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Melo bestraft Schröder-Totalausfall

Dennis Schröder hatte gegen die Knicks mit massiven Wurfproblemen zu kämpfen
© getty

Die Atlanta Hawks (9-4) haben ihr Auswärtsspiel bei den New York Knicks (6-7) mit 94:104 verloren. Während Carmelo Anthony einen starken Abend erwischte, zeigte Dennis Schröder seine mit Abstand schwächste Saisonleistung.

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Die Hawks hatten die ganze Partie über massive Probleme in der Offense, da Dennis Schröder einfach nicht ins Spiel kam (1 Punkt, 0/8 FG, 3 Assists, 3 Turnover). Zeitweise konnten die starken Dwight Howard (18 Punkte, 18 Rebounds, 2 Blocks), Paul Millsap (19 Punkte) das einigermaßen kompensieren, letzten Endes hatte das Big-Man-Duo aber einfach nicht genug Unterstützung.

Topscorer der Partie war Carmelo Anthony (31 Punkte, 12/22 FG), dazu überzeugten bei den Knicks noch Kristaps Porzingis (19 Punkte, 11 Rebounds), Courtney Lee (14 Punkte) und Derrick Rose (14, dazu 7 Assists). Bei den Hawks kamen Kyle Korver (17), Kent Bazemore und Tim Hardaway (beide 12), der sich im vierten Viertel zu allem Überfluss noch verletzte, ebenfalls auf zweistellige Punktausbeuten.

Die Hawks bleiben trotz der Niederlage vorerst auf dem zweiten Platz der Eastern Conference, während die Knicks durch den Sieg auf den geteilten siebten Platz vorrücken.

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Die Reaktionen:

Carmelo Anthony (Knicks): "Es ist uns heute gut gelungen, endlich mal keinen schlechten Start hinzulegen. Ich selbst konnte dabei besser die Freiräume nutzen, die die anderen geschaffen haben, vor allem Derrick. Defensiv haben wir mehr Selbstbewusstsein gezeigt."

Paul Millsap (Hawks): "Wir spielen gegen eine der schlechtesten Defenses der Liga und legen dann so eine Partie hin."

Kyle Korver (Hawks): "Gewissermaßen ist so ein Mittagsspiel in New York immer eine Falle."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Knicks starten erstmals ohne Noah, der krankheitsbedingt ausfällt. Für den Franzosen übernimmt O'Quinn den Center-Posten neben Rose, Lee, Anthony und Porzingis. Bei den Hawks läuft es alles beim Alten: Schröder, Korver, Bazemore, Millsap und Howard.

1. Viertel: Wie üblich bei so frühen Spielen verlief der Start etwas holprig, auf beiden Seiten durfte man viele Bricks bestaunen. Das galt auch für Schröder, der seine ersten vier Würfe allesamt versemmelte. Besser machten es O'Quinn und Melo, die mit 6 beziehungsweise 10 Punkten dafür sorgten, dass die Knicks den etwas besseren Start ins Spiel erwischten. Howard und der Bench-Mob aber hielten die Hawks in Schlagdistanz. 24:20 Knicks nach 12 Minuten.

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2. Viertel: Melo nahm zunächst auf der Bank Platz, also lief mehr über Porzingis - und das "Einhorn" lieferte eine feine Aktion nach der anderen. Es ging gewissermaßen hin und her zwischen ihm und Millsap, häufig auch im direkten Duell. Abgesehen von diesem Privatduell lieferte das Spiel allerdings weiter kaum Leckerbissen. Zur Pause führten die Knicks mit 46:41.

3. Viertel: Das Spielniveau und -tempo nahmen endlich ein klein wenig zu, wenngleich man weiterhin nicht von einem guten Spiel sprechen konnte. Porzingis musste früh mit seinem vierten Foul raus, doch dann übernahm wieder Melo - und endlich auch Rose. New York legte einen 12:0-Run hin und führte kurz mit 15, vor dem letzten Durchgang stand es 75:66 für die 'Bockers.

4. Viertel: Korver und auch Hardaway versuchten für die Hawks nochmal einiges, aber New York hatte immer wiedere ine Antwort - durch Porzingis, Jennings und später auch wieder Melo. Als Anthony dann gut 2 Minuten vor Schluss zwei Offensiv-Rebounds in Folge holte und nach Foul beide Freiwürfe versenkte, schien der Hawks-Wille endgültig gebrochen. Endstand: 104:94 Knicks.

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Der Star des Spiels: Carmelo Anthony. Ein angenehmer Tag im Büro für einen der besten Scorer des letzten Jahrzehnts: Melo agierte effizient (31 Punkte, 12/22 FG) und hatte nicht selten den Backbreaker parat, wenn die Hawks gerade wieder etwas Morgenluft schnupperten. Ohne irgendetwas zu erzwingen, schmiss er die Offense - genau so will Hornacek es sehen. Auch Porzingis und O'Quinn spielten sehr ordentlich.

Der Flop des Spiels: Dennis Schröder. Im letzten Jahr hatte Schröder im MSG mehrfach gute Erfahrungen gemacht, an diesem Tag zeigte er hingegen die schlechteste Leistung dieser Saison. Seine Stats am Ende sprachen Bände - und da auch Backup Malcolm Delaney wenig gelingen wollte, ließen die Hawks teilweise sogar Bazemore Point Guard spielen. Schröder saß daher auch verständlicherweise das komplette letzte Viertel auf der Bank.

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Das fiel auf:

  • Es war offensiv absolute Magerkost, was die Hawks in der Anfangsphase ablieferten. Gute Würfe sah man eher selten, mit Ausnahme von Millsap traf im ersten Viertel auch niemand einen Dreier. Der beste Punktelieferant für Atlanta war daher zunächst Howard, der sich einen Offensiv-Rebound nach dem anderen schnappte und zu Beginn sogar recht ordentlich Freiwürfe traf (4/6 FT im ersten Viertel). O'Quinn hatte mit Howard alle Hände voll zu tun und stand schon nach knapp 10 Minuten bei 3 Fouls.
  • Dabei war der "Aushilfscenter" O'Quinn bis dahin selbst sehr effektiv gewesen. O'Quinn traf seine Würfe und reboundete sehr gut (7 Rebounds im ersten Viertel, davon 4 offensiv) - man konnte nicht wirklich behaupten, dass man den kranken Noah auf dem Feld vermisst hätte. Schon gar nicht offensiv.
  • A propos Offense: Die lieferten bei den Knicks in der ersten Halbzeit wieder einmal fast ausschließlich Melo und Porzingis. Rose war relativ unsichtbar, von der Bank kam ebenfalls erschreckend wenig. Noch erschreckender war allerdings, dass die Hawks diese simple Herangehensweise kaum ausnutzen konnten, weil sie ebenfalls wenig auf die Kette kriegten. Abgesehen von Offensiv-Rebounds und Millsap-Isolationen lief fast gar nichts. Vor allem deshalb, weil Schröder und Delaney dem Spiel überhaupt keine Linie verschaffen konnten.
  • Nach der Pause schien es kurz, als würde Atlanta endlich richtig aufwachen - stattdessen brach die Offense aber in Windeseile erneut ein. Die sonst so starke Bank lieferte lange wenig, auch wenn es zum Ende hin besser wurde (x Punkte). Bei den Knicks dagegen kamen endlich auch vom Backcourt die ersten Lebenszeichen, weshalb die Gastgeber erstmals so richtig davon ziehen konnten (+15). Davon erholte sich Atlanta nicht mehr - aber mit Quoten von 40 Prozent aus dem Feld und 28,6 Prozent vom Perimeter lässt sich eben auch selten ein Spiel gewinnen.

Der Spielplan im Überblick

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