NBA

Hält Detroit den Cavs Stand?

Von Thorben Rybarczik
Reggie Jackson und die Pistons haben gegen Cleveland nichts zu verlieren
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Toronto Raptors (2) - Indiana Pacers (7)

Bilanz: 3-1(106:99, 90:106, 101:94, 111:98)

Ausgangslage

Die Raptors schreiten auf ihrem Weg in die Elite Stück für Stück voran und haben zum dritten Mal in Folge den Franchise-Rekord der besten Saisonbilanz gebrochen. Das Team ist die Definition von "Konstanz": Nur zwei Mal in dieser Saison hat es drei Spiele in Folge verloren, ansonsten gab es auf kleinere Rückschläge immer die richtige Antwort.

Kyle Lowry, DeMar DeRozan und Co. entfalten ihre Stärken im Setplay. In diesem haben sie die Ruhe weg, warten geduldig auf die beste Option, die oft das Pick'n'Roll ist. Nur zwei Teams schließen öfter aus einem solchen ab und ausschließlich die Ballhandler der Warriors generieren mehr Punkte pro Play als die Raptors (0,9). Dazu passt, dass Lowry und Co. extrem vorsichtig mit dem Ball umgehen und notfalls lieber ein neues Play einleiten, anstatt ein Risiko zu wagen. Die Folge: Platz 29 bei der Spielgeschwindigkeit, wormit viele auf Fastbreak und Tempo ausgelegte Gegner nicht zurechtkommen.

Apropos Tempo: Bei den Pacers lautete die Devise vor der Saison, genau dieses nach oben zu schrauben. Für die Umsetzung wurden mit Roy Hibbert und David West zwei Big Men der alten Schule verscherbelt, während mit Monta Ellis ein Guard von der schnelleren Sorte an Board kam. Da solch eine System-Umstellung aber nicht von heute auf morgen funktioniert, glich die Saison der Pacers einer Achterbahnfahrt.

Rechtzeitig zum Schlussspurt hat das Team von Frank Vogel aber zur Konstanz gefunden und sich dank eines 6-1-Laufs einen Postseason-Platz gesichert. Dabei kam ihnen auch zu Gute, dass endlich alle Spieler dauerhaft fit waren.

Players to watch

Kyle Lowry. Er ist endgültig in die Zunft der Point-Guard-Elite eingezogen (21,2 Punkte, 4,7 Assists) - allerdings wurde ihm ähnliches schon vor einem Jahr nachgesagt. Dann kamen die Playoffs und ein schmerzhafter Sweep gegen die Wizards, bei dem Lowry so gut wie nichts gelang. Wenn es darum geht, die hohen Erwartungen nach der starken regulären Saison zu bestätigen, lastet auf ihm am meisten Druck. Schüttelt er ihn diesmal ab und hält sein Niveau, ist alles möglich.

Paul George. Da George Hill und Ellis nicht gerade zu den Defensiv-Spezialisten zählen, wird PG-13 im Backcourt gegen DeRozan aushelfen müssen. Allerdings war in dieser Saison häufiger zu beobachten, dass Georges Offensive leidet, wenn er am anderen Ende des Courts gefordert wird. Eine Krux für Coach Vogel: Er kann es sich nicht leisten, Lowry und DeRozan dauerhaft leichtes Spiel zu ermöglichen, doch er braucht George in der Offensive als Closer. Denn: Kein Playoff-Team verlor nach eigener Führung im vierten Viertel mehr Spiele als Indiana (20), was auch daran lag, dass George in der Crunchtime oft ausgelaugt war.

Prognose

Auch wenn sich die Pacers pünktlich eingegroovt und ihr bestes Lineup gefunden haben, fehlt es an defensiven Mitteln, um die unglaublich konstante Raptors-Offensive zu stoppen. Sollte Paul George vorne wie hinten über sich hinauswachsen, ist Indiana zwar immer ein unangenehmer Gegner, aber durch eine ganze Serie kann der Superstar sein Team nicht tragen. Raptors in 6.