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Now I do what I want!

Einige der wichtigsten Protagonisten des Saisonstarts in der NBA
© spox
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Eingespielt ist besser als nicht eingespielt: Wir wollen uns jetzt nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen, aber: Eine etwas andere Situation als Davis erleben derzeit die Warriors. Trotz der mittlerweile durchaus guten 3-1-Bilanz ist aber auch in Oakland noch lange nicht alles Gold, was glänzt. Das offenbarten die zum Teil eher erzwungenen drei Siege, aber vor allem natürlich die 28-Punkte-Klatsche gegen die Spurs zum Auftakt.

Newsflash für alle, die einen angenehmen Warriors-Spaziergang mit mehr als 73 Siegen erwarteten: Auch wenn man mehr Talent hat als alle anderen, braucht man zu Beginn ein wenig Eingewöhnung.

Durant läuft derzeit fast genauso viele Isolation-Plays wie in OKC, Klay Thompson steckt in der Krise (10,7 Prozent Dreierquote!!!) und Draymond Greens Mutter beschwerte sich bereits während des ersten Spiels bei Twitter, dass Steve Kerr ihren Sohn falsch einsetze (mittlerweile leider gelöscht). Ganz zu schweigen davon, dass außerhalb der Big Four niemand wenigstens 8 Punkte pro Spiel macht und die Defense momentan noch extrem leidet.

Die Warriors sind momentan verletzlicher, als es in wenigen Wochen oder Monaten der Fall sein sollte. Und da kommt ein Gegner wie die Spurs, bei denen traditionell große Kontinuität herrscht, eben genau zur rechten Zeit.

Zumal Kawhi Leonard sich in absoluter Überform präsentiert (dazu später mehr) und die Spurs ihre ersten vier Saisonspiele alle gewinnen konnten - das schafften sie in 50 Saisons mit Tim Duncan nicht ein einziges Mal. Und dass, obwohl sich Pop treu geblieben ist und schon im dritten Spiel zwei Starter schonte...

Wir lehnen uns noch einmal weit aus dem Fenster: Beim nächsten Aufeinandertreffen beider Teams am 3. Dezember in San Antonio wird es nicht mehr so deutlich ausfallen - aber einen Spaziergang für die Dubs gibt es gegen den fleischgewordenen Androiden Kawhi und seine grauen Panther auch dann nicht.

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Einstimmig wird's eher nicht: Mit etwas mehr Gewissheit können wir die folgende Aussage treffen: Das MVP-Rennen wird in dieser Saison mal wieder richtig heiß. Dass erneut jemand einstimmig gewählt wird wie im letzten Jahr, ist äußerst unwahrscheinlich. Es gibt höchstwahrscheinlich einfach viel zu viele gute Kandidaten.

Westbrooks monströsen Start haben wir erwähnt, den von Davis auch, wenngleich man mit einer 0-82-Bilanz vermutlich kein MVP wird. Mit den Durants und Stephen Currys dieser Welt ist ohnehin immer zu rechnen, auch wenn der Start der Warriors noch nicht ideal verlief. Aber das sind noch lange nicht alle.

James Harden produzierte über die ersten vier Spiele 32,3 Punkte, 11,8 Assists und 7,3 Rebounds im Schnitt (gut, zwei von vier Spielen waren gegen Dallas...) und nimmt genau wie Westbrook Tiny Archibald ins Visier: Der kleine Point Guard war in den 70er Jahren der erste und einzige Spieler, der die Liga in einer Saison jeweils bei Punkten und Assists anführte.

LeBron James, der mit MVP-Awards ja bekanntlich eine gewisse Erfahrung hat, strebt derweil momentan eher nach Oscar Robertson und Magic Johnson (20,5 PPG, 9,6 RPG, 9,5 APG). Da kann ihn Tyronn Lue so oft schonen wollen, wie er will: Wenn LeBron Bock hat, ist er in jeder Saison ein legitimer MVP-Contender. Damian Lillard und Paul George klopfen an die Tür.

Und dann gibt's natürlich auch noch Leonard mit den Klauenhänden. Wo soll die Entwicklung dieses Roboters eigentlich noch hinführen? Kawhi kam vor fünf Jahren als wurfschwacher Defensivspezialist in einem Trade für George Hill nach San Antonio. Seitdem hat er einen Finals-MVP abgeräumt und wurde zweimal Defensive Player of the Year. Letzte Saison wurde er DPOY und zudem noch Zweiter bei der MVP-Wahl - und wenn die ersten Eindrücke irgendetwas wert sind, ist Kawhi noch einmal deutlich besser geworden.

28,4 Punkte, 4,2 Rebounds, 3,8 Assists, 3 (!) Steals und 50/40/90-Quoten? Das sind absolut MVP-würdige Stats, selbst wenn Kawhi dabei dieselbe Euphorie ausstrahlt wie ein Koala nach der Eukalyptus-Aufnahme. Die #SmallSampleSize bezieht sich auf fast alle Aussagen in diesem Artikel, aber nicht auf diese: Mit dieser Riege an Stars ist die NBA in ziemlich guten Händen.

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