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20 Punkte! Dirk führt Mavs zum Sieg

Dirk Nowitzki hatte mit den kleineren Verteidigern der Grizzlies seinen Spaß
© getty

Die Dallas Mavericks (15-12) haben gegen ihre "ärgsten Verfolger" in der Western Conference, die Memphis Grizzlies (14-14), einen letztlich ungefährdeten 97:88-Sieg eingefahren. Dirk Nowitzki zeigte eine starke Leistung und war Topscorer einer geschlossenen Mavs-Mannschaft.

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Die Mavericks legten in den ersten Minuten zwar einen absoluten Katastrophenstart hin, stabilisierten sich dann jedoch vor allem dank ihrer Bankspieler Chandler Parsons und JaVale McGee und übernahmen bereits im zweiten Viertel die Kontrolle über das Spiel. In der Folge blickten sie nicht mehr zurück und gaben die teilweise zweistellige Führung in der zweiten Hälfte nicht ein einziges Mal ab.

Topscorer der Mavs, die eine starke Teamleistung hinlegten, war einmal mehr Dirk Nowitzki mit 20 Zählern (7/13 FG, 2/3 3FG), dazu sicherte er sich noch 5 Rebounds und zeigte sogar einen seiner sehr seltenen Dunks. Zaza Pachulia gefiel vor allem bei den Rebounds (10 Punkte, 18 Rebounds, 6 davon offensiv), Deron Williams kam auf 14 Zähler. Die Bank der Mavs zeichnete zudem für insgesamt 43 Punkte verantwortlich.

Bei den Grizzlies überzeugten die beiden Stars Mike Conley (20 Punkte) und Marc Gasol (16, dazu 8 Rebounds), vom Rest des Teams kam jedoch viel zu wenig Unterstützung. Durch den Sieg bleiben die Mavs auf Platz 5 im Westen und konnten den Abstand auf Memphis (Platz 6) im direkten Vergleich ausbauen.

Die Reaktionen:

Dirk Nowitzki (Mavs) über JaVale McGee: "Er war fantastisch. Schaut euch mal alle guten Teams an: Sie haben alle Athletik auf den großen Positionen. Er war heute auf jeden Fall ein Game-Changer für uns."

Rick Carlisle (Coach Mavs) über Chandler Parsons' Weg zurück zur Topform: "Jeder will das gute Steak essen, aber niemand will sehen, wie du die Kühe schlachtest. Über die letzten fünf oder sechs Monate musste Parsons das tun - das ist die Art von Arbeit, die er investieren musste."

Marc Gasol (Grizzlies): "Ein Viertel lang spielen wir richtig gute Defense und Offense und dann hören wir plötzlich damit auf. Wenn wir einmal geschlagen werden, brauchen wir sehr lange, um wieder aufzustehen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Mavs beginnen erneut wie folgt: Williams und Felton im Backcourt, dazu Matthews, Nowitzki und Pachulia. Die Grizzlies verzichten wie zuletzt auf Randolph und Allen in der Starting Five und starten mit Conley, Lee, Barnes, Green und Gasol.

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5.: Ganz schwacher Start für Dallas. Nowitzki nimmt die ersten drei Würfe, verfehlt aber alle, danach schießen auch Felton und Pachulia Fahrkarten. Nach Offensiv-Rebound erzielt Zaza endlich die ersten Punkte, Carlisle hat wenig später dennoch genug und nimmt die Auszeit. 12:2 Memphis.

8.: Die Mavs wirken weiter unheimlich verkrampft und verfehlen offenste Würfe. Vielleicht bringt Parsons die Wende: Der Forward versenkt nach seiner Einwechslung den ersten Jumper, erst Dallas' drittes Field Goal der Partie! Conley zieht Freiwürfe und erhöht auf 18:9 für die Grizzlies.

12.: Parsons legt tatsächlich einen guten Start hin, so langsam sieht das Geschehen mehr aus wie ein Basketball-Spiel. Stops sind aber immer noch Mangelware. McGee schenkt Memphis per Goaltending Punkte, drückt dann aber selbst den Lob von Felton rein. Barea legt per Floater nach - Memphis führt nur noch mit 26:25. Kaum zu glauben nach diesem Viertel.

18.: Das Spiel wird deutlich unterhaltsamer. McGee drückt seinen zweiten Alley-Oop rein, dann dreht Gasol eine Pirouette um Dirk - was für ein Move! Barea, Felton und D-Will legen jeweils Dreier nach - auf einmal führen die Mavs! 38:35.

24.: Es läuft mittlerweile völlig anders bei den Mavs: Soeben beendet Nowitzki einen Zwei-Mann-Fastbreak per Dunk! Memphis verliert langsam ein bisschen den Faden, marschiert aber weiterhin ständig an die Freiwurflinie. Chalmers meldet sich mit einem Layup zum Dienst, bei 0,2 Sekunden auf der Uhr ist Barnes dann so gnädig, D-Will an der Mittellinie (!) zu foulen - was für eine dumme Aktion! Williams trifft seine Freiwürfe, 55:49 für Dallas.

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29.: Pachulia gefällt weiter mit seinem Hustle. Vorne holt er bereits seinen fünften Offensiv-Rebound, dann hängt er Gasol ein Offensiv-Foul an. Die Mavs schenken jedoch selbst den Ball her, Barnes bekommt den Breakaway-Dunk. 59:53 Dallas.

32.: Das sieht man nicht oft: Fastbreak-Punkte für Dallas! Charlie V (!) ist der Meute voraus und setzt sich am Korb gegen Gasol durch - das verwirrt offensichtlich auch Joerger, der die Auszeit nimmt. 70:58 Dallas.

36.: McGee spielt heute wirklich eine ordentliche Partie, nun drückt er den Tip-Dunk rein. Chalmers holt sich einen vergleichsweise billigen Pfiff gegen Felton und verkürzt an der Freiwurflinie auf 66:75 aus Grizzlies-Sicht.

42.: Barnes trifft noch einen Dreier, aber derzeit wirken die Grizzlies nicht so, als würden sie noch an den Sieg glauben. Auch dank Charlie V: Der Forward trifft den Dreier zum 91:75 - hier brennt wohl nichts mehr an!

48.: Es gibt kein Aufbäumen mehr von Memphis, die Garbage Time dauert heute dementsprechend etwas länger. Am Ende siegt Dallas mit 97:88.

Mavericks vs. Grizzlies: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Chandler Parsons. Der Forward kann immer noch nicht unlimitiert Minuten abreißen, aber ziemlich genau solche Spiele erhoffen sich die Mavs von ihm: Nach seiner Hereinnahme traf Parsons seine ersten Würfe allesamt, er brachte aber auch eine Bewegung ins Spiel, die zuvor einfach nicht zu sehen war. Seine Stats waren am Ende gut, wenn auch nicht unbedingt herausragend (16 Punkte, 7 Rebounds, 7 Assists) - doch Parsons war in diesem Spiel der Dosenöffner. Ebenfalls stark: Nowitzki, Pachulia und McGee.

Der Flop des Spiels: Jeff Green. Man kennt das ja von Green: Mal sieht er aus wie ein Superstar, mal sieht man ihn überhaupt nicht. So auch in dieser Partie: Green traf in 34:37 Minuten keinen seiner 7 Feldwürfe (2 Punkte) und konnte auch sonst nichts beitragen. Defensiv bei jedem Switch gegen Nowitzki mit den erwartet großen Problemen.

Das fiel auf:

  • Dallas versuchte zu Beginn der Partie, das neue Small Lineup der Grizzlies direkt auszunutzen, und schickte Nowitzki bei den ersten Ballbesitzen jeweils in den Post-Up gegen Green oder Barnes. Dirk bekam dadurch auch gute Würfe - er traf sie nur nicht. Anfang des zweiten Viertels ging Carlisle direkt wieder zweimal über Nowitzki, sein fünfter Wurf des Spiels fiel dann auch endlich tatsächlich durch die Reuse - und dann hatte Dirk seinen Groove.

  • Die Mavs legten offensiv einen absoluten Katastrophenstart hin - als Carlisle nach fünf Minuten Spielzeit die erste Auszeit nahm, hatte Dallas erst 2 Punkte auf dem Konto! Nur Pachulia, der in den ersten sechs Minuten bereits 4 Offensiv-Rebounds anhäufte, kamen die Mavs in dieser Zeit überhaupt an Punkte. Auch Zaza war aber nicht gerade treffsicher: Den Großteil seiner Boards holte er nach eigenen Fehlwürfen...
  • Erst durch die Hereinnahme der Bankspieler lockerte sich der Knoten. Parsons wurde schon erwähnt, aber auch Villanueva, Barea, Powell und allen voran McGee waren enorm wertvoll - McGee zeigte seine bisher wohl beste Leistung im Mavs-Dress (10 Punkte, 5 Rebounds, 3 Blocks). Das Bank-Duell ging mit 43:31 an Dallas, einer der prägenden Aspekte dieser Partie.
  • Die Grizzlies profitierten zumindest teilweise von ihrer Lineup-Umstellung. Perimeter-Shooting bleibt weiterhin eine Baustelle (6/17 3FG), durch ihre zusätzliche Geschwindigkeit kamen sie aber immer wieder in die Zone und erarbeiteten sich Freiwürfe - zur Halbzeit waren es bereits 20! Zudem waren sie in der Lage, defensiv Druck zu machen und für eine ungewöhnlich hohe Turnover-Anfälligkeit der Mavs (19) zu sorgen.
  • Gleichzeitig zeigte sich aber auch, dass Memphis die Umstellung noch nicht komplett verinnerlicht hat - und dass die Gerüchte der letzten Wochen nicht ganz spurlos an den Grizzlies vorbei gegangen sind. Als Dallas offensiv langsam in die Spur fand, wirkten die Grizzlies schnell verunsichert und wussten nicht so recht, wie sie reagieren sollten. Die alte Identität - das Grit'n'Grind - war zumindest nicht mehr zu sehen, vor allem defensiv. Dallas traf zwar "nur" 43,6 Prozent aus dem Feld, an der Offenheit der Würfe lag dies aber nicht: Wenn Dallas seine Offense sauber spielte, bekamen sie in jedem einzelnen Angriff einen guten Wurf. Nur wurden die offenen Jumper eben nicht so regelmäßig getroffen wie sonst.

Der Spielplan im Überblick

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