NBA

Spätes Mavs-Comeback zu wenig

Von Thorben Rybarczik
Zaza Pachulia und die Mavericks unterlagen den Toronto Raptors
© getty

Die Dallas Mavericks (15-13) haben knapp mit 99:103 bei den Toronto Raptors (18-12) verloren (BOXSCORE). Nach einem schwachen Start rannten die Texaner 48 Minuten lang einem Rückstand hinterher, doch in einer verrückten Schlussphase stellte die zweite Garde den Spielverlauf beinahe auf den Kopf. Nowitzki spielte stark, wurde am Ende aber geschont.

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Der Deutsche erzielte 20 Punkte (8/17 FG, 4/9 3FG) und 7 Rebounds, womit ihm noch 10 Zähler fehlen, um auf der ewigen Punkte-Liste der Association am sechstplatzierten Shaquille O'Neal vorbeizuziehen.

Er konnte aber auch nichts daran ändern, dass sein Team schlecht aus den Startlöchern kam und schnell einem zweistelligen Rückstand hinterherlief. Zwar bewiesen die Texaner viel Moral und kämpften sich dank mehrerer Runs immer wieder heran, doch am Ende fehlte ihnen die Zeit.

Denn in den Schlussminuten brach Toronto plötzlich ein, was die bärenstarke Second Unit der Mavs nutzte, um noch einmal auf zwei Zähler heranzukommen. Doch der gut aufgelegte Terrence Ross (16 Punkte) behielt im entscheidenden Moment die Nerven von der Freiwurflinie.

Ihren Topscorer fanden die ersatzgeschwächten Kanadier, die unter anderem auf DeMarre Carroll, James Johnson und Jonas Valanciunas verzichten mussten, in DeMar DeRozan (28 Punkte). Auch Point Guard Kyle Lowry trug seinen Teil zum Erfolg bei (17 Punkte, 10 Rebounds, 7 Assists).

Für die Mavs überzeugte neben Nowitzki auch Wesley Matthews (15 Punkte, 3/5 3FG), während Deron Williams im dritten Viertel mit einer Oberschenkelverletzung das Parkett verlassen musste. Eine genaue Diagnose steht noch aus.

Die Reaktionen:

Rick Carlisle (Head Coach Mavericks): "Sie haben uns zu Beginn den Hintern versohlt. Dabei wussten wir, dass sie hart und aggressiv starten würden, wir haben vor dem Spiel genau darüber geredet. Trotzdem konnten wir nicht gut damit umgehen, was schade ist."
...über das Fast-Comeback der Second Unit: "Die Jungs in den letzten sechs Minuten waren unglaublich kampfeslustig. Sie haben extrem hart gespielt und uns dieses Spiel fast gerettet. Ich hoffe, dass sich die anderen Spieler im Kader daran ein Beispiel nehmen werden.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Dallas beginnt mit dem bewährten Three-Guard-Lineup: Deron Williams, Raymond Felton, Wesley Matthews, Dirk Nowitzki und Zaza Pachulia. Auf der anderen Seite vertraut Head Coach Dwane Casey auf diese fünf Jungs: Kyle Lowry, DeMar DeRozan, Terrence Ross, Luis Scola und Bismack Biyombo.

3.: Schwacher Start von Dallas! Die Offense stottert, freie Würfe sind Mangelware. Dafür kommen die Raptors umso besser aus den Startlöchern und versenken 4 ihrer ersten 5 Feldwürfe. 12:2.

8.: Dallas kommt mit einem 8:0-Run auch in diesem Spiel an, doch die Gastgeber schrauben im Gegenzug das Tempo nach oben und kommen zu einfachen Punkten. Defensiv sind die Mavs immer noch schläfrig, 21:10.

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15.: Der nächste Versuch von Dallas, ins Spiel zu kommen: Dirk wird gegen Patterson isoliert und versenkt einen Jumper aus der Halbdistanz. 9:0-Lauf, nur noch 32:23.

21.: DeMar DeRozan nutzt gegen D-Will seinen Größenvorteil aus und trifft aus der Halbdistanz zum 43:32. Schon die Punkte 11 und 12 für den Flügel. Er sollte hier aus Mavs-Sicht besser nicht heiß laufen...

23.: Dallas verteilt Weihnachtsgeschenke. Erst erzielt DeRozan seine nächsten Punkte, dann klaut Corey Joseph den anschließenden Inbound-Pass und bedient Scola für den nächsten einfachen Abschluss. 47:32 kurz vor der Halbzeit.

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28.: Dirk ist endgültig da. Erst trifft er einen freien Dreier vom Key, danach curlt er um einen Screen und trifft seinen Jumper im Zurückfallen. Scola lässt sich das nicht bieten und versenkt am anderen Ende des Parketts einen Dreier aus der Ecke - Dallas gelingt es einfach nicht, entscheidend heranzukommen. 61:48.

32.: Schlechte Nachrichten für D-Will: Er fasst sich an seinen Oberschenkel und schleppt sich humpelnd zur Bank. Dirk läutet derweil mit seinem nächsten Dreier einen 10:0-Run ein - nur noch 5 Zähler Rückstand.

36.: Corey Joseph setzt mit einem beeindruckenden Coast-to-Coast-Run den Schlusspunkt des dritten Viertels. Das hätte man auch besser verteidigen können -so steht's 72:67.

41.: Und schon ist der Rückstand wieder zweistellig! Dallas erreicht extrem früh das Foullimit und schickt Joseph an die Linie. Dieser holt sich dort seinen Rhythmus ab und streut anschließend zwei Dreier in Folge ein. 86:74 - Können sich die Texaner ein weiteres Mal berappeln?

48.: Ja! Völliger Irrsinn in der Schlussphase. Charlie V legt innerhalb kürzester Zeit sieben Punkte auf, auch J.J. Barea trifft von draußen zum 99:97. DeRozan hat 15 Sekunden vor Schluss per Layup die Antwort, Dallas wiederum kontert mit einem Alley-Oop auf Evans, der auch noch das Foul zieht. Doch er vergibt an der Linie, sodass Ross - ebenfalls von der Charity Stripe - für die Entscheidung sorgt.

Raptors vs, Mavericks: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: DeMar DeRozan. Der Guard stellte immer wieder seine Vielseitigkeit unter Beweis und war im Eins-gegen-Eins kaum zu stoppen. Er punktete am Brett, aus der Halbdistanz und traf darüber hinaus 2 seiner 3 Dreier - was die Mavs auch taten, er hatte die Antwort. Ebenfalls stark: Bismack Biyombo mit 20 Rebounds, 7 davon offensiv.

Der Flop des Spiels: Zaza Pachulia. Kein guter Tag des Georgiers, der mit der Athletik Biyombos einfach nicht zurechtkam. Die Mavs veloren das Rebound-Duell mit 34:53 - woran Pachulia (3 Boards) nicht ganz unschuldig war.

Das fiel auf:

  • Die Mavs merkten früh, dass sie defensiv mit den deutlich athletischeren Raptors Probleme haben würden. Deshalb streuten sie immer wieder eine 2-3-Zonenverteidigung ein, die sich jedoch enorm anfällig für Fastbreaks präsentierte - was auch die Raptors merkten und das Tempo entsprechend anzogen.

  • Coach Carlisle will ja eigentlich eine zu große Abhängigkeit der Offensive von Nowitzki verhindern, doch bis zur Mitte des zweiten Viertels lief sehr viel über den Deutschen. 5 Minuten vor der Halbzeit hatte er nicht nur die meiste Spielzeit der Mavs auf dem Konto, sondern auch die meisten Abschlüsse (3/9 FG) des Spiels genommen.

  • Man könnte meinen, es hätte sich mittlerweile herumgesprochen, dass dieser Dirk Nowitzki ganz gut Dreier werfen kann. Für Toronto gilt das anscheinend nicht. Die Defense der Raptors sank gegen das Pick-and-Pop mit Nowitzki immer wieder munter ab und ignorierte den Dirkster an der Dreierlinie mehrfach. Dessen 4 Treffer von Downtown waren allesamt völlig unbedrängt.
  • Wohlwissend, dass für die Mavs am nächsten Tag ein weiteres Auswärtsspiel in Brooklyn ansteht, schonte Rick Carlisle seine komplette erste Fünf plus Parsons in der Crunchtime, obwohl das Spiel durchaus noch in Reichweite war.

Der Spielplan im Überblick