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Curry-Show im Big Easy

Von Philipp Jakob
Niemand scheint aktuell Stephen Curry (M.) stoppen zu können
© getty

Dank der Monster-Performance von Stephen Curry gewinnen die Golden State Warriors (3-0) das Shootout gegen die New Orleans Pelicans (0-3). Beim 134:120-Sieg (BOXSCORE) überragt der amtierende MVP alles und jeden und schrammt nur knapp an seinem Career High vorbei. Neue Rekorde stellte er aber trotzdem auf.

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53 Punkte und trotzdem ärgerte sich Stephen Curry ein kleines bisschen. Als er kurz vor Ende der Partie ausgewechselt wurde, war dem 27-Jährigen die Enttäuschung, das Career High von 54 Punkten nur knapp verpasst zu haben, für einen kurzen Moment anzusehen. Dann folgte aber verständlicherweise ein breites Grinsen auf dem Gesicht.

Mit seiner fantastischen Leistung fegte der MVP die Gastgeber aus New Orleans quasi im Alleingang vom Parkett. Vor allem als Curry im dritten Viertel aufdrehte, war für die Pelicans kein Land mehr zu sehen. Mit seinen 28 Zählern im dritten Spielabschnitt ebnete Curry den Weg zum dritten Saisonsieg und stellte zudem einen persönlichen Rekord auf. Noch nie gelangen ihm so viele Punkte in einem Viertel. Außerdem legte noch kein anderer Spieler vor ihm so viele Zähler in nur 12 Minuten gegen New Orleans auf.

Da geriet das 100. Double-Double von Anthony Davis komplett in den Hintergrund. Der 22-Jährige wehrte sich mit allen Mitteln, doch die 26 Punkte, 15 Rebounds und 4 Assists waren gegen diesen Curry in Topform zu wenig. Auch Jrue Holiday lieferte eine starke Leistung ab (22 Zähler, 6 Assists), ebenso wie die Reservisten.

Auf Seiten der Warriors steuerte Draymond Green noch 21 Punkte zum Offensiv-Spektakel bei, Klay Thompson kam auf 19 Zähler. Damit bleiben die Dubs nach drei Spielen unbesiegt, während New Orleans weiterhin auf den ersten Saisonsieg in der neuen Spielzeit warten muss.

Die Reaktionen:

Stephen Curry (Golden State Warriors): "Ich hatte schon immer Selbstvertrauen. Als Spieler versuchst du immer, besser zu werden und ein neues Level zu erreichen. Das versuche ich auch in diesem Jahr. Ich bin gesund, energiegeladen, spiele frei auf und habe Spaß. Wenn das alles zusammenkommt, dann passieren normalerweise gute Dinge."

Draymond Green (Golden State Warriors) über Curry: "Er hat das Spiel komplett in die Hand genommen. Das war unser zweites Spiel in zwei Tagen. Da wäre es einfach gewesen zu sagen, wir packen es heute nicht, wir sind zu müde. Aber nicht mit ihm."

Alvin Gentry (Pelicans-Coach): "Ich muss einen Weg finden, unseren Jungs besser zu sagen, dass sie den Ball mehr bewegen müssen. Ich finde, wir waren ziemlich statisch in der Offense. Um ehrlich zu sein, wir haben ein wenig eigensinnig gespielt."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Heimdebüt für die Pelicans! Dabei müssen sie allerdings weiterhin auf Tyreke Evans verzichten, der an einer Knieverletzung laboriert. Also starten Jrue Holiday, Eric Gordon, Dante Cunningham, Anthony Davis und Kendrick Perkins. Bei den Gästen aus Oakland fehlt Andrew Bogut (Gehirnerschütterung), mit Steph Curry, Klay Thompson, Harrison Barnes, Draymond Green und Festus Ezili steht aber dennoch eine ansehnliche Fünf auf dem Parkett.

4.: Currys Zaubereien in der Offense bleiben wirkungslos. Dafür setzt Eric Gordon ein Zeichen! Im Fastbreak spielen er und Davis einen Doppelpass - das öffnet den Weg für einen spektakulären Dunk. Draymond Green antwortet allerdings ganz trocken mit einem Dreier - 10:7 für die Pelicans.

9.: Kaum gehen die Pelicans-Verteidiger unter einem Screen durch, schon werden sie bestraft. Curry zögert keine Sekunde von Downtown und nutzt den ihm gebotenen Freiraum - nothing but net! Die Warriors gehen mit 25:23 in Führung.

17.: Genauso muss man auf einen 10:3-Lauf der Warriors antworten! Alexis Ajinca räumt mit zwei Putback-Dunks in Folge unter dem Korb auf und anschließend macht Ryan Anderson einen auf Dirk. Mit dem einbeinigen Fadeaway verkürzt der 27-Jährige auf 41:39.

23.: Unterhaltung pur in New Orleans, denn: Auf Defense wird bisher nicht allzu viel Wert gelegt. Aktuell nutzt das vor allem Jrue Holiday. Der Point Guard findet immer wieder einen Weg in die Zone und jetzt läuft es auch von Downtown. Mit 8 Zählern in Folge bringt er die Pelicans mit 65:62 in Front.

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28.: Während das Offensiv-Feuerwerk offensichtlich ein wenig nachlässt, dreht Steph Curry so richtig auf. Einen unglaublichen No-Look-Pass über die Schulter lässt er von drei ansatzlosen Dreiern folgen. Pelicans-Coach Alvin Gentry nimmt sofort eine Auszeit - 78:72 für die Warriors.

34.: Und schon wird die Defense wieder komplett außer Acht gelassen. Auf beiden Seiten tun sich mittlerweile wieder eine Menge Freiräume auf. Die nutzt vor allem Steph Curry. Der MVP legt hier eine Wahnsinns-Show hin. Golden State führt mit 95:87.

36.: Und die Curry-Show geht ewiter! Erst verschafft er sich mit einem Behind-the-Back-Move Platz für einen Korbleger, dann hämmert er trotz Foul einen weiteren Dreier durch die Reuse. Dank des 27-Jährigen können sich die Warriors ein wenig absetzen - 105:91 für die Dubs.

41.: Die Pelicans schicken nochmal ihre besten Spieler auf's Parkett - aufgegeben haben sie noch lange nicht. Viel Hoffnung gibt es allerdings trotzdem nicht, denn die Dubs lassen sich im Angriff einfach nicht stoppen. Harrison Barnes sorgt mit zwei Punkten für die 113:100-Führung.

45.: Nach einem vergebenen Dreier von Thompson schnappen sich die Pels den Rebound. Doch anstatt das Spiel noch enger zu gestalten, geben sie den Spalding gleich wieder aus der Hand. Barnes nutzt das gnadenlos aus und kurz darauf legt auch Curry nochmal zwei Zähler drauf - 123:110. War's das schon?

48.: Wer bringt das Spiel endgültig in trockene Tücher? Na klar, Stephen Curry! Mit seinem 8. Dreier und zwei weiteren Freiwürfen macht er den Deckel zu - bleibt aber 1 Zähler hinter seinem Career High. Die Warriors gewinnen mit 134:120.

New Orleans Pelicans vs. Golden State Warriors: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Stephen Curry. Beim Saisonauftakt gegen New Orleans legte Curry gleich im ersten Viertel los wie die Feuerwehr. Dieses Mal wartete der 27-Jährige bis zum dritten Viertel, bis er die Pelicans zerlegte. Mit den 28 Punkten im dritten Spielabschnitt stellte er nicht nur einen persönlichen Rekord für die meisten Punkte in einem Viertel auf. Denn damit einher ging ein zweiter Rekord: Noch nie zuvor konnte ein Spieler so viele Punkte in einem Viertel gegen die Pelicans erzielen.

Als wäre das noch nicht genug, fegte Curry mit seiner Eruption nach der Pause den Gastgeber quasi im Alleingang aus der Halle und machte den dritten Saisonsieg im dritten Spiel klar. Insgesamt hatte der amtierende MVP 53 Punkte (knapp am Career High von 54 Zählern vorbei), 4 Rebounds, 9 Assists sowie 4 Steals auf dem Konto. Kann man mal machen.

Der Flop des Spiels: Eric Gordon. Zwar hatte der 26-Jährige einen ziemlich guten Start in die Partie, danach war aber wenig bis gar nichts von Gordon zu sehen. 7 Punkte hatte er nach den ersten 12 Minuten auf dem Konto, danach folgte aber kein einziger erfolgreicher Feldwurfversuch mehr. Letztlich beendete der Shooting Guard die Partie mit 9 Zählern (3/11FG), 4 Rebounds und 2 Assists. Da geht mehr.

Das fiel auf:

  • Obwohl beide Teams ein Offensiv-Feuerwerk ablieferten, fiel auf, dass die Pelicans doch arge Probleme in Sachen Kreativität in der Offense hatten. Brach der angesagte Spielzug zusammen oder konnte weder die erste noch die zweite Option zu einem Abschluss kommen, dann fehlte den Pels die Ideen. Recht viele Isolations waren die Folge. Dadurch hatte auch Anthony Davis anfangs Probleme, ordentlich ins Spiel zu finden.
  • In der Defense der Warriors mangelte es in einigen Situationen an der Intensität. Das machte sich vor allem unter den Brettern bemerkbar - ganz besonders unter dem eigenen. Allein in der ersten Halbzeit sammelten die Pelicans 11 Offensiv-Rebounds (insgesamt 16) und hatten dementsprechend viele Second-Chance-Points auf dem Konto. Außerdem hatte New Orleans so ganze 20 Wurfversuche in den ersten 24 Minuten mehr als die Warriors.
  • Die machten das allerdings mit einer höchst effizienten Offense wieder wett. Die Dubs trafen 54,8 Prozent aus dem Feld (46/84 FG) und verwandelten zudem 17 ihrer 30 Versuche aus der Distanz. Den 46 Field Goals gingen dabei 26 Assists voraus. Im Gegensatz zur Defense war das Basketball auf Top-Niveau.
  • Ein weiterer Grund, warum die Pelicans lange Zeit mit dem amtierenden Champion mithalten konnten: Die starke Bank der Gastgeber. Angeführt von Ryan Anderson (19 Zähler) und Rückkehrer Toney Douglas (17) kamen die Reservisten auf insgesamt 53 Punkte. Damit konnten sie zwar nur gerade so mit Stephen Curry mithalten, setzten sich aber immerhin gegen die ebenfalls gute Bank der Dubs durch (GSW: 29 Punkte).
  • Nach langen Verletzungsproblemen und einigen Rückschlägen will Jrue Holiday diese Saison endlich wieder angreifen. Aktuell befindet sich der 25-Jährige noch auf einem Minuten-Limit (26 Minuten Einsatzzeit), aber mit seiner starken Leistung an diesem Abend machte er Lust auf mehr. Der Point Guard fand eigentlich immer einen Weg ins Herz der Defense, wo er entweder selbst abschloss (22 Punkte, 8/19 FG) oder den besser positionierten Mitspieler fand (6 Assists). Auch in der Defense machte Holiday einen guten Eindruck.

Der Spielplan im Überblick

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