NBA

Barnes beendet Horror-Serie der Mavs

Von Dirk Funk
Barnes starkes Schlussviertel sicherte den ersehnten Sieg
© getty

Die Dallas Mavericks (3-13) haben sich nach acht Niederlagen in Folge den langersehnten Sieg gegen die New Orleans Pelicans (6-12) erkämpft und mit 91:81 (BOXSCORE) gewonnen. Eine starke Leistung von Anthony Davis reichte nicht aus. Harrison Barnes war in der Crunchtime letztendlich der Matchwinner.

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Vor dem Spiel betonte Dirk Nowitzki noch dessen Wichtigkeit. Nach dem hammerharten Spielplan zuletzt (Spurs, Clippers, Cavs), würde es die größe Chance sein, die längste Niederlagen-Serie der Vereinsgeschichte seit 1995 zu beenden. Nun stand ausgerechnet Nowitzki nicht in der Aufstellung. Die noch immer leicht zwickende Achillessehne zwang ihn auf die Bank.

Seine Kameraden nahmen die motivierenden Worte dennoch auf und zeigten eine kämpferische Leistung. Ganze 18 Mal wechselte die Führung, bevor sich die Mavs dann im letzten Viertel entscheidend absetzten konnten. Anthony Davis glänzte mit 36 Punkten und 13 Rebounds und hatte mit seiner Mannschaft das Momentum nach der ersten Halbzeit eigentlich auf seiner Seite. In den Schlussminuten stürzten sich jedoch gleich mehrere Mavs auf Davis und ließen nur noch zwei weitere Buckets von der Braue zu.

Ein starker Wesley Matthews machte mit seinem sechsten Dreier kurz vor Schluss den Deckel drauf. In diese Position brachte sie allerdings Harrison Barnes, der in den ersten 19 Minuten der zweiten Halbzeit leer ausging, dann jedoch 9 Punkte in den letzten Minuten erzielte.

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Die Reaktionen:

Wesley Matthews (Mavs): "Ich mache mir nie Sorgen, um meinen Wurf. Ich weiß, wie viel Zeit ich da reinstecke. Ich hab genug Selbstvertrauen und ich weiß, dass die Mannschaft mir auch vertraut."

Alvin Gentry (Trainer Pelicans): "Sie haben besser gespielt als wir und verdient gewonnen. Mehr muss man dazu nicht sagen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off:
Dallas konnte immerhin auf vier ihrer Stammspieler zurückgreifen: Deron Williams, Wes Matthews, Harrison Barnes und Andrew Bogut. Nowitzkis Platz in der Startformation übernahm Rookie Dorian Finney-Smith. Für die Pelicans standen Tim Frazier, E'Twaun Moore, Solomon Hill, Davis und Omer Asik in der Starting Five.

1. Viertel: Die Mavs agierten mutig in der Offense. Finney-Smith war nach wenigen Minuten nur 3 Punke von seinem Carrer-High entfernt (8). Ungewohntes Bild: Anthony Davis zweiter Wurfversuch war ein Airball. Nach dem kleinen Missgeschick war er aber nicht in den Griff zu bekommen und legte 13 Punkte im ersten Durchgang auf. 9 von 10 Dallas-Korberfolgen kamen nach Vorlage - deutlich mehr Ballbewegung als gewohnt. Bis auf Davis waren die Pels gegen die starke Mavs-Defense weitgehend wirkungslos, doch ein 11:0-Lauf am Ende des Viertels brachte New Orleans eine 26:20-Führung.

2. Viertel: Ein schneller 9:0-Run von Dallas brachte die Hausherren zurück ins Spiel. Vor allem Barnes zog immer wieder erfolgreich zum Korb. Außerhalb der Zone fiel für Dallas so gut wie nichts. Die Pelicans gingen von draußen im zweiten Abschnitt sogar komplett leer aus, konnten aber immer wieder auf starke Aktionen von Davis und Jrue Holiday bauen. Das zerfahrene Viertel erlebte seinen Höhepunkt, als Bogut und Davis aneinandergerieten. Mit 44:42 für Dallas ging es in die Halbzeitpause.

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3. Viertel: Geschlagene drei Minuten dauerte es, bis der erste Mavs-Wurf fiel - Matthews für drei. Barnes verfehlte alle seiner sieben Würfe und ohne echte Scoring-Option hatte Dallas große Probleme. Justin Anderson sprang mit mutigen Aktionen in die Bresche und war in dieser Phase noch der potenteste Maverick. Auf der anderen Seite glänzten die Pelicans keineswegs, konnten sich aber jeweils zweimal auf Davis, Frazier und Hill verlassen. Bogut traf von der Linie zum 60:60. Ausgeglichen ging es ins Schlussviertel.

4. Viertel: Nervöser Start für die Mavs. Überhastete Würfe sorgten für Punkte-Stillstand. Holiday traf dreimal hintereinander von draußen, Curry und Matthews erkämpften jedoch die Führung zurück. Auch Barnes war zu der Crunchtime wieder wach. 9 wichtige Punkte erzielte er in den letzten fünf Minuten des Spiels. In der Defensive verhinderte Dwight Powell zwischenzeitlich weitere Davis-Punkte. Mit seinem sechsten Dreier des Spiels, setzte Matthews 90 Sekunden vor dem Ende den Dolchstoß zum 88:80. Davis und Co. konnten sich nicht mehr zurückkämpfen und die Mavs brachten den Sieg mit 91:81 nach Hause.

Mavericks vs. Pelicans: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Harrison Barnes. Nach den etlichen Fehlwürfen im dritten Viertel war Barnes auf dem Weg der Flop des Spiels zu werden, drehte dann aber in der Crunchtime sagenhaft auf. Als ob vorher nichts gewesen wäre, trug er seine Mannschaft in der wichtigsten Phase des Spiels zum Sieg. Mit 23 Punkten war er der erfolgreichste Werfer - auch, wenn seine Effizienz zu wünsche übrig ließ (9/24 FG). Ebenfalls stark: Matthews, 21 Punkte (6/8 3P), der immer wieder in Schlüsselmomenten ablieferte.

Der Flop des Spiels: Tim Frazier. Der Pels-Spielmacher war der wirkungsloseste Starter seiner Mannschaft. Davis hätte sich sicher ein wenig Entlastung gewünscht, das konnte Frazier heute nicht bieten. Er kam lediglich auf 8 Zähler (3/9 FG), oben drauf leistete er sich 4 Ballverluste, die nur 3 Vorlagen gegenüberstanden. Bis auf Holiday enttäuschte ebenfalls die komplette Bank der Pelicans.

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Das fiel auf:

  • Die Mavs agierten hauptsächlich in ihrer 2-1-2-Zonenverteidigung. Diese wurde zuletzt von den Top-Mannschaften der Liga auseinandergenommen, gegen die Pelicans lief es jedoch deutlich besser. Die Pelicans weisen, ähnlich wie die Mavericks, kein gutes Spacing auf und gehören zu den schlechteren Dreier-Teams der NBA. So war die Zone durchaus ein probates Mittel und die Taktik ging mit nur fünf zugelassenen Würfen von draußen auf. Die Pelicans erwiderten übrigens mit ihrer eigenen Zone und versuchten ebenfalls, Kapital aus Dallas fehlender Dreier-Qualität zu schlagen.
  • Nachteil der Mavs-Zone: Anthony Davis bekam so ein Missmatch nach dem anderen und hatte es weitesgehend leicht. Davis zog gegen körperlich unterlegene Verteidiger immer wieder zum Korb und ging, wenn er nicht traf, an die Freiwurflinie. Die Mavs nahmen dies aber bewusst im Kauf und versuchten den Rest der Pelicans so gut wie möglich aus dem Spiel zu nehmen. Bogut schien Davis zumindest leichte Probleme zu bereiten. Die physische Spielweise des Australiers ging Davis gehörig auf die Nerven. Powell provozierte nach anfänglichen Problem im vierten Viertel ebenfalls mehrere Davis-Fehler.
  • Erneut verfielen die Mavs nach gutem Start mit viel Ballbewegung in alte Muster. Mit 9 Assists im ersten Viertel waren sie auf Kurs, einen neuen Saison-Bestwert aufzustellen. In den restlichen Vierteln gesellten sich aber lediglich 10 weitere Assists dazu. Vor allem Matthews und Barnes lieferten schlussendlich mit Einzelaktionen, das hätte aber auch durchaus bestraft werden können.
  • Abgesehen von Deron Williams, der einen rabenschwarzen Tag erwischte (5 Turnover in 20 Minuten), sah man deutlich weniger kopflose Turnover bei Dallas. Vor allem gegnerische Transition-Punkte waren bisher in der Saison ein großes Problem. Gegen die Pelicans wurden diese heute minimiert und waren ein wichtier Faktor für den Sieg.

Der Spielplan im Überblick

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