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Dirk als Head Coach? "Auf keinen Fall"

Dirk Nowitzki kann sich eine Rolle als Head Coach nicht vorstellen
© getty

Nach einer durchwachsenen Preseason steht für die Dallas Mavericks der Saisonstart vor der Tür (live auf DAZN). Dirk Nowitzki sprach mit ausgewählten Medienvertretern über Probleme in der Offense, die Neuzugänge Harrison Barnes sowie Andrew Bogut und über Veränderungen in der NBA. Auch die Zukunft des Deutschen war ein Thema - für die zumindest eine Rolle nicht in Frage kommt. Außerdem: Was erwartet er von Paul Zipser und Dennis Schröder?

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Dirk Nowitzki über...

...die Preseason: Das war keine tolle Preseason, das ist klar. Aber wir hatten auch viele neue Gesichter, die wir integrieren mussten, dazu habe ich es anfangs eher ruhig angehen lassen und in drei Spielen gar nicht gespielt. Trotzdem: Die Starting Five kam nicht richtig in Gang, da müssen wir uns weiter verbessern. Ich glaube aber, dass wir Potential haben, wenn wir mehr zusammen spielen. Vor allem müssen wir uns bessere Würfe erarbeiten, in dieser Hinsicht haben wir große Probleme gehabt. In der Verteidigung stehen wir schon besser da, was vor allem an Andrew Bogut und Wesley Matthews liegt.

...die vielen Abschlüsse aus der Mitteldistanz: Ich selber bin natürlich bekannt für meine Vorliebe für den Mitteldistanzwurf. Was die anderen angeht: Da kann man schon schauen, dass durchaus mal was anderes kommt. Wenn wir einen guten Dreier haben, dann werden wir den auch nehmen. Aber wir werden sicherlich nicht anfangen, wilde Dinger abzufeuern. Wir wollen uns gute Würfe erarbeiten. Die Mannschaft ist clever genug, um zu erkennen, wie sie den besten Wurf aus einem Angriff herausholt. Ob das ein Korbleger, Dreier oder Halbdistanzwurf ist, ist erstmal egal. Die Balance muss stimmen und es muss gewährleistet sein, dass wir in der Lage sind, nach einem Wurf schnell zurück zu kommen. Da wir nicht das athletischste Team sind, hilft es uns nicht, das Spiel besonders schnell zu machen.

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...die Gegner zum Saisonauftakt (Pacers und Rockets), die auf den Small-Ball-Zug aufspringen wollen: Die Rockets haben uns in der Preseason schon in der ersten Halbzeit gefühlte 10 Dreier reingedonnert. Dann liegt man schnell mal mit 18 Punkten hinten und das Ding ist gelaufen. Man sieht generell schon, dass viele Teams versuchen, sich etwas von den Warriors abzuschauen und schneller zu spielen. Dann muss es das Ziel für uns sein, nicht so viele freie Dreier zuzulassen. Mittlerweile schießt die ganze Liga unglaublich gut von außen und man muss immer eine Hand am Werfer haben, sonst klingelt's. Das ist für ein eher langsames Team wie uns eine Riesenaufgabe.

...die Rolle des Go-to-Guy nach der Ankunft von Harrison Barnes: Wir haben die Rolle letztes Jahr schon unter uns aufgeteilt. Es gab beispielsweise entscheidende Szenen, in denen wir Plays für Deron Williams gelaufen sind. Wir haben einige Leute, die Schlüsselspieler sein wollen und auch sein werden. Dazu gehört auch Harrison Barnes. Er hat in Golden State ja eher eine Rolle gespielt, in der er Verteidiger war, gereboundet hat und vorne in der Ecke stand für den offenen Wurf. Jetzt wollen wir von ihm, dass er ein Allrounder ist, sich selber den Wurf kreiert. Das braucht natürlich Zeit, aber ich bin optimistisch, dass er das kann und eine gute Saison spielt.

...Neuzugang Andrew Bogut: Er ist ein wahnsinnig erfahrener und abgezockter Center, der schon einiges erlebt hat. Als Verteidiger ist er mit seinem Shotblocking und seiner Cleverness überragend. Er weiß immer, wo er stehen muss und wie er Wege zu machen kann. Vorne ist er auf seiner Position einer der besten Passspieler, die ich je gesehen habe. Darüber hinaus brauchen wir ihn auch als Postup-Spieler, wenn es von außen mal nicht so gut läuft. Mit seinen Hakenwürfen, die er mit links und rechts abschließen kann, ist er auch in dieser Hinsicht immer eine Option, um zu Punkten am Brett zu kommen. Aber natürlich braucht auch er Zeit, da unser System ein ganz anderes ist als das in Golden State.

...die Veränderungen der NBA innerhalb der letzten 19 Jahre: Am Anfang ging es viel mehr ums Eins-gegen-Eins. Es war sehr physisch, es wurde viel gedribbelt, es gab viele Isolationen. Dann kam immer mehr der europäische Stil rein, der Ball wurde mehr bewegt, es wurde alles schneller, die Spieler wurden athletischer und der Distanzwurf hat an Bedeutung gewonnen. Mittlerweile kann fast jeder Dreier werfen, sogar die Center. Das war früher nicht so. Das Spiel hat sich technisch weiter entwickelt, es werden mehr Punkte erzielt. Darüber hinaus wurden die Regeln geändert, unter anderem mit der Einführung der Zonen-Verteidigung. Das führt auch dazu, dass der Ball mehr bewegt wird und der Dreier wichtiger ist. Mir hat das natürlich in die Karten gespielt, dass ich mehr von außen werfen und mehr mit dem Gesicht zum Korb spielen kann.

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