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Zipser mit Licht und Schatten bei OT-Pleite

Paul Zipser blieb gegen die Hornets ohne Punkte
© getty

Die Chicago Bulls (3-3) und die Charlotte Hornets (2-3) lieferten sich stets einen engen Fight, den ausgerechnet Paul Zipser in die Overtime schickte. Dort blieb der Deutsche dann aber offensiv glücklos und musste sich schließlich mit 104:108 geschlagen geben.

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Als Paul Zipser 2,7 Sekunden vor Schluss Kemba Walker beim Layupversuch blockte und Nicolas Batum im Anschluss einen offenen Jumper vergab, war klar, dass das Preseason-Spiel zwischen den Bulls und den Hornets in die Overtime gehen würde, wo Charlotte schließlich die Oberhand behielt.

Zipser selbst blieb am Ende gerade vorne schwach und stand so bei 0 Punkten (0/5 FG). Bester Scorer der Bulls war Jimmy Butler, der 15 Punkte (5/11 FG) auflegte. Doug McDermott steuerte 14 Zähler (5/14 FG) von der Bank bei.

Bei den Hornets punkteten fünf Spieler zweistellig, wobei Marco Belinelli und Frank Kaminsky mit jeweils 14 Zählern hervorstachen. Kemba Walker kam mit 11 Punkten und 8 Assists beinahe auf ein Double-Double.

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Die Reaktionen:

Taj Gibson (Chicago Bulls): "Es ist immer hart, plötzlich ohne einen vorherigen Mitspielern auf dem Feld zu stehen, aber die Trades werden zur Gewohnheit. Das wird nicht leichter, aber man kann den alten Mitspielern nur wünschen, dass sie in eine bessere Situation kommen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Beide Trainer machten ernst und testeten ihre vermeintlich beste Starting Five. Die bestand bei den Bulls aus Rondo, Wade, Butler, Gibson und Lopez. Bei Charlotte setzte Coach Steve Clifford auf Walker, Batum, Kidd-Gilchrist, Williams und Hibbert.

1. Viertel: Während bei den Bulls nur Lopez von Beginn an heiß und motiviert auftrat, waren die Hornets direkt da, bewegten den Ball gut und profitierten dabei von der äußerst nachlässigen Deckung der Bulls. So war das von einem starken Kemba Walker angeführte Charlotte nach knapp zehn Minuten bereits mit 13 Punkten Vorsprung vorne. Gerade aus der Distanz lief es stark für die Hornets, die 66 Prozent ihrer Dreier verwandelten und 32:20 zur ersten Pause führten.

2. Viertel: Die defensive Intensität bewegte sich weiterhin auf typischem Preseason-Niveau, weswegen beide Teams weiterhin zu vielen einfachen Punkten kamen. Die Bulls spielten sich aber langsam in einen kleinen Lauf und kämpften sich vor allem dank des eingewechselten McDermott wieder heran. Eine Minute vor der Halbzeit waren es nur noch drei Punkte Rückstand. Walker versuchte die Führung noch einmal auszubauen, wurde aber gleich mehrfach geblockt, wodurch es mit 55:58 in die Pause ging.

3. Viertel: Beide Teams kamen eiskalt aus der Umkleide, es wollte nur noch wenig fallen. 5:4 stand es nach den ersten fünf Minuten der zweiten Hälfte für Chicago, ehe die Bulls durch den einmal mehr gut aufgelegten Gibson erstmals in Führung gingen. In der Folge lief es auch in der Defensive besser, wo Chicago gleich mehrfach mit spektakulären Blocks glänzte, ehe Chicago erst eine Verletzung von Nikola Mirotic hinnehmen musste, danach wieder etwas einschlief und mit 77:78 ins Schlussviertel gehen musste.

4. Viertel: Gut acht Minuten vor Schluss entschied Hoiberg, seine Starter zu schonen, weswegen Zipser erstmals kam und direkt einen Dreier vergab. Clifford vertraute beim knappen Spielstand dagegen weiterhin auf seine Starter. 20 Sekunden vor Schluss brachte Batum die Hornets an der Freiwurflinie mit drei Punkten in Front, doch Grant glich mit einem Dreier aus. Charlotte erhielt die Chance auf den Sieg, Walker zog zum Korb, wurde aber astrein von Zipser per Block aus dem Weg geräumt. Den Bulls blieben zwei Sekunden, die sie aber nicht nutzten. Overtime.

OT: Clifford setzte direkt auf Spieler, die zuvor gar nicht auf dem Feld gestanden hatten, während bei Chicago die gleiche Fünf weitermachte, die das vierte Viertel auch beendet hatte. Schön anzusehen war die Verlängerung nicht mehr. Die Hornets-Reservisten setzten sich aber ab und Andrew Andrews machte 16 Sekunden vor Schluss mit einem Jumper alles klar. Charlotte gewann am Ende 108:104.

Bulls vs. Hornets: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Roy Hibbert. Die Hornets zeigten eine ordentliche Teamleistung, wobei kaum ein Spieler besonders herausstach, doch Hibbert nahm im Zentrum den Kampf mit dem äußerst motivierten Lopez gut auf, punktete effizient (11 Punkte, 3/5 FG) und stand der Block-Party der Bulls mit 3 eigenen Blocks als One-Man-Show entgegen.

Der Flop des Spiels: Nikola Mirotic. Der Spanier stand nur zehn Minuten auf dem Parkett, die waren dafür aber zum Vergessen. Er nahm vier Würfe aus der Distanz, alle vier verfehlten ihr Ziel. Zu allem Überfluss warf der Forward auch noch zweimal den Ball weg und war seinem Team so keinerlei Hilfe.

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Das fiel auf:

  • Die in diesem Spiel aussagekräftige Starting Five der Bulls legte einen schwachen Start hin. Gerade das viel besprochene Problem im Spacing deutete sich einmal mehr an. In der ersten Hälfte nahmen die Starter gerade einmal vier Versuche aus der Distanz und lediglich Wade traf einen Versuch. Zudem fand dabei lediglich Butler den Weg an die Charity Stripe, dafür verweigerte der Flügelspieler in einigen Situationen aber förmlich den Distanzwurf. Insgesamt stand Chicago am Ende bei nur 7 von 26 verwandelten Dreiern.
  • Generell bestätigten die Big Men der Bulls ihre gute Preseason-Form. Gibson und Lopez harmonierten gut und trugen das Team anfangs auf ihren Schultern, die Guards hatten an beiden Enden Probleme. So war gerade Rondo noch etwas überfordert mit dem agilen Walker, der schon zur Halbzeit am Double-Double kratzte und das Spiel der Hornets umsichtig lenkte.
  • Beide Trainer setzten vergleichsweise lange auf ihre vermeintlich besten Spieler. Es war eine Art Generalprobe, weswegen sich auch für Zipser nur wenig Spielzeit andeutete. Mit seinem spektakulären Block gegen Walker, der zur Overtime führte, verlängerte der Deutsche, der defensiv stark spielte, offensiv aber glücklos blieb, seine Spielzeit aber selbst.
  • Zipser fügte sich mit seinen zwei Blocks in der Schlussphase glänzend in die Block-Party der Bulls ein. Ob Wade (4), Portis (4) Lopez (2) oder Felicio (2) - Chicago machte rund um den Korb die Schotten dicht und kam am Ende auf starke 14 geblockte Würfe.

Der Spielplan im Überblick

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