NBA

Horford führt die Hawks zum Sieg

Von Jan Dafeld
Al Horford (r.) entschied das direkte Duell mit Pau Gasol für sich
© getty

Dank eines überragend aufgelegten Al Horford haben die Atlanta Hawks (23-15) ihr Heimspiel gegen die Chicago Bulls (22-13) mit 120:105 (BOXSCORE) für sich entschieden. Die Hawks rücken damit auf ein halbes Spiel an ihren Konkurrenten im Osten heran. Bei den Gästen enttäuscht besonders der Point Guard.

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Derrick Rose traf gerade mal 5 seiner 15 Würfe aus dem Feld für 17 Punkte und leistete sich 6 Turnover. Auch defensiv unterliefen dem 27-Jährigen zahlreiche Fehler. Mit 27 Punkten (8/17 FG) avancierte Jimmy Butler zum Topscorer der Bulls, der sich obendrein noch 8 Rebounds schnappte. Nikola Mirotic beendete das Spiel mit 24 Punkten und 10 Rebounds.

Der herausragende Akteur war jedoch Horford. Der 29-Jährige kam auf 33 Punkte (15/21 FG), 10 Rebounds, 6 Assists und 4 Blocks und verzeichnete somit das beste Scoring-Game eines Hawks seit fast zwei Jahren. Auch Frontcourt-Kollege Paul Millsap (18 Punkte, 8 Rebounds) wusste zu überzeugen. Dennis Schröder zeigte mit 13 Punkten (5/11 FG), 8 Assists und 5 Rebounds eine ansprechende Leistung. Mike Scott erzielte von der Bank 14 Punkte (6/7 FG) in 16 Minuten.

Die Hawks überzeugten mal wieder mit tollem Ball Movement und verzeichneten so mehr als doppelt so viele Assists wie die Bulls (33:16). Auch in der Defensive überzeugte Atlanta als Team. Die Gastgeber verzeichneten 13 Blocks, 13 Steals und hielten Chicago bei einer Feldwurfquote von 43 Prozent.

Reaktionen:

Al Horford (Atlanta Hawks): "Bewegung des Balls, Hustle in der Defense, konstant spielen - ich denke, dass wir da noch Verbesserungsbedarf haben. Wenn wir es schaffen, in der Defensive konstanter zu agieren, werden wir ein komplett anderes Team sein."

Fred Hoiberg (Chicago Bulls): "Woran auch immer es liegt, aber aktuell spielen wir im dritten Viertel mit mehr Energie als im ersten Viertel. Das muss sich ändern. Wir lassen permanent 30 Punkte im ersten Viertel zu. Wir müssen einen Weg finden, um das zu stoppen."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Keine großen Überraschungen in den Starting Lineups der beiden Teams. Die Hawks, bei denen Thabo Sefolosha mit einer Armverletzung fehlt, beginnen mit Jeff Teague, Kyle Korver, Kent Bazemore, Paul Millsap und Al Horford. Die Bulls wollen mit Derrick Rose, Jmmy Butler, Nikola Mirotic, Taj Gibson und Pau Gasol dagegen halten.

3.: Die Hawks erwischen den besseren Start ins Spiel. Das Ball Movement der Gastgeber ist eine Augenweide, während Chicago mit drei empty Trips ins Spiel startet. Nun aber ein Schockmoment für Atlanta: Teague knickt in der Offensive um und humpelt ohne Umwege in Richtung Locker Room. Die Bulls nutzen die Verwirrung und Mirotic verkürzt per Dreier. 9:5 Atlanta.

7.: Auch mit Schröder statt Teague läuft die Hawks-Offense wie geschmiert. Al Horford hat bereits 8 Punkte und 2 Assists auf dem Konto. Fred Hoiberg hat offensichtlich genug gesehen und nimmt die Auszeit. 20:10 Hawks.

14.: Die Bulls finden kein Mittel gegen bisher wirklich fantastisch auflegte Hawks. Defensiv forciert Atlanta mit enormem Druck immer wieder Turnover und erarbeitet sich am anderen Ende des Feldes offenen Wurf um offenen Wurf. Mit einem Dreier und einem Layup erhöht Mike Scott auf 37:21.

Atlanta Hawks vs. Chicago Bulls: Hier geht's zum BOXSCORE

22.: Atlanta hält den Vorsprung konstant. Einen kleinen Run der Bulls antworten die Hawks mit einem Three-Point-Play von Millsap und einem Fastbreak-Dreier von Korver. Jimmy Butler, der obendrein noch mit Foulproblemen zu kämpfen hat, ist offensiv bislang kaum ein Faktor. 62:47 Hawks.

26.: Die Bulls kommen merklich verändert aus der Pause. Vor allem Nikola Mirotic ist richtig heiß. Nach einem Bankshot des Spaniers verkürzt Gasol aus dem Lowpost zum 66:60, Budenholzer nimmt die Auszeit.

32.: We got a ball game! Bazemore sitzt mit vier Fouls draußen - und Butler weiß dies zu nutzen. Die Bulls legen einen 10:0-Run hin - haben jetzt aber ebenfalls mit Foulproblemen zu kämpfen. Butler sammelt sein viertes Foul, er bleibt jedoch auf dem Feld. 75:72 Hawks.

39.: Nachdem der Hawks-Motor im dritten Viertel etwas ins Stottern geraten war, rollt Atlanta nun wieder. Vor allem Scott und Horford sind kaum zu halten und tragen die Gastgeber zu ihrem nächsten Run. Ohne Butler fehlen den Bulls die Antworten. Hoiberg nimmt die Auszeit, 100:85.

48.: Die Bulls können keinen Run mehr starten. Drei Minuten vor dem Ende schickt Budenholzer seine Second Unit aufs Feld, die Hawks gewinnen mit 120:105.

Der Star des Spiels: Al Horford. Der Big Man der Hawks war absolut omnipräsent. Anfangs scorte er noch selbst, in der Mitte des Spiels nahm er sich dann etwas zurück und glänzte mehr als Playmaker, nur um in der Schlussphase wieder als Scorer aufzudrehen. Zudem trieb er Rose, Butler und Mirotic mit seiner Präsenz unter dem Korb regelrecht zur Verzweiflung. Am Ende stand der Dominikaner bei 33 Punkten (13/19 FG), 10 Rebounds, 6 Assists und 4 Blocks.

Der Flop des Spiels: Derrick Rose schadete seinem Team heute mehr, als dass er diesem helfen konnte. Offensiv agierte der Point Guard häufig zu überhastet und schloss entweder wild am Korb ab oder warf den Ball weg. Am anderen Ende des Spielfelds präsentierte sich der ehemalige MVP aber noch schlechter. Immer wieder verlor Rose seinen Mann aus den Augen und erlaubte den Guards der Hawks zahlreiche offene Würfe und Layups. Seine Statline am Ende des Abends: 17 Punkte (5/15 FG), 4 Assists und 6 Turnover.

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Das fiel auf:

  • Rose schien beim Scouting Report nicht zu einhundert Prozent aufmerksam gewesen zu sein. Der Point Guard der Bulls bewegte sich immer unter Screens hindurch und ermöglichte seinen Gegenspielern somit viel zu einfache Dreier. Sowohl Schröder als auch Teague bestraften dies früh.
  • Die ultra-aggressive Defense der Hawks stellte für die Bulls zu Beginn des Spiels ein geradezu unlösbares Problem dar. Nach rund einer Viertelstunde hatte Atlanta bereits 7 Steals und 4 Blocks auf dem Konto.
  • Ohne den verletzten Sefolosha waren die Hawks aufgrund von Foulproblemen von Bazemore zu Experimenten gewzungen. Anstatt Hardaway Jr. mehr Minuten auf der Drei zu geben, entschied sich Budenholzer für ein großes Lineup. Splitter, Horford und Millsap standen viele Minuten zusammen auf dem Parkett.
  • Die Hawks stellten mal wieder eindrucksvoll unter Beweis, was ihre große Stärke ist: Ball Movement. Der Ball wurde schnell durch die eigenen Reihen bewegt und auch die Big Men waren immer wieder als Playmaker involviert. Rund zwei Drittel aller Field Goals Atlantas ging ein Assist voraus.

Der Spielplan im Überblick