NBA

Rockets geputzt - Clippers behalten Rang vier

Von Robert Arndt
Chris Paul führte seine Clippers zu einem ungefährdeten Erfolg über Houston
© getty

Die Los Angeles Clippers (50-31) haben im Kampf um das Heimrecht in der ersten Playoff-Runde einen wichtigen Sieg eingefahren. Gegen die dezimierten Houston Rockets (54-27) siegte das Team aus der Stadt der Engel dank eines furiosen dritten Viertels letztlich souverän mit 125:96 (BOXSCORE).

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Ein starkes Viertel hat den Clippers gereicht, um einen großen Schritt in Richtung Heimvorteil in der ersten Runde zu machen. Dank eines an beiden Enden des Feldes starken Chris Paul (19 Punkte, 9 Assists, 4 Steals) erspielte sich L.A. einen letztlich ungefährdeten Erfolg. Entscheidend war dabei das dritte Viertel, das mit 36:12 an die Clippers ging.

Neben CP3 lief Sixth Man Jamal Crawford für einige Phasen heiß und streute weitere 19 Zähler ein. Blake Griffin kam nach anfänglichen Problemen ebenfalls auf 18 Punkte. Erfreulich war aus Clippers-Sicht ebenso die Performance von Luc Mbah a Moute, dessen wackeliger Jumper diesmal gut fiel (15 Punkte, 6/8 FG).

Paul Pierce erzielte im Schlussviertel noch 10 Punkte (4/5 FG) und schob sich mit nun 26.397 Zählern an Celtcs-Legende John Havlicek vorbei an Rang 15 der All Time Scoring List.

Die Rockets, die einige Rotationsspieler schonten, enttäuschten dagegen vor allem im zweiten Durchgang. Auch James Harden (14 Punkte, 2/9 FG, 7 Rebounds, 6 Assists) erreichte nicht seine Normalform. Ungewohnt für ihn ließ er gleich fünf Freiwürfe ungenutzt liegen (9/14 FT). So war für Houston Eric Gordon (17) Topscorer, der aber vor allem in der Garbage Time seine Stats noch ein wenig aufpolsterte.

Die Reaktionen:

Doc Rivers (Head Coach Clippers): "Ich denke, das 81. Spiel der Saison war es, was Harden gestoppt hat."

Mike D'Antoni (Head Coach Rockets): "Sie mussten gewinnen und wollten es in der zweiten Halbzeit einfach mehr als wir."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Doc Rivers experimentierte nicht und setzte für die Clippers auf das gewohnte Lineup aus Paul, Redick, Mbah a Moute, Griffin und Jordan. Bei den Rockets fehlten dagegen Beverley (Schulter), Capela, Lou Williams und Nene (alle geschont). So durfte Chinanu Onuaku erstmals starten. Dazu vertraute Mike D'Antoni auf Harden, Gordon, Ariza und Anderson.

1. Viertel: Ausgeglichenes Spiel zu Beginn. Die Clippers versuchten früh, Harden in der Defensive zu attackieren. Mbah a Moute kam so zu sechs schnellen Zählern. Da Eric Gordon schnell zwei Fouls sammelte, bekam Bobby Brown früh Minuten. Das war für Houston aber kein Problem, da Harden die Offense nach Belieben dominierte und clever zahlreiche Fouls zog. Zurückstecken wollte hier keiner. Mo Speights machte dies mit einem harten Foul gegen Troy Williams klar. 35:35.

2. Viertel: Auch ohne Harden machte Houston einen guten Job. Gordon und Williams generierten Offense, während bei L.A. nun Griffin im Post gesucht wurde. Und doch machte sich die Pause von CP3 bemerkbar. Die Offense stagnierte, die Clippers wirkten unkonzentriert und Houston legte einen kleinen Run hin. Danach gingen die Rockets aber small ohne echten Big und die Clippers fütterten ihren Frontcourt, der leichtes Spiel hatte. D'Antoni korrigierte dies schnell und Crawford erzielte von Downtown die erste Clippers-Führung seit langer Zeit. Zu allem Überfluss holte sich der Bart noch sein viertes Foul ab. 61:57 Clippers.

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3. Viertel: Nach dem Wechsel blieb Anderson draußen und Williams durfte sich zeigen. Die Offense der Rockets war nun aber nicht mehr existent, die Clippers outscorten ihren Gegner in den ersten fünf Minuten mit 10:2. Und das war erst der Anfang. In der Folge überrollten die Clippers die Rockets und innerhalb kürzester Zeit lagen zwischen beiden Teams 23 Punkte. Harden holte sich Foul Nummer fünf ab und kehrte auch nicht mehr zurück. 97:69 Clippers.

4. Viertel: Es roch gewaltig nach Garbage Time, auch wenn die Rockets aus Mangel an Alternativen mit Ariza und Gordon weiter zwei Starter aufboten. So mussten die Reservisten der Clippers noch ein wenig Gegenwehr leisten. Gordon verkürzte von Downtown noch einmal auf unter 20 Zähler. Danach besannen sich die Gastgeber aber wieder und schaukelten das Ding locker über die Zeit. So konnte selbst Paul Pierce noch ein paar Punkte sammeln. Die Clippers gewannen mit 125:96.

Clippers vs. Rockets: Hier geht es zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Chris Paul. Es wurde wieder mehr als deutlich, wie abhängig die Clippers von ihrem Point Guard sind. Stand er auf dem Feld, brummte der Clippers-Motor auf Hochtouren. Stellte zudem im dritten Viertel Harden absolut kalt und klaute Houstons Star dabei gleich mehrfach den Spalding.

Der Flop des Spiels: Trevor Ariza. Ein sehr bescheidener Auftritt des Swingman. Verteidigte zwar Redick gut und ließ ihn kaum aus den Augen, doch in der Offense lief nichts zusammen. Warf früh einige Backsteine und verweigerte in der Folge den Abschluss. Bezeichnend, dass er im dritten Viertel bei einem völlig offenen Dreier nichts als Luft traf. Am Ende standen 6 Punkte (3/11 FG, 0/7 Dreier) und 2 Rebounds im Boxscore.

Das fiel auf:

  • Houston hatte mit limitierter Center-Rotation kaum Inside-Game anzubieten. Doch die Clippers-Defense zeigte sich vor der Pause löchrig und Harden fand oft einen Weg in die Zone, wo er selbst abschloss, Fouls zog oder den freien Mitspieler (Center oder Schütze in der Ecke) fand. Das war auch nötig, denn der Wurf von draußen war äußerst wackelig. In den zweiten 24 Minuten fiel dann für Houston überhaupt nichts mehr.
  • Blake Griffin hatte nach dem ersten Viertel keinen einzigen Wurfversuch auf dem Konto, dazu kämpfte er mit Foulproblemen. Erst im Verlauf der Partie wurde er besser von seinen Mitspielern eingesetzt und begann, unter dem Korb zu wühlen. Darauf hatte Houston keine Antwort, speziell da auch durch Switches immer wieder Harden in der Zone gegen den Clippers-Big isoliert wurde. Auch im zweiten Durchgang dominierte Griffin, speziell Montrezl Harrell war im Eins-gegen-Eins chancenlos.
  • Die Rockets spielten teilweise einige abenteuerliche Lineups mit drei Guards sowie Ariza und Anderson. Dabei fand sich Harden im Post gegen Griffin und Jordan wider und holte sich so gleich drei Fouls ab. Dennoch blieb er die vier Minuten vor der Pause auf dem Feld und hielt sein Team in der Partie.
  • Das dritte Viertel entwickelte sich zum absoluten Horror für die Rockets. Hauptgrund dafür war, dass nun CP3 die Kreise von Harden einschränkte. Zudem stibitzte er dem Bart gleich merhfach den Spalding. In den ersten acht Minuten konnte Houston lediglich ein einziges Field Goal verbuchen (bei 15 Versuchen). Nach dem fünften Foul von Harden warf D'Antoni dann frühzeitig das Handtuch und räumte schnell seine Bank leer.
  • Kleine Randnotiz: In der Pause zwischen dem ersten und zweiten Viertel traf ein Clippers-Fan den Halfcourt-Shot und sicherte sich einen Urlaub auf Hawaii. Viel Spaß!

Der Spielplan im Überblick

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