Hotel nehmen und sich lieber fürs nächste Spiel bereit machen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Zumindest in den Startformationen gab es keine Änderungen. Washington wie schon bei den beiden Siegen zuvor mit Wall, Beal, Porter, Morris und Gortat. Die Hawks begannen wieder mit Schröder, Hardaway Jr., Prince, Millsap und Howard.

1. Viertel: Blitzstart der Hawks. Nach zwei Minuten stellte Schröder bereits per Dreier auf 10:2. Hardaway Jr. ließ einen Treffer aus der Distanz folgen, ehe Brooks früh die Auszeit nahm. Die brachte wenig. Über Schröder und ein Three-Point-Play von Howard zogen die Hawks auf 22:6 davon. Schröder ließ nicht locker und baute mit einem Floater sowie einem großartigen Dreier auf 25 Punkte Vorsprung aus, ehe Wall mit einem wahnwitzigen Coast-to-Coast-Dunk und einem beinahe unmöglichen Eckendreier antwortete. Nach zwölf Minuten führte Atlanta mit 38:20.

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2. Viertel: Die Hausherren ließen nicht locker. Millsap kam früh aufs Feld zurück und half dabei den Vorsprung bei 20 Punkten zu halten. Als die Wizards sich wieder etwas herankämpften, kam Schröder zurück ins Spiel und baute umgehend mit fünf schnellen Punkten per Dreier und Layup wieder auf 18 Zähler aus. Wall riss das Spiel in der Schlussminute noch einmal an sich, dennoch führten die Hawks zur Pause mit 64:46.

3. Viertel: Atlanta startete dank Prince auch stark in die zweite Hälfte. Doch Wall gab den Wizards mit zwei grandiosen Three-Point-Plays in Folge etwas Hoffnung bei noch 15 Punkten Rückstand. Schröder wirkte in dieser Phase leicht überfordert und leistete sich früh sein viertes Foul. Also übernahm Millsap und hielt sein Team weiter deutlich in Front. Per Fadeaway stellte er auf 81:60. Die Wizards zeigten immer wieder defensive Aussetzer und lagen vor dem Schlussviertel mit 67:90 hinten.

4. Viertel: Washingtons Porter blieb mit einer Nackenverletzung in der Kabine. Auch ansonsten schien Brooks seine Starter erst einmal draußen zu lassen. Die Hawks ließen es etwas schleifen, weswegen Jennings neun Minuten vor Ende auf 14 Punkte verkürzte. Doch erneut war Millsap per Three-Point-Play zur Stelle und baute wieder auf 100:81 aus. Ein Alley-Oop-Dunk von Prince nach Schröder Lob-Pass dreieinhalb Minuten vor Schluss sorgte schließlich für Entscheidung. Beide Coaches brachten ihre Reservisten. Am Ende stand der 116:98-Sieg für Atlanta.

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Der Star des Spiels: Paul Millsap. Der Power Forward tat den Wizards von Beginn an weh, wühlte vorbildlich unter dem Korb und nutzte immer wieder seine Mismatches aus. Nach kurzen Runs war er es, der den Gästen jegliche Hoffnung mit wichtigen Punkten wieder nahm. Außer von der Freiwurflinie (5/9) agierte Millsap an beiden Enden des Feldes äußerst effizient und war so in mehrfacher Hinsicht Matchwinner für sein Team.

Der Flop des Spiels: Bradley Beal. Der Shooting Guard war ein Schatten seiner selbst. Von Beginn an gingen seine Würfe zu kurz und sprangen zahlreich auf den Ring. Am Ende traf er lediglich 6 seiner 20 Feldwürfe, kam nur auf 12 Punkte und schlief auch defensiv häufiger. So war er dieses Mal überhaupt keine Hilfe für seinen starken Backcourt-Partner.

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Das fiel auf:

  • Bereits das erste Viertel bot Highlights für ein ganzes Spiel. Der Alley-Oop-Dunk von Howard, der unfassbare Fastbreak-Slam von Wall, grandiose Dreier von Schröder und Wall sowie ein Hawks-Team wie im Rausch mit einer Trefferquote von 68,2 Prozent aus dem Feld. Nach zwölf Minuten stand bereits fest, dass die Wizards eines der größten Comebacks der Playoff-Geschichte bräuchten.
  • Bis auf Wall schienen die Wizards noch nicht recht in Atlanta angekommen. Intensität und Konzentration in der Defensive hatte das Team von Scott Brooks in der Hauptstadt gelassen. Gerade Beal tat sich an beiden Enden enorm schwer. Doch selbst vermeintliche Hustle-Player wie Gortat oder Porter blieben äußerst blass. 5 Assists, 10 Turnover und eine Wurfquote von 30 Prozent verbauten schon im ersten Viertel fast alle Chancen auf einen Sieg.
  • Gerade in der Zone ließen sich die Wizards überraschenderweise herumschubsen. Während Washington hier in den ersten beiden Spielen noch Vorteile besaß, ließen sich die Hauptstädter dieses Mal gerade in der ersten Hälfte abkochen, wobei ihnen hier vor allem Millsap weh tat. 36:18 Punkte in der Zone machte Atlanta in der ersten Hälfte, 60:34 am Ende. Das lag auch an etlichen leichten Layups, welche die schläfrige Wizards-Defense zuließ.
  • Dennis Schröder und John Wall zeigten gerade in der ersten Hälfte ein bemerkenswertes Point-Guard-Duell, in dem der Deutsche 20 Punkte und Wall 21 Zähler auflegte. Immer wieder flogen weniger nett gemeinte Worte über das Feld. In der zweiten Halbzeit überflügelte Wall Schröder, der defensiv gerade im dritten Viertel Probleme hatte, sich aber schnell wieder fing.

Das Playoff-Bracket im Überblick

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