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Schröders Hawks ärgern Nowitzki

Von Thorben Rybarczik
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© getty

Die Dallas Mavericks (13-10) haben ihr Heimspiel gegen die Atlanta Hawks (14-9) knapp mit 95:98 verloren BOXSCORE . Damit ging das Duell der beiden Deutschen an Dennis Schröder, der einen effizienteren Auftritt als Dirk Nowitzki hinlegte.

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Schröder durfte zwar nur 18 Minuten ran, holte aus dieser Spielzeit aber viel raus. Er traf 5 seiner 8 Feldwürfe für 11 Punkte und gab einen Assist. Allerdings leistete sich der 22-Jähgrige auch 4 Ballverluste.

Dirk Nowitzki dagegen hatte mit der Last zu kämpfen, die ihm offensiv aufgebürdet wurde. Seine 20 Würfe waren die meisten des Spiels, allerdings fanden nur 6 davon ihren Weg durch die Reuse. Am Ende hatte er 13 Punkte und 8 Rebounds auf dem Konto.

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Dass das Spiel bis zum Ende eng war, lag vor allem an der hervorragenden Rebound-Arbeit von Center Zaza Pachulia (11 Punkte, 17 Rebounds), der allein 10 Boards am offensiven Brett abgriff und die miese Dreierquote der Mavs (22,6 Prozent) halbwegs reparierte. Dadurch hatte Dallas am Ende 19 Feldwürfe mehr auf dem Konto als die Gäste, die dafür deutlich effizienter trafen.

Besonders Paul Millsap (20 Punkte, 11 Rebounds) erwischte einen starken Tag und erhielt Unterstützung von Jeff Teague (14 Punkte, 6 Assists) sowie Al Horford (14 Punkte, 8 Rebounds).Bei den Mavs kam Deron Williams auf 18 Zähler, 7 Rebounds und 6 Assists, Dwight Powell (14 Punkte, 6 Rebounds) sorgte wie gewohnt für Energie von der Bank.

Die Reaktionen:

Mike Budenholzer (Head Coach Hawks): "Wir haben es geschafft, dass sie nie ihren Rhythmus gefunden haben. Wir haben alle ihre Würfe erschwert, sodass sie sich nicht wohlgefühlt haben - Kompliment an mein Team".

Wesley Matthews (Mavericks): "Es war einfach eine dieser Nächte, in denen nichts rein fällt. Ich glaube nicht mal, dass es an ihrer Defense lag".

Zaza Pachulia (Mavericks): "In der ersten Halbzeit haben sie Steals, Putbacks und ähnliches ohne Ende gesammelt. Wir haben ihnen das Leben zu einfach gemacht und phasenweise ohne Energie gespielt".

Dirk Nowitzki (Mavericks): "Diese Niederlage tut weh. Wir haben hier die letzte Woche gut gekämpft. Wir mussten viel reisen, vielleicht hat uns das jetzt ein bisschen eingeholt. Aber hey, wir haben gekämpft. Wir haben in Halbzeit eins nicht gut gespielt, aber wir sind dran geblieben, und genauso in der zweiten Halbzeit.

Deron Williams: "Sie haben es uns definitiv schwer gemacht. Die erste Halbzeit war nicht gut, vor allem in der Verteidigung. Da hätten wir besser sein können."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tipp-Off: Rick Carlisle schickt wieder sein Three-Guard-Lineup aufs Parkett: Deron Williams, Raymond Felton, Wesley Mathews, Dirk Nowitzki und Zaza Pachulia. Sie bekommen es zunächst mit Jeff Teague, Thabo Sefolosha, Kyle Korver, Paul Millsap sowie Al Horford zu tun.

Die Variante mit Dennis Schröder neben Teague scheint ja bei Head Coach Mike Budenholzer vorerst keine Option mehr zu sein.

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3.: Das hat etwas gedauert! Die Texaner vergeben ihre ersten fünf Wurfversuche, ehe D-Will einen Dreier aus der Ecke trifft. Dirk lässt sich davon inspirieren und streut ebenfalls einen Treffer von Downtown ein - die Hawks lassen sich aber auch nicht lumpen. 10:8 für die Gäste.

9.: Gute Bewegung von Matthews, der seinen Dreier minimal verzögert und so den Kontakt zu Korver aufnimmt. Die Refs gehen darauf ein: drei Freiwürfe, drei Treffer. Auf der anderen Seite trifft Schröder mit seiner ersten Aktion aus der Halbdistanz. 19:18 für Dallas.

12.: Was einmal geht, geht auch dreimal! Schröder bleibt aktiv und trifft zwei weitere Jumper aus dem Dribbling. Das sieht mehr als flüssig aus.

18.: Zaza Pa-floa-tia! Der Center zeigt ungeahnte Guard-Qualitäten und trifft zweimal hintereinander mit einem butterweichen Floater zum 33:30.

22.: Leg dich nicht mit Dirk an! Millsap verteidigt einen Nowitzki-Wurf zunächst gut, was dieser aber nicht auf sich sitzen lässt. Er stört den Hawks-Fastbreak mit seinen langen Armen, der Ball kullert zu Parsons. Der nimmt das Geschenk an, 39:42.

28.: Felton bringt die Mavs per Floater auf einen Punkt ran, auf der anderen Seite antworten Millsap und Teague. Die Hawks halten sich ihren Gegner erfolgreich vom Leib - 53:58.

31.: Dallas arbeitet stark am gegnerischen Brett, besonders Pachulia hat immer wieder seine Finger im Spiel. Schon 8 offensive Rebounds im dritten Viertel - dank der Punkte aus den zweiten Chancen springt mal wieder eine Führung heraus. 65:64.

38.: Dallas muss in dieser Phase aufpassen. Es fällt kaum noch ein Wurf rein, während auf der anderen Seite die Second Unit der Hawks ordentlich Dampf macht. Auch Schröder ist wieder da, 72:78.

43.: Dallas auf der Überholspur! Erst trifft Matthews den Dreier zum Ausgleich, dann bedient Nowitzki Pachulia unterm Korb. Anschließend trifft Williams einen einfachen Layup - plötzlich steht's hier 88:84.

48.: Die Hawks ziehen das Tempo an und zaubern einen 7:0-Run aufs Parkett. 93:96, Ballbesitz und Auszeit Dallas bei noch 36 Sekunden. Felton zieht das Foul und trifft beide Freiwürfe, auf der anderen Seit gelingt Teague dasselbe. Der letzte Angriff gehört also Dallas, doch Williams setzt einen schwierigen Dreier auf den Ring. Atlanta entführt den Sieg.

Dallas Mavericks vs. Atlanta Hawks: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Paul Millsap. Er war der einzige Hawks-Akteur, der die Rebound-Dominanz Dallas' brach und seinem Team vor allem in der heißen Schlussphase wichtige Bälle sicherte. Holte darüber hinaus 3 Steals und trat offensiv voll fokussiert auf. Er spielte immer wieder seine Vorteile im Lowpost aus und traf aus dem Pick-and-Pop heraus wichtige Halbdistanzwürfe. 7 seiner 20 Punkte stammen aus dem letzten Viertel, dazu kommen insgesamt 5 Assists.

Der Flop des Spiels: Chandler Parsons. Er ist nach seiner Verletzung einfach noch lange nicht der alte - auch nicht, wenn er von der Bank kommt. Seine Aktionen wirkten teilweise halbherzig, seinen Würfen fehlte das Selbstvertrauen. Er kam in 20 Minuten auf 5 Punkte (2/9 FG) sowie 2 Rebounds. Die Mavs brauchen mehr von ihm.

Das fiel auf:

  • Intensiv war der Beginn nicht. Beide Teams ließen es betont locker angehen, was sich auch in der Trefferquote widerspiegelte. Dallas startete mit 0 von 5 Würfen aus dem Feld - ohne dass Atlanta etwas dafür tun musste. Darüber hinaus gab es nach zehn Minuten erst zwei Foulpfiffe. Defense? Vielleicht später.

  • Dennis Schröder brachte bei seiner ersten Einwechslung das, was von ihm erwartet wird: Instant Offense. Er belebte das bis dato statische Hawks-Spiel mit seinem Speed und traf seine ersten drei Würfe des Spiels, die er sich selbst aus dem Pick-and-Roll kreiert hatte.

  • Atlanta hatte in der ersten Halbzeit Probleme von der Dreierlinie und versuchte sein Glück daher in der Zone. Die Defense-Rotation der Mavs stellte sich darauf gut ein, indem die Guards oftmals bis zur Baseline absanken - was die Hawks nicht konsequent bestrafen konnten. Andernfalls hätte der Mavs-Rückstand zur Halbzeit (44:49) deutlich unangenehmer ausgesehen.

  • Nowitzki war in der Mavs-Offensive sehr gefragt, phasenweise lief jeder Angriff über den 37-Jährigen. Das zerrte an dessen Kraft, da er sich viele Würfe durch eigenes Aufposten selber erarbeiten musste. Denn das Pick-and-Pop wurde von Atlanta klug verhindert. Eine entsprechende Achterbahnfahrt war Dirks Wurfquote: 6/15 aus dem Feld zur Mitte des dritten Viertels.

  • Als das Momentum-Pendel in der Schlussphase zugunsten der Mavs auszuschlagen schien, ließ Mike Budenholzer das Tempo anziehen. Atlantas Guards attackierten praktisch mit dem Outlet-Pass den Korb, sodass sich die Mavs-Defense nicht rechtzeitig ordnen konnte und die Rotation zusammenbrach. Der vorentscheidenden Dreier von Kent Bazemore war das Resultat einer überforderten Help-Defense, die den Scharfschützen völlig vergessen hatte.

Der Spielplan im Überblick

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