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OT-Sieg, Revanche und Meilenstein für LeBron

LeBron James erreichte gegen die Milwaukee Bucks einmal mehr einen Meilenstein
© getty

Die Cleveland Cavaliers (20-6) haben die Milwaukee Bucks (13-13) in einem wahren Krimi geschlagen. Beim 114:108 in Milwaukee brachte erst die Verlängerung die Entscheidung . LeBron James erreichte dabei einen weiteren Meilenstein in seiner illustren Karriere.

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Bereits im ersten Viertel schnappte sich James einen Offensiv-Rebound und legte ihn in den Korb - mit dieser Aktion überholte er Moses Malone in der Liste der besten Scorer der NBA-Geschichte und belegt von nun an Platz 8. Natürlich war sein Abend danach aber noch nicht beendet, James lieferte mit 34 Punkten, 12 Rebounds und 7 Assists einmal mehr ein beeindruckendes Komplettpaket.

Mit Unterstützung von Kyrie Irving (28 Punkte, 8/23 FG) und Channing Frye (15 Punkte) war er der Hauptgarant für den knappen Sieg, Tristan Thompson gefiel noch mit einem Double-Double (10 Punkte, 12 Rebounds).

Bei den Bucks leistete vor allem Jabari Parker als Topscorer (30 Punkte) Gegenwehr, wurde allerdings in der Overtime zum tragischen Helden, als er zwei Freiwürfe verfehlte, die den Ausgleich bedeutet hätten. Giannis Antetokounmpo lieferte 25 Zähler und 13 Rebounds, obwohl er zunächst sehr schlecht in die Partie fand. John Henson punktete ebenfalls zweistellig (14).

Den Cavs ist damit die Revanche für das erste Duell im November, als Milwaukee mit +17 gewann, geglückt. Bereits in der kommenden Nacht treffen beide Teams in Cleveland erneut aufeinander.

Die Reaktionen:

LeBron James (Cavaliers) über seinen Dreier: "Das ist etwas, woran ich im Training viel arbeite. Heute hat es natürlich extrem gut funktioniert, aber ich habe ohnehin Vertrauen. Ich vertraue in die Arbeit, die ich darein investiert habe."

Jabari Parker (Bucks) über LeBron: "Dieser Dreier hat uns sehr wehgetan. Er ist der beste Spieler der Welt und es ist ihm völlig egal, wie weit er vom Korb entfernt ist. Das muss man respektieren."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Milwaukee startet wie gewohnt mit Dellavedova, Snell, Antetokounmpo, Parker und Henson in der Mitte. Bei den Cavs fehlt Kevin Love (Knie), der in der Starting Five durch Jefferson ersetzt wird. Zudem beginnen wie üblich Irving, Smith, James und Thompson.

1. Viertel: Nach der deutlichen Pleite im ersten Duell beider Teams gaben die Cavs diesmal von Beginn an den Ton an und gingen besser mit dem Ball um. Das Resultat waren viele offene Würfe und ein 18:6-Start. Überraschenderweise sorgten erst die Einwechslungen von Monroe und Teletovic für etwas mehr Gegenwehr - und dann brachte ein Dunk von Brogdon über Irving die Halle zum Kochen. 35:27 für die Cavs nach 12 Minuten.

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2. Viertel: Wieder starteten die Cavs deutlich besser und führten nach einem Shumpert-Triple schon wieder mit 18 Punkten - auf den Schultern von Parker (16 Punkte in Halbzeit eins) kämpften sich die Bucks jedoch Stück für Stück wieder heran. Die Defense wurde besser und am Ende der Halbzeit wachte auch Giannis auf. Nur noch 57:53 Cleveland zur Pause.

3. Viertel: Es dauerte keine zwei Minuten, da traf Delly einen Dreier gegen sein Ex-Team - und erstmals gingen die Bucks in Führung. Ohne Smith, der mit einer Daumenverletzung in der Kabine blieb, war bei den Cavs die Luft raus. LeBron und Kyrie punkteten durch Einzelaktionen, von der bisweilen wunderschönen Offense der ersten Hälfte war aber nichts mehr zu sehen. Die individuelle Klasse der beiden reichte bis zum Viertelende aber doch wieder für die knappe 84:78-Führung.

4. Viertel: LeBron wollte früh Nägel mit Köpfen machen, einem Chasedown-Block gegen Parker ließ er einen Dreier von ganz weit draußen zur 9-Punkte-Führung folgen. Doch Milwaukee ließ sich nicht abschütteln. 47,3 Sekunden vor Schluss verkürzte Snell auf 2 Punkte, dann wurde LeBron erst geblockt und verfehlte einen weiteren Wurf. Parker glich aus, doch Cleveland blieben noch 15 Sekunden - aber Kyrie verfehlte den potenziellen Gamewinner.

Overtime: Dank dem überragenden Parker hatten die Bucks zunächst Vorteile, dann hängte Jefferson Giannis das fünfte Foul an und traf drei Freiwürfe. Giannis konterte, Jefferson konterte, dann wieder Giannis. Beim Kampf um einen Rebound mit LeBron foulte der Grieche aus, 24 Sekunden vor Schluss versenkte James dann den Dreier zur 2-Punkte-Führung. Parker verfehlte zwei Freiwürfe, Irving machte es besser. Die Entscheidung war gefallen. 114:108 der Endstand.

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Der Star des Spiels: LeBron James. Am Ende der regulären Spielzeit scheiterte er noch doppelt, in der Overtime sorgte James dann aber doch wieder für die Entscheidung - mit seinem fünften Dreier des Spiels. Seine Statline am Ende war am Ende dann auch doch wieder monströs - allerdings riss er mit 47:29 Minuten auch wieder einmal die meiste Spielzeit aller Akteure ab. Ob ihn Lue beim Back-to-Back schonen wird?

Antetokounmpo: LeBrons wahrer Thronfolger

Der Flop des Spiels: Matthew Dellavedova. Gegen sein Ex-Team machte Delly es dem alten Kumpel Irving schwer und zeigte die gewohnt bissige Defense. Offensiv allerdings war er nahezu ein Totalausfall und verfehlte sieben seiner zehn Würfe. 8 Punkte, 5 Assists und 4 Turnover standen am Ende zu Buche, nicht genug an diesem Tag.

Das fiel auf:

  • Die Bucks kamen zu Beginn überhaupt nicht ins Spiel, auch weil sie mit Thompson unterm Korb riesige Probleme hatten, der sich einen Rebound nach dem anderen schnappte. Da Cleveland zudem kaum Turnover beging, hatten die Bucks sehr wenige Gelegenheiten für einfache Punkte und Fastbreaks. Die Foul-Probleme Thompsons in der zweiten Hälfte kamen den Bucks daher ungemein entgegen.
  • Die Cavs-Offense funktionierte derweil teilweise herausragend - vor allem dann, wenn der Dreier fiel. Mitte des zweiten Viertels, als acht von bis dahin elf Dreiern getroffen wurden, stellte sich allerdings der Schlendrian ein: Der Ball lief weniger und es wurden mehr schlechte Würfe erzwungen - das erleichterte Milwaukee die Defense und ermöglichte das Comeback überhaupt erst.
  • Malcolm Brogdon dürfte diese Partie noch länger in Erinnerung bleiben: In der ersten Hälfte stopfte der Rookie über Irving, in der zweiten kam dann noch ein Reverse-Dunk über LeBron hinzu. Brogdon gefiel aber nicht nur aufgrund dieser Highlights: Wann immer er gemeinsam mit Delly und Giannis auf dem Court stand, wirkte die Bucks-Offense um einiges vielseitiger und unvorhersehbarer.
  • Das gravierende Problem konnte aber auch Brogdon nicht lösen - die Bucks waren vom Perimeter hoffnungslos unterlegen. Delly, Snell und Giannis trafen zwar je zwei Triples, insgesamt waren es 7 Dreier für Milwaukee (von 27), verglichen mit 17 (von 40) für die Cavs. Dieser riesige Unterschied lässt sich einfach selten kompensieren, auch wenn die Bucks zugegebermaßen nah dran waren.

Der Spielplan im Überblick

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