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Gamewinner! Mavs-Serie reißt trotz Vintage-Dirk

Dirk Nowitzki war gegen die Suns Topscorer der Dallas Mavericks
© getty

Was für ein Drama in Texas. Dirk Nowitzki spielt groß auf und legt eine magische erste Hälfte hin, muss am Ende aber hilflos zuschauen, wie Devin Booker einen großartigen Buzzer-Beater verwandelt und die Phoenix Suns (22-44) somit per Gamewinner zum 100:98-Sieg gegen die Dallas Mavericks (28-37) führt.

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Zum ersten Mal seit Februar 2006 hätten die Dallas Mavericks fünf Spiele einer Heimserie gewinnen können, doch statt eines wichtigen Erfolgs im Playoff-Kampf gab es eine ganz bittere Pleite in letzter Sekunde. Dabei hatte Dirk Nowitzki im Back-to-Back-Game mit 23 Punkten (10/14 FG) und 11 Rebounds groß aufgespielt, wobei er alleine 19 Zähler in der ersten Hälfte verbuchen konnte.

Auf der Gegenseite war Devin Booker allerdings noch besser. Der Shooting Guard bestätigte seine Leistung aus dem World Game in Mexico City, als er den Mavs schon 39 Punkte eingeschenkt hatte, und kam dieses Mal abgesehen von seinem Gamewinner auf 36 Punkte (12/20 FG) und 5 Rebounds.

Bei den Mavericks war neben Nowitzki auch Harrison Barnes mit 23 Punkten Topscorer. Der Forward hatte Probleme mit seinem Wurf (5/16 FG), traf dafür aber so viele Freiwürfe wie noch nie in seiner Karriere (13 von 14). Devin Harris kam auf 14 Punkte von der Bank, Yogi Ferrell erzielte 13 Zähler.

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Die Reaktionen:

Devin Booker (Suns): "Coach hat mich gefragt, ob ich einen Screen will, aber ich wusste, dass sie mich dann doppeln würden. Also habe ich die Isolation genommen. Ich wusste, dass es gegen Wes schwer würde, habe also den Fadeaway genommen und es hat geklappt."

Rick Carlisle (Trainer Mavericks): "Ich nehme die Niederlage auf mich. Wir hätten Booker eigentlich schon zu Beginn des Viertels doppeln müssen. Im nächsten Spiel gegen die Jungs werde ich darüber nachdenken, ihn früher doppeln zu lassen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Dallas wollte den fünften Sieg in Folge. Deswegen wurde kein Spieler im Back-to-Back-Game geschont. Ferrell, Curry, Matthews, Barnes und Nowitzki begannen erneut. Bei den Suns gab es eine Änderung gegenüber der Niederlage gegen die Lakers. Jones Jr. startete für den an der Hüfte verletzten Len an der Seite von Bledsoe, Booker, Warren und Chriss.

1. Viertel: Anders als gegen die Nets startete Nowitzki bärenstark und besorgte gleich mit seinen drei ersten Würfen die ersten sieben Punkte für Dallas, versenkte auch noch zwei Freiwürfe und brachte mit Mavs alleine mit 9:4 in Front. Als der Deutsche auf die Bank wanderte, holte Phoenix auf und ging durch einen 12:2-Run in Führung. Die Mavs blieben dank ihrer Freiwürfe im Spiel. 24:25 nach zwölf Minuten.

2. Viertel: Dallas startete angeführt von einem weiter überragend werfenden Nowitzki mit einem 8:1-Run ins Viertel und schnappten sich so die Führung zurück gegen die Suns, die in dieser Phase gar nichts trafen. Ohne Dirk auf dem Feld lief es für die Mavs dagegen wieder schlechter und die Gäste kamen erneut zurück. Also wechselte Carlisle den Deutschen wieder ein, der gleich wieder aus der Mitteldistanz lieferte. Mit 47:45 für Dallas ging es in die Pause.

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3. Viertel: Phoenix bekam Nowitzki besser in den Griff und die restlichen Mavs schafften es weiter nicht, effizient zu punkten. Mitte des Viertels gingen die Suns nach einem 7:0-Lauf und dank eines blitzsauberen Dreiers von Booker wieder in Führung. In der Folge wechselte die Führung immer wieder. Mit einem 69:72-Rückstand ging es für Dallas ins Schlussviertel.

4. Viertel: Nowitzki verwandelte zwar früh einen Jumper, die Suns hielten Dallas aber auf Abstand bis Barea sechs Minuten vor Schluss per Dreier wieder auf 82:81 für die Mavs stellte. Die Mavs-Guards liefen langsam heiß, auf der Gegenseite hatte Booker aber immer eine Antwort. Ein Dreier von Harris brachte Dallas zwei Minuten vor dem Ende mit vier Punkten in Front, doch wieder glich Booker mit zwei Layups aus. Bei 98:98 erhielten die Suns mit zehn Sekunden auf der Uhr den letzten Angriff. Natürlich übernahm Booker, der einen unglaublichen Turnaround Jumper mit dem Buzzer über die Arme von Matthews hinweg durch die Maschen jagte. 100:98 Phoenix.

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Der Star des Spiels: Devin Booker. Mehr Star geht kaum. Der Shooting Guard war von Beginn an der prägende Mann bei den Suns und war weder beim Zug zum Korb, noch aus der Mitteldistanz oder von der Dreierlinie zu stoppen. Dazu übernahm er in der Crunchtime jede Menge Verantwortung. Sein Buzzer-Beater trotz starker Defense von Matthews krönte eine grandiose Leistung.

Der Flop des Spiels: Wes Matthews. Bookers direkter Gegenspieler beim Gamewinner erlebte auch fernab der letzten Szene einen gebrauchten Abend. Matthews schaffte es kaum, die Kreise des Suns-Stars einzuengen und warf offensiv reihenweise Fahrkarten (1/6 FG).

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Das fiel auf:

  • Suns-Coach Watson begann mit Jones Jr. und setzte damit Rookie Chriss auf Center. Die Smallball-Variante ging zu Beginn aber nicht auf. Nowitzki genoss alle Freiräume in der Offensive und legte ohne geeigneten Gegenspieler 11 Punkte in den ersten vier Minuten auf. Erst als der Deutsche runter war, wurden die offensiven Vorteile des Lineups offensichtlich, als Phoenix die Pace erhöhte, durch Fastbreak-Punkte aufholte und schließlich durch einen Chriss-Dreier in Führung ging.
  • Während Nowitzki mit 19 Punkten und 9 Rebounds eine unfassbare erste Hälfte hinlegte, hatte der Deutsche Pech, dass es bei allen anderen Teamkollegen offensiv sehr dürftig lief. So standen die Mavs zur Pause bei einer Wurfquote von 38,9 Prozent, obwohl Dirk selbst 8 seiner 9 Feldwürfe verwandelt hatte. Seine Mitspieler trafen nur 6 von 27 Versuche aus dem Feld und durften sich zur Pause bei Dirk bedanken, dass Dallas überhaupt noch im Spiel war.
  • Im zweiten Durchgang entschlossen sich die Suns dazu, Nowitzki konsequent zu doppeln, was sehr gut funktionierte, weil die Kollegen die Freiräume lange nicht nutzen konnten und weiter nicht heiß liefen. So verlor schließlich auch Dirk seinen Rhythmus und blieb im dritten Viertel gänzlich ohne Punkt.
  • Dass die Mavs von Rick Carlisle gerade offensiv ein cleveres Team sind, ist nicht neu. Folglich verwunderte es auch nicht, dass Dallas auf die eigenen Wurfprobleme reagierte, indem aggressiver der Weg zum Korb gesucht sowie vor allem Fouls gezogen wurden. So stand am Ende ein Saisonrekord an Freiwürfen, wobei die Mavs von der Linie sehr sicher agierten und 33 ihrer 36 Freiwürfe verwandelten. Das ließ Dallas trotz der bis zum Schluss dürftigen Wurfquoten (37,8 Prozent aus dem Feld) am Sieg schnuppern.
  • Die Suns trafen nicht nur insgesamt besser (46,9 Prozent Trefferquote), sondern machten auch deutlich mehr Punkte in der Zone als die Mavs (38:20), weil sie beim Drive gerade in Person von Booker und T.J. Warren (16 Punkte) kreativere Lösungen fanden.

Der Spielplan im Überblick

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